Schweriner Karnevalsfinale 2009 mit dem SCC 79

Bereit zur „Polonäse, Schwerinese“

KarnevalBevor der Spass endgültig aufhört – angesichts der neuesten Horror-Zahlen zur künftigen Entwicklung auf Arbeitsmarkt, in den Haushaltskassen oder zur wirtschaftlichen Perspektive – sollen noch einmal alle Jecken so richtig ran.

Frohsinn, Heiterkeit und nie endender Humor stehen noch einmal bei der großen Festsitzung des „Schweriner Carneval Club 79“ am 21.Februar im Schweriner Rittersaal auf der Agenda.

Und die Schweriner Karnevalisten um deren Präsidenten Karl-Heinz Krüger sind kampferprobt – seit 30 Jahren. Bei ihnen regierte die „Fröhlichkeit“ auch in weniger fröhlichen Zeiten.

Als der SCC 79 gegründet wurde, regierte in Bonn noch Bundeskanzler Helmut Schmidt (leider a.D.), Boxer Larry Holmes war Schwergewichts-Weltmeister, der HSV wurde deutscher Fußball-Meister, das europäische Währungssystem trat in Kraft, Genosse Honecker glaubte noch an den weltweiten Siegeszug des real existierenden Sozialismus und Gottlieb Wendehals trat mit seinem Erfolgssong  „Herbert“ in Erscheinung; andere weniger lustige bzw. stimmlich begabte „Wendehälse“ folgten zu späteren Zeitpunkten, und der Schweriner SC hieß damals noch SC Traktor.

Zwar haben Schweriner Sportlerinnen und Sportler in puncto Volleyball, Handball, Drachenbootsport, Leichtathletik, Triathlon, usw., usw. noch jede Menge „zu bestellen“, nur die eigentlichen Ackerflächen liegen brach, und daher sind in Schwerin – sportiv gesehen – die Traktoren ohnehin abkömmlich.

Abkömmlich ist jedoch nicht der Karneval „made in Schwerin“, der zwar pausenlos, rund um die Uhr, an mindestens 365 Tagen im Jahr stattfindet, zwischen 11.11. und Aschermittwoch im Februar jedoch nur von den professionellen Karnevalisten um Karl-Heinz Krüger ausgelassen zelebriert werden kann.

Was ganz wichtig ist: So manche Schweriner Büttenrede hat dabei mehr Tiefgang und Witz als manche politische Verlautbarung.

Vielleicht sollten die „Schlüssel“ für die Rathäuser oder sonstigen Machtzentralen im Lande nach dem 11.November nicht nur symbolisch, sondern dauerhaft in der Hand der Närrinnen und Narren bleiben. Sie wissen jedenfalls um ihre Rolle – im Gegensatz zu manchen Mandatsträgern – und können sich sogar in Frage stellen bzw. über sich selbst lachen. Darum: „Schwerin ! Alaaf !“
 
 Alles wird gut oder besser – nach der Allzweck-Devise: „Yes, we can !“.
Aber am Ende gilt – ganz närrisch – für Meck-Pomm: „Sleep you very well, in your `Bettgestell` !“

Dennoch, am 21.Februar darf mit dem SCC 79 erst einmal gefeiert werden.

– Übrigens, falls es denn eine geben sollte … Die „Polonäse, Schwerinese“ sollte zumindest vom fast (oder doch nicht mehr) fertig gestellten IHK-Neubau über die Baustellen für das so notwendige Einkaufscenter am Marienplatz, die sanierungsbedürftigen Schwimmhallen in Lankow und am Dreesch, die „schwimmenden BUGA-Gärten“ bis hin zu den suboptimal gefüllten Kassen im Stadthaus führen. Angesicht deren „Leere“ sollte dann noch einmal kräftig „aus dem Vollen“ gelacht werden – mit ganz großen Schritten dürften dann auch die letzten (Haushalts-)Löcher aus dem politischen Käse fliegen !

Allerdings fasst bei der „Polonäse, Schwerinese“ der Erwin nicht der Heidi, sondern der Angelika von hinten an die Schultern. Wir sind ja in der Landeshauptstadt von M-V und nicht bei „GNTM“. Aber das Volk tobt unten bereits trotzdem im Laufschritt …

M.Michels

 F.: mm

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