Kabarett SPÄTLESE in der Stadtteilbibliothek
„Immer kritisch, frech und frei“ – diesem Motto haben sich die Mitglieder des eingetragenen Vereins „Kabarett SPÄTLESE Schwerin“ seit Gründung 1993 verschrieben, und dass sie damit gut gefahren sind, beweisen die bisher 15 Programme, die mehr als dreihundert Mal fast immer für volle Häuser sorgten. „Die Freude am Spiel, das ehrenamtliche Engagement und vor allem das gegenseitige Vertrauen, das zu einem verlässlichen Teamgeist geführt hat, sind unsere Verknüpfung“, meint Rosa Pundt. Sie hält alle organisatorischen Fäden in der Hand und mischt als Darstellerin und Interpretin auf der Bühne selbst mit.
Mit ihr bringen weitere sieben Hobby-Kabarettisten die Zuhörer zu lebhaftem Applaus und zum heiter-kritischen Nachdenken über politische oder nachbarschaftliche Ungereimtheiten, alphabetisch geordnet: Ingrid Andree, Ursula Hellmund, Jürgen Kasper, Inge Lobitz, Achim Rosenbaum, Gert Ullrich (zugleich Textautor und Regisseur) sowie Harald Weiß. Als musikalischer Spielmeister steuert Peter Bohnsack die Melodien am Klavier oder Keyboard bei. Der Vereinsname ist bewusst mehrdeutig gewählt. Er bezieht sich einmal auf die nicht mehr ganz taufrischen Mitwirkenden, verweist zum anderen aber auf das edle Aroma späten Weines. Hervorgegangen ist das Ensemble, das seit Mai 2006 eigenständig agiert, aus dem Verein „Megalopolis“, der aus finanziellen Gründen seine Arbeit einstellen musste. Geprobt wird im Haus der Begegnung in der Perleberger Straße, die Schweriner Auftritte finden zumeist im Schleswig-Holstein-Haus statt. Doch auch anderenorts kennt man die wackeren Frauen und Männer, die mit geschliffenem (Wort-)Florett seelenloser Bürokratie und menschlicher Intoleranz den Garaus machen. Gastspiele gab es bereits in fünf Bundesländern.
„Mit unserem jüngsten Programm haben wir uns an der durch Machtspiele und Spielemacher geprägten freiheitlichdemokratischen Spielordnung der Bundesrepublik orientiert, deren Paragraf 1 für uns lautet; ‘Seid brav und spielt schön!’“, meinen die Kabarettisten und betonen, dass der Erlös, der sich aus dem Eintrittspreis ergibt, ausschließlich in die gemeinsame Kasse fließt, zum Bestreiten aller Unkosten. Gage für die Darsteller gibt es nicht.
Innerhalb der Reihe „Neu Zippendorf liest“ in der Stadtteilbibliothek am Berliner Platz, die vom Verein „Die Platte lebt“ veranstaltet wird, tritt SPÄTLESE am 24. Oktober um 18.30 Uhr auf, außerdem im Schleswig-Holstein-Haus am 13. Oktober, 10. November und 8. Dezember. Kontakt: Rosa Pundt, Hamburger Allee 66; Tel. 3 97 6500.
ric
