19.Filmkunstfest 2009: Zwischen Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-County

Mehr als 17000 Zuschauer in mehr als 70 Filmen …

FKFDas 19.Filmkunstfest in Schwein ist mittlerweile wieder Geschichte. Was insbesondere in Erinnerung bleibt, neben Siegerinnen, Siegern und Geehrten in den einzelnen Wettbewerben, ist die Tatsache, dass die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands wieder einmal in positiver Hinsicht von sich reden machte.

FKFDie FilmLand gGmbH kann, darf und sollte auch mit der 19.Auflage des Festes von Film und Kultur zufrieden sein, neue Kontakte und Beziehungen, ob in die Vereinigten Staaten, ob nach Togo, wurden geknüpft, neue interessante Wettbewerbe initiiert, alte Freundschaften zu Regisseuren, Künstlern und Schauspielern aufgefrischt und vor allem ein Filmkunstfest zelebriert.
Michael Ballhaus, der den „Goldenen Ochsen“ erhielt, zeigte sich über Qualität und Atmosphäre des Filmkunstfestes begeistert. „Gern komme er wieder, wenn er denn dürfe …, so sein Resümee.

Und, dass es im nächsten Jahr eine 20.Auflage gibt, ist so sicher wie das „Amen in der Kirche“ !

„Alle saßen in einem Boot !“

Michaela Skott, Pressesprecherin der FilmLand gGmbH, über das Filmkunstfest 2009

> Frage: Jochen Alexander Freydank, Andreas Dresen, Michael Ballhaus – das sind nur drei Namen des diesjährigen Filmkunstfestes 2009. Was sind Ihre nachhaltigsten Eindrücke der Veranstaltung 2009 ? Wie lautet Ihr persönliches Resümee ?

MS– Michaela Skott: : Ein tolles Festival, das sich mit ganzer Liebe dem Film und der Kunst und der Herstellung des Dialoges mit dem Publikum hinwendet. Eine familiäre, manchmal fast intime, Atmosphäre zwischen den Filmakteuren und den Zuschauern und ein Team, das nach sechs Tagen chronisch übernächtigt ist und mächtig stolz auf sich sein darf.

> Frage: Mit „Zitra“ von Judd Ne’emann zeigt das Festival eine Dokumentation über die Kooperation von Schülern des Konservatoriums mit der Alef Kunsthochschule in Tel Aviv.
Was beinhaltet konkret das Projekt „Zitra“ ?

– Michaela Skott: Das Ghetto Theresienstadt war der einzige Ort im Dritten Reich, wo „Entartete Musik“ aufgeführt werden durfte. Bei den Proben zu einem provozierenden Musikkabarett, das auf der Lebensgeschichte der Überlebenden Manka Alter beruht, begeben sich Schüler des Schweriner Konservatoriums und der Alef Kunsthochschule Tel Aviv in ein zweijähriges Lern- und Forschungsabenteuer, an dessen Ende Hebräisch und Deutsch beinahe zu einer Sprache werden.

Die wie eine Patin der Theaterarbeit der Jugendlichen wirkende Manka Alter zeigt im Gegenschnitt zu den Probensequenzen, dass sie sich der Lebensgeschichte zum Trotz ihren Humor bewahrt hat.

Zitra („Morgen“) ist eine Ode an die lebensrettende Kraft der Kunst und zugleich eine Hommage an die von den Nazis ermordeten Komponisten Pavel Hass, Erwin Sholhoff, Gideon Klein, Karl Scwanck und Viktor Ullmann.

> Frage: Die Siegerfilme in den vier Wettbewerben sind gekürt. Ganz kurz: Was zeichnet die vier Gewinner aus ?

– Michaela Skott: Großartige Filme und großartige Akteure vor sowie hinter der Kamera. Verdichtete Stoffe, großartige Regieleistungen und Kameraführung sowie tolle darstellerische Leistungen.

FKFIch freue mich besonders über den Preis für die beste Tongestaltung, der in diesem Jahr erstmalig vergeben wurde und an „Shortcut to Hollywood“ ging. Da sind echte „Hits“ dabei und der Ton spielt innerhalb des Filmes eine ganz eigene, ganz wichtige Rolle.

> Frage: Das Filmkunstfest ist auch ein Publikumsfestival. Wieviele Film-Interessierte besuchten 2009 die Filme, Konzerte und Sonderveranstaltungen ?

Kino– Michaela Skott: Wir hatten in etwa 17.000 Besucher, was den Zahlen des Vorjahres entspricht. Das ist ein guter Schnitt, da wir gerade in Zeiten der Krise darauf gefasst sein mussten, dass der ein oder andere vielleicht zu Hause bleibt. Dass dennoch alle kamen, zeigt, als wie reichhaltig unser Angebot empfunden wird.

> Frage: Wer gewann eigentlich das Drachenbootrennen beim Film-Brunch ?

– Michaela Skott: In diesem Jahr gab es kein Rennen gegeneinander. Vielmehr saßen alle in  einem Boot. Was sehr gut auch die Situation hinter den Kulissen des Festivals widerspiegelt.

FKFDenn: Jeder ist wichtig. Der ein oder andere wurde dabei auch nass, aber glücklicherweise ist beim Festival selbst nicht wirklich etwas „ins Wasser gefallen“.

Die Fragen stellte: M.Michels.

F.: M.M. (4), FKF (3)

Nach oben scrollen