Nach Gold 2004, nun Silber 2008 …

Judoka Ramona Brussig vom PSV Schwerin erkämpfte in Peking Rang zwei …

LogoZwar gab es nicht das erhoffte zweite paralympische Gold für Schwerins Judoka Ramona Brussig, aber Grund zur Traurigkeit besteht nun wirklich nicht. Das Finale der Paralympics erreicht zu haben, verdient allergrößte Hochachtung. Seit ihrem WM-Gold von 1998 ist sie eine der besten Judoka überhaupt auf der Welt und prägt seit einem Jahrzehnt das Leistungsniveau in ihrer Disziplin entscheidend mit. Auch wenn es den Titel offiziell nicht gibt, die „Miss Judosport“ ist die Wahl-Schwerinerin auf alle Fälle.

So sieht es auch Ihr Trainer Matthias Hermann beim PSV Schwerin:
„Ich bin mit Silber sehr zufrieden. Ramona hat heute nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen. Zwar wollte sie unbedingt, wie schon in Athen 2004, wieder Gold, aber die Chinesin Wang Lijing war dieses Mal einfach zu stark. Ramona fand einfach keinen Weg, sie in den Griff zu bekommen. Die Chinesinnen haben in den letzten Jahren, gerade auch im athletischen Bereich, enorm zugelegt.

R.BrussigUnd Ramona hatte ja noch vor den Paralympics darauf hingewiesen, dass man mit den Chinesinnen rechnen müsse. Beim Interview mit dem ZDF wirkte sie allerdings noch sehr enttäuscht, ähnlich war es vor einem Jahr als sie `nur` – und das in Anführungsstrichen – Dritte bei den WM 2007 wurde. Damals hatte ich ihr gesagt: `Aber Ramona, Du brauchst Dich doch mit einem dritten Rang nicht zu verstecken. Das ist doch eine klasse, eine super Leistung !` – Letztendlich hatte sie sich auch über WM-Bronze gefreut. Nach einer gewissen Zeit wird Ramona auch ihre Silbermedaille akzeptieren und auch über den 2.Platz bei den Paralympics 2008 glücklich sein.

R.BrussigSie hat sich souverän bis ins Finale gekämpft und ist auf eine Gegnerin gestoßen, die an diesem Tag einfach besser war. Aber nach Gold 2004 nun Silber 2008 – das ist eine überragende Leistung. Ich freue mich jedenfalls über den Erfolg, sowohl von Carmen als auch von Ramona, in Peking. Sie werden einen tollen Empfang in Schwerin bekommen !“.

Mit dem Gold von Wang Lijing setzte sich der goldene Triuphzug der Chinesinnen bei den Wettbewerben im Frauen-Judo fort: dritte Entscheidung und drittes Gold !

Aus „entfernter“ M-V-Sicht gibt es auch weiteren Grund zum Jubeln: Die 55jährige Marianne Buggenhagen, die aus Ueckermünde stammt und bereits achtmal Gold bei den Paralympics von 1992 bis 2004 gewann, erkämpfte – inzwischen 55 Jahre alt – im Kugelstoßen bei ihren letzten aktiven Paralympics 2008 noch einmal Bronze. Eine atemberaubende Leistung !

Im paralympischen Medaillenspiegel gibt es nach dem zweiten Wettkampftag  mittlerweile einen Fünfkampf zwischen den USA, China, Großbritannien, Australien und Russland um Platz 1 …

Marko Michels

F.: Archiv/M.M. (2)

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