Zwei Wasserspringer der Hansestadt mit Hoffnung …
Olympia-Hoffnungen hegen zwei Wasserspringer vom WSC Rostock. Einerseits Frank Sander, Jahrgang 1980, anderseits Christian Löffler, Jahrgang 1978.
Sollte ihnen das „Unternehmen Peking 2008“ gelingen, so würden die beiden Springer damit eine gute Erfolgstradition in dieser Sportart in M-V fortsetzen.
Den olympischen Anfang machte vor 44 Jahren ausgerechnet eine Dresdnerin, die zumindest zeitweise beim SC Empor Rostock von Mecklenburgs Wassersprung-Urgestein Max Kinast trainiert wurde: Ingrid Engel-Krämer.
Sie stoppte bereits 1960, bei den Spielen in Rom, den Siegeszug der amerikanischen Springerinnen. In der italienischen Hauptstadt startete sie allerdings noch für den SC Einheit Dresden.
An die Ostseeküste „verschlug“ es Ingrid Krämer „wegen der Liebe“. Sie heiratete 1963 den Gewichtheber Hein Engel und wechselte von Dresden nach Rostock.
Allerdings hielt diese Liebe nicht lange und bereits 1965 ging sie zurück in die Sachsen-Metropole. Aber, bei den Spielen 1964 in Tokyo, holte die fesche Sächsin das erste olympische Frauen-Gold für M-V überhaupt. Sie siegte beim Kunstspringen; beim Turmspringen gab es als „Zugabe“ noch Silber.
12 Jahre mußten die Rostocker und Mecklenburger warten, bis eine Springerin aus dem heutigen M-V wieder eine Olympia-Medaille erkämpfte. Christa Köhler, die später Trainer Max Kinast heiratete, holte vom 3 Meter-Brett Silber. Ihre Spezialität war der „Anderthalb Salto vorwärts mit dreifacher Schraube“.
Bei einem Interview 2005 verriet Max Kinast über seine Schützlinge Ingrid Engel-Krämer (ab 1965 Gulbin) und Christa Köhler: „Tja, die Ingrid bestach vor allem mit einer unbändigen Willensstärke und einem ungemeinen Fleiß. Talent war natürlich vorhanden, das allein machte jedoch nicht ihren Erfolg aus.
Ingrid hatte anfangs Probleme mit der Figur, aber mit eiserner Selbst-Disziplin konnte sie dieses `Manko` schnell `beheben` !“.
Und über „seine Christa“ meinte er: „Christa war eine beachtliche `Mischung` aus Talent, Fleiß und Willensstärke. Sie zeigte ihre Stärke – gerade bei den internationalen Meisterschaften jener Jahre – in den Pflicht-Elementen.
Vor allem beim WM-Sieg`73 war sie herausragend.“.
In Moskau 1980 wurde die Rostocker Medaillen-Serie bei olympischen Wettkämpfen im Wasserspringen fortgesetzt. Martina Proeber sicherte sich Silber, wie schon Christa Köhler 1976, vom 3 Meter-Brett.
Weiteres olympisches Edelmetall im Wasserspringen errangen 1996 in Atlanta Annika Walter, Silber vom Turm, und 2000 in Sydney Dörte Lindner, Bronze vom 3 Meter-Brett.
Vielleicht gelingt den Schützlingen von Erfolgstrainerin Monika Dietrich ja ein ähnliches „Husarenstück“ 2008, aber schon die Teilnahme in Peking wäre sicherlich ein großartiger Erfolg !
M.Michels
Autogrammkarte Annika Walter