Montessori-Schulhort stellt Projektergebnisse vor

„Lasst uns Kinder Kinder sein“

Drei Tage lang beschäftigten sich die Kinder des Horts der Montessori-Schule des Diakoniewerks Neues Ufer gGmbH mit dem Leben anderer Kinder. Fragen wie „Welche Rechte haben Kinder?“ und „Deutschlands arme Kinder?“ wurden dabei genauso behandelt wie die Kinder der Bibel oder der Schulalltag vor 100 Jahren.

„Kinderrechte sind Menschenrechte“, zu diesem Ergebnis kamen die sechs bis zehnjährigen Forscher bei ihren Untersuchungen. „Manche Kinder werden geschlagen oder gequält – und das ist eigentlich verboten“. Für Sarah ist die Sache ganz klar, hier brauchen Kinder mehr Rechte. Und „eigentlich sollten Kinder überhaupt häufiger gefragt werden, was ihnen wichtig ist“, findet sie. In einer anderen Arbeitsgruppe hat Johanna herausgefunden, dass in vielen Ländern die Kinder in ihrem Alter bereits arbeiten müssen, damit „die Familien überhaupt genug Geld zum leben haben“. Für die Montessori-Schüler waren diese Erkenntnisse wichtig, „denn sie sollen auch mal über den Tellerrand blicken“, sagt Hortleiterin Evi Lembke:“ Deshalb ist es gut, wenn die Kinder sehen, wie ihre Altersgenossen in anderen Ländern leben, aber auch, dass es Organisationen wie unicef gibt, die sich um Kinder kümmern“.

Andere Schüler haben den Blick zurück gewagt: „Früher hatten die Schulen Klassen mit über 50 Kindern – aber es war nicht so laut, denn die Lehrer waren viel strenger“, erklärt Max ganz beeindruckt. Auch die Auseinandersetzung mit den Kindern der Bibel ist ein wichtiger Punkt, findet Evi Lembke:“ Wir sind eine evangelische Schule, und viele unserer heutigen Werte lassen sich auf die Bibel zurückführen.“ Projektunterricht nimmt einen wichtigen Platz im Konzept der Montessori-Schule ein. „Wenn Kinder sich umfassender mit einem Thema beschäftigen können, lernen sie oft viel mehr und entdecken Zusammenhänge und weiterführende Fragen“, erklärt Evi Lembke. Der gemeinsame Abschluss der Projekttage ist den Kindern wichtig: “Ich will ja auch wissen, was die anderen rausgefunden haben“, sagt Johanna dazu:“ und außerdem haben wir Luftballons mit unseren Wünschen in den Himmel steigen lassen“.

Hintergrund:

Die Montessori-Schule gliedert sich in zwei Schultypen: Die Grundschule und die Orientierungsstufe.

Grundschule
Die Montessori-Schule ist als staatlich anerkannte Grundschule eine volle Halbtagsgrundschule. In den Klassen 1 bis 4 findet der Unterricht vorwiegend in jahrgangsgemischten Gruppen im Sinne der Montessori-Pädagogik statt. In einer jahrgangsgemischten Klasse lernen durchschnittlich 20 Schüler.
Es können bis zu drei Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf integriert werden. Sie nehmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten am Unterricht teil und werden zusätzlich durch sonderpädagogisches Personal betreut.

Das christliche Glaubens- und Lebensverständnis soll den Kindern Regeln für den täglichen Umgang miteinander vermitteln und ihnen als Rahmen die notwendige Sicherheit geben.

Der Hort unterstützt die emotionale, soziale und geistige Erziehung im Sinne der Montessori-Pädagogik. Ferien- und Projektarbeit, Arbeitsgemeinschaften und die Teilnahme am Leben im Stadtteil gehören zum Hortkonzept.

Orientierungsstufe
Die Orientierungsstufe an der Montessori-Schule ist eine Ganztagsschule in teilweise gebundener Form. Das bedeutet, dass an mindestens drei Tagen der Unterricht bis 15 Uhr stattfindet. Dafür kooperiert die Schule mit der Schule der Künste. Dank einer engen Zusammenarbeit mit der Orientierungsstufe der Katholischen Schule in der Feldstadt können Montessori-Schüler nach der sechsten Klasse problemlos an die Katholische Schule wechseln und dort ihre christlich geprägte Schulbildung bis zum Abitur fortsetzen. Die Unterrichtsbedingungen sowie die Klassenstärke und der Integrationsschlüssel entsprechen denen der Grundschule. Selbstverständlich entspricht der Unterricht den Rahmenrichtlinien des Landes M-V.

Derzeit lernen in der Montessori-Schule etwa 182 Schülerinnen und Schüler in acht Klassen.

BU: Luftballons tragen die Wünsche der Kleinen in den Himmel

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