Interview mit Jürgen Mundt

Lehrstellensituation 2007 im Arbeitsamtsbezirk Schwerin zwar angespannt, aber dennoch mit positiver Entwicklung zum Vorjahr.

Jürgen Mundt Fast 1200 betriebliche Ausbildungsplätze konnten für das Ausbildungsjahr 2007 im Bereich der IHK zu Schwerin registriert werden. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr um nahezu drei Prozent und fügt sich in den positiven wirtschaftlichen Trend ein.

„Es konnten für den Arbeitsamtsbezirk Schwerin, die Region Westmecklenburg, in diesem Jahr über 2400 betriebliche Ausbildungsstellen anbieten. Dazu kommen noch einmal rund 300 übetriebliche Ausbildungsmöglichkeiten.

Zwar haben wir insgesamt mehr als 4900 Bewerber – im Vorjahr waren es noch mehr als 6000 – aber von diesen erhielten bereits 3428 eine Lehrstelle. Die bislang unberücksichtigten Bewerberinnen und Bewerber, für den Arbeitsamtsbezirk Schwerin sind es rund 1500, sollten über das speziellen Ausbildungsförderungsprogramm Ost, das von Bund und Land finanziert wird, zu entsprechenden Lehrverträgen kommen.

Hier stehen 1643 Plätze zur Verfügung, davon entfallen auf den Bereich der IHK Schwerin 371 Angebote und auf den Bereich der Handwerkskammer Schwerin 145 Angebote. Damit gibt es durch das Förderprogramm weitere 516 Angebote im Arbeitsamtsbezirk Schwerin für Lehrwillige.

Zudem darf nicht vergessen werden, dass es noch 937 unbesetzte Lehrstellen gibt. Auch auf diese Angebote sollte von den Schulabgängern zurückgegriffen werden, selbst wenn es sich nicht um den `Traumjob` handelt. Ansonsten werden wir, die IHK, und ebenfalls die anderen Sozialpartner alles unternehmen, damit jeder Schulabsolvent 2007 eine Lehrstelle erhält !“, kommentiert Jürgen Mundt, Geschäftsführer der Abteilung Berufsbildung bei der IHK Schwerin, die aktuelle Lehrstellensituation.

Hoffnungslos ist also die Situation für die bisher leer ausgegangenen Schulabgänger nicht. „Insbesondere in den Monaten September und Oktober wird es noch viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt geben. Chancen auf einen interessanten Ausbildungsplatz werden aber vor allem Bewerber mit guten Noten haben.“, ist Jürgen Mundt für die Schulabgänger, die noch keinen Lehrvertrag haben, durchaus optimistisch.

Ein großes Problem ist allerdings die hohe Zahl der Altbewerber. Hier handelt es sich um Lehrstellen Suchende, die bereits 2006 oder früher die Schule beendeten. Doch gerade für diese sollen die bereits erwähnten Sonderprogramme von Bund und Land greifen.

„Insbesondere im September werden Ausbildungsverhältnisse aus den verschiedensten Gründen wieder gelöst – für die einen ergaben sich noch bessere Angebote in anderen Bundesländern, die anderen wechselten in einen anderen Lehrbereich – so dass angebotene Lehrstellen wieder neu besetzt werden müssen.

Dazu ermitteln die Ausbildungsberater in sehr enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur die zur Verfügung stehenden Ausbildungsstellen sowie die Bewerber. Mitte Oktober werden die unvermittelten Bewerber und die Vertreter der Ausbildungsunternehmen eingeladen, um die freien Stellen doch zu besetzen. Niemand, der jetzt noch keine Lehrstelle hat, sollte daher die Hoffnung verlieren !“, äußert sich Jürgen Mundt zur Situation der bislang unberücksichtigten Schulabgänger.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden der Arbeitsagentur bis zum 31. Juli 2007 13142 Ausbildungsstellen gemeldet. Das ist eine Steigerung von 1622 Stellen gegenüber dem Vorjahr und Ausdruck der allgemein positiven wirtschaftlichen Entwicklung.

Übrigens: Vor 15 Jahren – 1991/92 – wurde das IHK-Bildungszentrum an der Schweriner Werkstrasse gegründet. Dort gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote für die verschiedenen Berufsgruppen. Zudem erhalten Schulabgänger hier ihre überbetriebliche Ausbildung.

Text, Fotos: Marko Michels

Nach oben scrollen