Oper „Julius Cäsar“ feiert in Schwerin Premiere

Große Erwartungen und viel Spannung vor der Aufführung …

  

Julius CäsarIn der kommenden Woche feiert die Händel-Oper „Julius Cäsar“ am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin Premiere.

Eigentlich dauerte die ursprüngliche Fassung vier Stunden, aber Generalmusikdirektor Matthias Foremny und Regisseur Roland Velte kürzten – ohne den künstlerischen und inhaltlichen  Wert  „anzutasten“ – das Werk auf eine Spieldauer von drei Stunden.

Das Libretto zu „Julius Cäsar“ schrieb der Meister übrigens nicht selbst.

Hier wurde er von seinem Textdichter Niccolo Haym unterstützt, der dieses 1723 vollendete.

Doch auch Haym wurde durch andere Werke inspiriert, denn der „Stoff“ zum „Julius Cäsar“ spielte bereits vor Händels Oper in musikdramatischen Stücken an Theatern eine herausragende Rolle.

So schrieb bereits 1677 Antonio Sartorio die Musik zu einem Libretto von G.F. Bussani, welches den Titel „Giulio Cesare in Egitto“ trug.

Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass das Textbuch von Haym hier seine „Wurzeln“ hat.

Händel selbst komponierte die Musik zu besagtem Textbuch im Jahr 1724 und der Titel des Werks war zu jener Zeit noch italienisch „Giulio Cesare“. In London wurde die Oper dann auch 1924 uraufgeführt.

In der ursprünglichen Fassung der Oper sind lange, ausgearbeitete Arien für Kastraten zu finden, darum erforderten Wiederaufnahmen des Werkes immer wieder Bearbeitungen.

Die berühmte Liz Taylor war 1963 In Schwerin wird sich dieser Herausforderung der Counter-Tenor Steve Wächter stellen, der den „Julius Cäsar“ singen wird. Man darf gespannt sein, ob der Sänger dem „künstlerischen Imperator“ gerecht wird …
Die Matinee zur Premiere am 11.November im Staatstheater Schwerin, bei der ebenfalls „Cleopatra“ Ulrike Maria Maier anwesend war, gab einen vielversprechenden Auftakt !

In Göttingen erfolgte im Jahre 1922 in einer Neufassung von Oskar Hagen die erste deutsche Aufführung der Oper.

Bereits seit der Uraufführung war die Oper „Julius Cäsar“ von Georg Friedrich Händel ein Hit.

Verbale wie körperliche Auseinandersetzungen beim Erlangen von Eintrittskarten zum „Cäsar“ waren an der Tagesordnung und während der mehrstündigen Aufführung wurde zünftig getrunken sowie gezecht.

Glücklicherweise bleiben derartige „Kämpfe“ und „Saufgelage“ den Schweriner Theater-Freunden erspart. Wer Karten haben will, kann diese unter 0385-5300123 bestellen – und im Theater-Cafe kann bereits eine Stunde vor Vorstellungsbeginn bzw. in der Pause der eine oder andere Snack, die eine oder andere Brezel, sowie ein erfrischender Cocktail zu sich genommen werden.

Auf jeden Fall dürfte die Liebesgeschichte zwischen der ägyptischen Königin Cleopatra und dem römischen Imperator Julius Cäsar ein zahlreiches Publikum finden, denn nichts faszinierte die Menschheit seit „Adam und Eva“ mehr als eine Beziehung um Leidenschaft, Macht und Besitz.

Georg Friedrich Händel – ein herausragender Komponist  

Georg Friedrich HändelGeorg Friedrich Händel, geboren 1685 in Halle/Saale, gestorben 1759 in London war ein Komponist in der Zeit des Barock. Vor allem durch seine Opern wurde er berühmt.  

Zu seinem Hauptwerk zählen rund 40 Opern und 25 Oratorien, darunter der Messiah.

Kunstdruck G.F. Händel1703 ging Händel von Halle nach Hamburg, der damaligen Stadt der deutschen Oper. Ab 1706 studierte er die italienische Oper in ihrem Ursprungsland und 1710 rief ihn der Herzog von Hannover an seinen Hof. Bereits sechs Jahre später siedelte Händel endgültig nach London über, nachdem er bereits die „Insel“ mehrfach bereiste.

Exkurs – Gastspiel des Ballett-Ensembles in Neustrelitz

LysistrataAm Freitag, den 16. November um 19.30 Uhr zeigt das Ballett-Ensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin „Lysistrata“ im Großen Haus des Landestheaters Neustrelitz.

Die zypriotische Choreographin Dominique Efstratiou, die 2005 mit der Schweriner Ballettkompanie ihr Tanzstück „Orestie“ mit großem Erfolg erarbeitet hat, choreographierte und inszenierte mit „Lysistrata“ eine Tanzkomödie, die wiederum auf einem berühmten antiken Drama basiert – diesmal von Aristophanes.

Die Titelrolle tanzt die Conrad-Ekhof-Preisträgerin des vergangenen Jahres, Kellymarie Sullivan.

Marko Michels

Aufnahmen: Staatstheater Schwerin/Silke Winkler (2), Archiv M.M. (1)

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