Bewohner des Haus Timon besuchen Freiwillige Feuerwehr Schlossgarten

Gute Gastgeber trotz nächtlichen Alarms

Feuerwehr hautnah: Hauptfeuerwehrmann Christoph Lübcke erklärt den Besuchern aus dem Haus Timon des Diakoniewerks Neues Ufer die Ausrüstung des EinsatzfahrzeugesEinen morgendlichen Ausflug zur Freiwilligen Feuerwehr Schlossgarten unternahmen Bewohner und Betreuer aus dem Haus Timon des Diakoniewerks Neues Ufer am vergangenen Sonnabend. Die Feuerwehrleute erwiesen sich als auskunftsfreudige Gastgeber, auch wenn ihnen ein Alarm aus der vergangenen Nacht noch in den Knochen steckte. Das Haus Timon ist ein Wohnhaus für Menschen mit Körperbehinderung in der Schweriner Bleicherstraße. Hier wohnen 16 Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, in eigenen, barrierefreien Appartements.

Als Dave Ullrich aus dem weißen Kleinbus fährt huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Schnell sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schlossgarten bei ihm, klopfen ihm auf die Schulter, scherzen mit ihm. Bis zu einem tragischen Unfall war Dave Ullrich selbst Mitglied der Jugendfeuerwehr hier, er hat den heutigen Besuch bei den Kameraden vermittelt.

Dass die fünf Feuerwehrmänner heute nacht schon im Einsatz waren, ist ihnen nicht anzumerken. „Wir hatten heute einen Küchenbrand im Hochhaus Kepplerstraße, um vier Uhr früh ging der Alarm. Es war der siebte Einsatz in diesem Jahr – im vergangenen mussten wir 77 Mal ausrücken“, erzählt der 2. Stadtbrandmeister Wolfgang Grimm. In der Feuerwehr Schlossgarten sind 43 Männer und 18 Frauen aktiv, 26 Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr.

Auf dem Hof steht das Einsatzfahrzeug. Die Hauptfeuerwehrmänner Markus Zierke und Christoph Lübcke öffnen die Seitenklappe, zeigen Atemschutzgeräte und die Löschausrüstung. Doch es ist kalt und stürmisch an diesem Sonnabend vormittag und so geht es im großen Seminarraum der Feuerwache weiter. Wolfgang Grimm und seine Kameraden Brandmeister Eckard Schmidt und Oberlöschmeister Matthias Nowatzki erzählen aus der Einsatzpraxis, weisen auf Brandgefahren im Alltag hin und beantworten geduldig alle Fragen. Einen Film haben sie auch bereit gelegt – er ist von den Rettern hier selbst erstellt worden und wird in Freiwilligen Wehren in ganz Mecklenburg bei Informationsveranstaltungen zur Prävention genutzt.

Die Besucher aus dem Haus Timon sind Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Sie leben in eigenen barrierefreien Appartements in der Schweriner Bleicherstraße, Pfleger und Heilerzieher stehen ihnen im Alltag zu Seite. Wochentags arbeiten sie in den Ramper Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Regelmäßig unternehmen Bewohner und Betreuer gemeinsam Ausflüge, wie den zur Feuerwehr Schlossgarten.

Thomas Naedler

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