Produzent Thomas Fink bietet Musikern ein akustisches Zuhause

Soundlounge Studio in neuen Räumen

Ein nahezu schalltoter Aufnahmeraum, eine Regie mit Blick auf den Hof, eine Küche für den Kaffee zwischendurch – das ist das neue Soundlounge Studio Schwerin. Die Kisten sind ausgepackt, die Regler stehen im Zickzack auf dem Pult, Dioden leuchten im Takt. Seit Januar arbeitet der Musiker und Produzent Thomas Fink hier an der Güstrower Straße. Das Soundlounge Studio ist einer der wenigen Orte in Schwerin, an denen Musiker ihre Kreativität in professionelle Aufnahmen gießen können.

Kaffee
„Jede Aufnahme ist ein Prozess, der viel Kommunikation erfordert, um den Erwartungen der Musiker gerecht zu werden“, sagt Thomas Fink, „deshalb beginnt in der Regel alles mit viel dampfendem Kaffee in der Küche.“ Dabei hat Thomas Fink die Erfahrung gemacht, dass es nicht nur für junge Bands und Musiker oft schwer ist, die Erwartungen an den eigenen Sound in Worte zu kleiden. „Am Anfang ist es vor allem mein Job zuzuhören und die richtigen Fragen zu stellen“, sagt der 28-Jährige. Das gilt sowohl bei vergleichsweise einfachen Sprachaufnahmen, als auch bei komplexen Sessions mit großen Ensembles. „Meine Aufgabe ist es, einer Vorstellung Klang zu geben – eine sensible Sache, schließlich haben die Künstler viel Arbeit in ihre Stücke gesteckt. “

Handwerk
Dass er sein Handwerk beherrscht und seine blinkenden Werkzeuge ihm tadellos gehorchen, ist für Thomas Fink selbstverständlich. Aufnahmen aus dem Soundlounge Studio müssen sich hinter den Tonträgern aus der großen weiten Welt nicht verstecken. Dafür arbeitet er seit mehr als zehn Jahren hinter den Reglern, hat beim renommierten Liverpool Institute For Performing Arts in England und in verschiedenen Studios das Handwerk von der Pieke auf gelernt. Seit seinem fünften Lebensjahr spielt Thomas Fink aber auch selbst Klavier, hat Theatermusiken ebenso erdacht und eingespielt wie Rock- und Popmusik in verschiedenen Ensembles. „Ich habe das Gefühl, dass es von Vorteil ist, die andere Seite so gut zu kennen. Das macht es leichter zu erkennen, was ein Stück braucht.“

Stilistische Vorlieben spielen für den Studio-Chef keine Rolle. Es gehe vielmehr darum, den Musiker und seine Arbeit ernst zu nehmen. Nur wenn das die Grundlage der Zusammenarbeit ist, könne eine Aufnahme wirklich gelingen. Und so hat Thomas Fink Folk- und Heavy-Metal-Jünger, klassisch ausgebildete Streicher, sensible Sänger und sogar ganze Chöre im Soundlounge Studio zu Gast gehabt. Sein Wissen und Können als Musiker gibt Thomas Fink auch weiter – Lehrer zu sein für junge Menschen, die Keyboard spielen möchten, fällt ihm leicht. Und dank des Studios im Hintergrund kommt es nicht selten vor, dass die kleinen Musiker ihren Eltern eine kleine CD als Geschenk für Geburtstag oder Weihnachten mitbringen können.

Gespür
Die Anzeigen der Aufnahmegeräte, die sensiblen Mikrofone und die Lautsprecher in der Regie sind unbestechlich. Sie lassen zwar das Können der Musiker ganz besonders glänzen, bringen aber auch jeden kleinen Fehler zum Vorschein. Nicht immer ganz einfach für das Arbeitsklima. Und so ist Thomas Fink oft genug auch der, der motiviert, der Tipps gibt von Musiker zu Musiker und dem einen oder anderen schon dabei geholfen hat, über sich hinaus zu wachsen. Bei Berufsmusikern spielt das natürlich keine Rolle – für sie ist die Studioathmosphäre vertraut und ihr Instrument ist ihr Leben. Aber nicht selten sind Musiker zu Gast, für die es etwas besonderes ist, unter professionellen Bedingungen zu arbeiten. „In diesen Fällen ist
schon Gespür gefragt – wir müssen gemeinsam Grenzen ausloten und manchmal auch etwas verschieben“, sagt Fink. Zwar erlaube die Technik, so manche Korrektur, aber das „müsse man ja nicht überstrapazieren.“

Beruf
Mit seiner Entscheidung für das Soundlounge Studio hat sich Thomas Fink für ein unregelmäßiges, ein aufreibendes Arbeitsleben entschieden. „Mit 50 Prozent Leistung kommt man in dem Beruf nicht weit – jeder Job, jede Aufnahme ist schließlich eine Visitenkarte für mich“, sagt er mit einem Lächeln. Preise wie in den Großstädten kann die lokale Musikerszene nicht zahlen, Werbung, teure Anzeigen zum Beispiel, sind so nicht drin. Umso wichtiger ist es für Thomas Fink mit seiner Arbeit für sich zu werben, immer in der Hoffnung, dass die Mundpropaganda unter Musikern funktioniert. Und auch die Preise im Soundlounge Studio sind von denen seiner Kollegen in Hamburg ein ganzes Stück entfernt. „Ich mag meine Stadt, ich arbeite gern hier – da gehe ich eben Kompromisse ein“, sagt Thomas Fink. Mehr über Thomas Fink und das Soundlounge-Studio gibt es im Internet unter www.soundlounge-studio.de

Thomas Naedler

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