Handballsportliches „Wissemaria“ gestoppt

Am Nikolaustag eine 25:30-Niederlage „im Stiefel“

Das bislang relativ souveräne TSG-Team mußte ausgerechnet im letzten Heimspiel des Jahres eine deutliche, ernüchternde 25:30-Niederlage gegen Buxtehude II hinnehmen.

TSGDas Bemerkenswerte daran: Nur bis zur 12.Minute führte die Mannschaft von Diana Sperling mit 5:4 – nach einem 0:2 (2.Minute). In der Folgezeit lief sie stetig einem Rückstand hinterher, schaffte maximal nur den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Deutlich waren daher auch die Worte von Diana Sperling nach der Partie:
„Wir haben verdient verloren und sind natürlich enttäuscht. Wir hatten fast das gesamte Spiel damit zu tun, einem Rückstand hinterher zu laufen. Bereits in den letzten Spielen lief es für uns nicht optimal, aber `irgendwie` konnten wir mit viel Kampfgeist doch immer wieder gewinnen. Dieses Mal fehlte erneut ein mannschaftlicher Einsatz zu `100 Prozent`, doch dieses Mal gingen wir eben nicht als Sieger vom Parkett. Insbesondere die Bereitschaft zum Zurücklaufen und ein entschiedenes Abwehrverhalten waren heute nicht ausgeprägt. Wir konnten das Spiel einfach nicht drehen. Vielleicht war es ein `Denkzettel` zum richtigen Zeitpunkt, wenn mir mit Blick auf die Tabelle auch ein anderes Resultat lieber gewesen wäre.“

D.SperlingAuf Nachfrage, ob die TSG schon zu selbstsicher in Richtung „sofortiger Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga“ sei, meinte Diana Sperling: „Möglicherweise hat es sich in den Köpfen einiger Spielerinnen – gerade nach den erfolgreichen ersten 11 Spielen (10 Siege, ein Remis – Anm.d.V.) – festgesetzt, dass der Aufstieg fast schon geschafft sei, und man deshalb lässig auftreten könne. Es wurden heute ja beste Torchancen, beste Wurfpositionen nicht genutzt. Ich hoffe, die Spielerinnen wurden mit diesem Spiel `wachgerüttelt` !“.

TSGZufrieden war hingegen Gästetrainerin Kathrin Kock: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Das junge Team hat heute vor dieser stimmungsvollen Kulisse und in kritischen Situationen die Ruhe bewahrt und gezeigt, dass es zu großen Leistungen fähig ist. Zuletzt fehlte es oftmals am Teamgeist, aber heute, hier in Wismar, hat die Mannschaft wieder zusammengefunden. Jede hat ihr Bestes gegeben.“
In der Tat wirkte die zweite Mannschaft des Buxtehuder SV in der Spielweise, im Spielverhalten witziger, spritziger und variabler als die TSG.

Die Niedersächsinnen kämpften, liefen um jeden Ball, schlossen trickreich ihre Angriffe ab und waren im Abwehrverhalten deutlich selbstbewusster – erstaunlich für die junge Truppe.

Bei den TSG-Spielerinnen hatte man bisweilen den Eindruck, sie waren an diesem 6.Dezember bereits im Weihnachtsurlaub. Unkonzentriert, in der Ballbeherrschung mitunter unsicher und dazu noch glücklos im Abschluss.

Das Schiedsrichter Duo aus Hamburg/Kiel sorgte mit vielen fehlerhaften Entscheidungen auch nicht gerade für eine „Sternstunde“ für diese „Zunft“, aber die Schuld an der Niederlage nur auf die Referees zu schieben, wäre zu billig.

TSGPositionswechsel waren bei der TSG so gut wie gar nicht vorhanden, nur selten spürte man ein kraftvolles Aufbäumen und zu oft verließen sich einige Spielerinnen auf ihre erfahreneren „Kolleginnen“, anstatt selbst Verantwortung für einen erfolgreichen Angriff oder ein effizientes Abwehrverhalten zu übernehmen.

Bereits in der 20.Minute lag Wismar deutlich mit 7:11 hinten und bis zur Halbzeitpause änderte sich daran auch nichts: 12:16 hieß es für die TSG.

Auch in den ersten zehn Minuten der 2.Halbzeit lief es für die Wismarerinnen eher suboptimal. Zwar verkürzte die TSG bis zur 40.Minute auf 18:19, hatte davor aber ständig erfolgreiche Gegenangriffe der Buxtehuderinnen hinzunehmen. Erst mit dem 19:19 schien der Kampfgeist bei den TSG-Spielerinnen zu erwachen. Aber die blitzschnellen Angriffe und Konter des BSV setzten den Hansestädterinnen zu. Als in der 51.Minute das 24:20 für Buxtehude fiel, war das Spiel endgültig für die TSG verloren.

Am Ende mußte gar ein Debakel vermieden werden … Allerdings spricht das 25:30 eine mehr als deutliche Sprache.
Nun gilt es jedoch, den negativen Eindruck vom heutigen 6.Dezember wettzumachen und sich schon in der nächsten Woche, bei Fortuna Neubrandenburg, zu rehabilitieren.
Wie man oder besser „frau“ als „Phönix aus der Asche“ wieder aufsteht, bewies der Heim-Kontrahent der TSG am heutigen Tag. Nach fünf Spieltagen mit 1:9 Punkten aussichtslos hinten, schafften die Mädchen aus Buxtehude in der Folge zehn Pluspunkte und ließen sogar die führende Wismarer Kogge „auf Sand“ laufen.

Die muß nun aber volle Fahrt aufnehmen, um das große Ziel „Wiederaufstieg“ dennoch zu erreichen. Oder wie TSG-Manager Klaus-Dieter Soldat sagte: „Nun müssen wir noch mehr Gas geben !“.

Dass die Wismarerinnen echte Power-Frauen mit Kampfgeist und Spielstärke sind, haben sie in vielen Partien der Regionalliga-Hinrunde ausreichend bewiesen.

TSGNun müssen Franca Kühne, Stefanie Kohsmann, Katerina Kucerova, Luda Yermachek oder Jessica Oldenburg aber wieder auf den Erfolgs-Kurs zurückfinden.
Das Potenzial dazu haben sie auf alle Fälle.
Also Köpfe hoch, „Trikot-Ärmel hoch krempeln“ und klasse Handball spielen !

M.Michels

 

F.: Impressionen zum ersten TSG-Damen-Team 2008 / M.M..

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