Noch 16 Tage bis Peking …

Rüdiger Mevius vom SSB Schwerin zu den Chancen der Schweriner Starter

Rüdiger Mevius, Geschäftsführer des Stadtsportbundes Schwerin und ambitionierter Fechter, über den Schweriner Sport allgemein, Olympia 2008 und seine bevorzugten Sportarten

Schwerin ist eine sportbegeisterte Stadt

Frage: Kurz vor Olympia 2008 ist ein guter Zeitpunkt, auch auf die geleistete Arbeit des Stadtsportbundes Schwerin zurückzublicken.
In Schwerin gibt es rund 100 Sportvereine mit rund 18000 Sportlerinnen und Sportlern.
Hat Schwerin – aus Ihrer persönlichen Sicht – den Titel „Sportstadt“ zu Recht verdient ?

R.Mevius (2.v.l.)Rüdiger Mevius: Schwerin ist eine sportbegeisterte Stadt. Der Breitensport spielt eine große Rolle. Aber letztendlich wächst nur aus einer vielfältigen Breite der Leistungssport.
17 Landesleistungszentren bzw. Stützpunkte sind Ausdruck dafür, mit welchem Engagement sich unsere Vereine um den Nachwuchsleistungssport kümmern.
Dank Unterstützung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, kann der Stadtsportbund diese hervorragenden Aktivitäten im Kinder- und Jugendsport auch finanziell unterstützen. Aber auch unsere Stadtverantwortlichen haben die Wichtigkeit des Sports für die junge Generation erkannt und leisten trotz schwieriger Haushaltslage finanzielle und ideelle Unterstützung.

Frage: Schwerin kann auf große olympische Erfolge zurückblicken: Die Boxsportler konnten bislang dreimal olympischen Gold durch Jochen Bachfeld (1976), Andreas Zülow (1988) und Andreas Tews (1992) erkämpfen. Namen wie Jürgen Schult, Gerd Wessig, Michael Wolfgramm, Sybille Schmidt, Manfred Schneider, Martina Schmidt, Wolfgang Maibohm, Torsten Voss und viele, mehr prägten den Schweriner Sport. Gibt es einen Schweriner Erfolg in der olympischen „Arena“, der Sie besonders beeindruckte ?

R.Brussig (re.)Rüdiger Mevius: Eigentlich ist es unfair, einen Sportler besonders hervorzuheben. Bei Olympia auf dem Treppchen zu stehen ist eben das Streben jedes Leistungssportlers.
Aber ich bin alter Schweriner und habe aus der Tradition heraus ein Herz für das Boxen. Bei den vielen Erfolgen unserer Boxer steht bei mir Jochen Bachfeld ganz oben. Erstens hat er nach Verletzungspause über kräftezerrende Turniere seine Nachnominierung für Montreal erreicht, und dann in einem
Hexenkessel über eine grandiose kämpferische Leistung Gold gewonnen. Aber am Anfang erwähnt, mein Respekt für große Leistungen gebührt allen.

Frage: Schwerin wird ein Quintett nach Peking „schicken“. Der Teamsprint-Olympiasieger Stefan Nimke, die Brussig-Schwestern Carmen und Ramona im Judo, der Volleyball-Spieler Robert Kromm und der Ruderer Philipp Naruhn vertreten die Schweriner „Farben“ in Peking. Was erwarten, was erhoffen Sie sich von den Schweriner Olympioniken bzw. Paralympioniken 2008 ?

Rüdiger Mevius: Ehrlich gesagt, sind meine Erwartungen schon erfüllt. Schweriner sind als Aktive bei Olympia dabei. Sich bei den einzelnen Spitzenverbänden für diesen Höhepunktzu qualifizieren, ist schon eine gewaltige Hürde, die erst bewältigt werden muß. Ich weiß, unsere Bürger drücken allen die Daumen und würden sich über Medaillien natürlich riesig freuen. Diese Begeisterungsfähigkeit haben sie eindrucksvoll nach Athen bewiesen.

Frage: Übrigens – Welchen Wettbewerben fiebern Sie besonders entgegen ?  Wer wird nach Ihrer Meinung der „Star“ der Spiele ? Und: Wo werden Sie die Wettkämpfe verfolgen ?

St.NimkeRüdiger Mevius: Ich versuche so viel wie möglich mitzubekommen. Leider klappt es wieder einmal nicht vor Ort, also hoffe ich der Fernseher hält durch …
Ich habe große Hoffnung, dass Fabian Hambüchen unser Star der Spiele wird. Schaun wir mal !!!

Olympische Meilensteine für Schwerin …

– erste olympische Medaille für Schwerin: 1960 durch Walter Krüger im Speerwerfen

– erste olympische Medaille für Schwerin in einer Mannschaftsspielsportart: 1972 durch die Volleyball-Spieler Wolfgang Maibohm und Horst Hagen (bis 1969 beim SC Traktor Schwerin)

– erstes Leichtathletik-Gold für Schwerin: 1980 durch Gerd Wessig (Traktor Schwerin) im Hochsprung

– erste olympische Medaillen für Schwerin  im Frauen-Volleyball: 1980 durch die Volleyball-Spielerinnen Andrea Heim, Carla Roffeis, Martina Schmidt und Anke Westendorf (alle Schwerin)

– erste olympische Ruder-Medaille für Schwerin: 1972 durch Manfred Schneider im Achter

– erste olympische Goldmedaillen für Schwerin: 1976 durch den Ruderer Michael Wolfgramm, den Boxer Jochen Bachfeld und die Schwimmerin Andrea Pollack

– letzte olympische/paralympische Medaillen für Schwerin: 2004 Gold und Bronze für den Bahnradsportler Stefan Nimke und Gold für die Judoka Ramona Brussig

Marko Michels

F.: M.M. (2), SSB Schwerin (1)

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