Trepschek aus Schwerin vor 30 Jahren erfolgreich

Vor der Leichtathletik-WM in Osaka: Drei Leichtathleten der Vergangenheit „mit (sportlicher) Wiege“ in M-V

Bis zum 2.September findet in Osaka die Leichtathletik-WM statt, wobei M-V u.a. mit Ralf Bartels, Petra Lammert (jeweils Kugelstoßen) und Franka Dietzsch (Diskuswerfen) drei heiße Medaillen-Kandidaten nach Fernost schickt.

Drei berühmte Leichtathletinnen und Leichtathleten der Vergangenheit, die ihren erfolgreichen sportlichen Weg „über Mecklenburg“ begannen oder zeitweise fortsetzten, bilden ebenfalls eine Medaillen-„Troika“: Speerwerferin Ruth Fuchs, Dreispringer Jörg Drehmel und Diskuswerferin Gabriele Trepschek.

Die 1946 in Egeln geborene Ruth Gamm begann ihre Erfolgsgeschichte an der Kinder- und Jugendsportschule in Güstrow. Hier machte sie 1965 ihr Abitur, hier wurde sie für die Leichtathletik, speziell das Speerwerfen entdeckt.
Ihre weiteren Stationen waren Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Jena. Zwischen 1967 und 1980 dominierte sie nicht nur national (11 ostdeutsche Meistertitel) sondern auch international (Olympiasiegerin 1972, 1976 / Europameisterin 1974, 1978 / Weltcupsiegerin 1977 / Europacupsiegerin 1973, 1975, 1977) ihre Disziplin.
Zwischen 1972/80 stellte die begnadete Speerwerferin sechs Weltrekorde auf, den letzten 1980 mit 69,96 Metern in Moskau. Allerdings drei Monate vor dem Beginn der Spiele an gleicher Stelle … Beim olympischen Wettkampf selbst mußte sie sich dann mit Rang 8 begnügen, u.a. hinter der überraschend starken Konkurrenz aus Kuba (Gold: Maria Colon), Saida Gunba (Silber: UdSSR) und dem eigenen Land (Bronze: Ute Hommola).

Aktiv blieb Ruth Fuchs aber nicht nur sportlich sondern auch politisch. Von 1990 bis 2002 gehörte sie dem Bundestag an.

Einer der bekanntesten Leichtathleten der DDR war zweifellos Jörg Drehmel, der als erster deutscher Dreispringer 1970 mit 17,13 Metern die „magische“ 17 Meter-Marke übertraf. Bei diesem Wettkampf, dem Europacup, bezwang er sogar den russischen Olympiasieger von 1968 Viktor Sanejew.

Bei Olympia 1972 in München sprang der in Trantow bei Demmin geborene Drehmel zu Silber. Ein Jahr zuvor – bei den EM 1971 in Helsinki – wurde er sogar Europameister. Der letzte große sportliche Erfolg war sein vierter Platz bei den EM 1974.

Eine weitere erfolgreiche Leichtathletin, die aus M-V stammt und ihre späteren Erfolge „woanders“ feierte, war die 1947 in Schwerin geborene Gabriele Trepschek.

Diese fand in den 1950er Jahren den Weg zur Leichtathletik-Sektion des SC Traktor Schwerin. Ihr Leistungsaufschwung kam dann insbesondere mit ihrem Wechsel zur DHfK Leipzig, wo sie bei Trainer Karl-Heinz Bauersfeld trainierte, und 1969 bzw. 1972 Diskus-Meisterin der DDR wurde.
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München belegte die Schwerinerin Platz 6.

Ein Jahr später startete Gabriele Trepschek, die den Speerwerfer Siegfried Hinzmann heiratete, für den ASK Potsdam unter ihrem neuen Trainer Lothar Hillebrand.

Erneut gewann die talentierte Diskuswerferin die DDR-Meisterschaft 1973 und 1974. Aber auch internationales Edelmetall gab es für die Diskus-Athletin.

Bei den EM 1974 sowie den Olympischen Spielen 1976 in Montreal erkämpfte Gabriele Trepschek-Hinzmann jeweils die bronzene Medaille – ihre größten sportlichen Erfolge.

Zwischenzeitlich warf die Schwerinerin 1973 DDR-Rekord: 67,02 Meter. Der wurde mittlerweile jedoch mehrfach übertroffen.

Die Neubrandenburgerin Franka Dietzsch, zweifache Weltmeisterin im Diskuswerfen, dürfte auch in Osaka 2007 auf Kurs „Edelmetall“ sein !

Marko Michels

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