1 Jahr nach dem Tod von Lea-Sophie

Wir werden alles dafür tun, dass sich ein Fall wie Lea-Sophie nicht mehr wiederholt

Vor einem Jahr (20. November 2007) starb die kleine Lea-Sophie eines tragischen Todes. Heute – 12 Monate danach –  ist  dieses schreckliche Ereignis immer noch gegenwärtig in der Landeshauptstadt. In den vergangen Monaten ist der tragische Fall durch die Stadtverwaltung und die Stadtvertretung intensiv ausgewertet worden. Im Vordergrund stand dabei immer die Frage nach dem Warum und welche Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit des Jugendamtes gezogen werden können und müssen.

„Entscheidend ist, dass wir aus dem tragischen Tod alle denkbaren Lehren ziehen. Wir werden alles dafür tun, dass sich ein Fall wie Lea-Sophie nicht mehr wiederholt“, hebt die Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow hervor. Durch eine konsequente Analyse haben wir mögliche Schwachstellen herausgearbeitet. So wurden eine Reihe von personellen, technischen und organisatorischen Maßnahmen ergriffen. Dieser Prozess ist aber noch nicht abgeschlossen, da ständig neue Bedingungen zu neuen Anpassungen führen müssen.

„Es ist vorgesehen, den einstweiligen Ausschuss noch vor Ende des Jahres einzuberufen. Im Ausschuss soll umfassend Bericht erstattet werden über die realisierten und beabsichtigten Veränderungen“, versichert die Oberbürgermeisterin.

Der Beigeordnete für Jugend Dieter Niesen ergänzt: „Ich möchte noch einmal deutlich machen, dass der Tod von Lea-Sophie bei den Mitarbeitern der Stadt und insbesondere des Jugendamtes tiefe Betroffenheit ausgelöst hat. Der fachliche Anspruch der Mitarbeiter im Jugendbereich war und ist, gerade Kinder vor einem solchen Schicksal zu bewahren. Vorverurteilungen und Anfeindungen durch die Öffentlichkeit haben nicht nur bei den unmittelbar betroffenen Fachkräften zu einer Identitätskrise bis hin zu Selbstzweifeln geführt.  Durch die konsequente Auseinandersetzung mit dem Thema gelingt es zunehmend, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit schöpfen und sich gestärkt den täglichen Herausforderungen stellen.

Sorgen bereitet dem Beigeordneten die gesellschaftliche Entwicklung. Die sozialen Spannungen nehmen zu und damit leider auch die Zahl von erziehungsunwilligen und erziehungsunfähigen Eltern. Im Gegenzug steigen die Anforderungen an die Sozialarbeiter stetig.

Es ist auch festzustellen, dass durch den tragischen Tod die Schwerinerinnen und Schweriner viel sensibler geworden sind. Es gehen erheblich mehr Meldungen beim Jugendamt und der Kinderschutzhotline ein. Waren im vergangenen Jahr noch 220 Hinweise bearbeitet worden, sind es bis Anfang November dieses Jahres bereits 241.

Nach oben scrollen