Schweriner Stefan Nimke bei den WM dabei

Am 26.März beginnen die Bahnrad-Titelkämpfe in Manchester …

 

Weltmeisterlich auf zwei Rädern geht es ab 26.März und dann bis 30.März im englischen Manchester zu. Mit dabei ist auch einer Schweriner:

Stefan NimkeStefan Nimke, der Teamsprint-Olympiasieger von 2004, will in Manchester sicherlich neues Selbstbewußtsein in Richtung Peking „tanken“.

Und das, obwohl die Vorbereitung des Athleten vom PSV Schwerin, der kürzlich seinen 30.Geburtstag feierte, alles andere als optimal war.

Ein grippaler Infekt und zuvor ein Rota-Virus zwangen ihn sogar zu einer Trainingspause.

Doch mittlerweile hat das Rad-Ass aus der Landeshauptstadt wieder Tritt gefasst.

Nach Straßen- und Krafttraining ging es bereits in das Trainingslager nach Frankfurt/Oder,  der „letzte Schliff“ vor der Bahnradsport-WM.

Dort wird er sich sein erfolgreiches Bahn-Gefühl, das den Schützling von Trainer Ronald Grimm, gerade in den letzten acht Jahren so auszeichnete, u.a. Olympia-Gold (Teamsprint) bzw. Olympia-Bronze 2004 (1000 m-Zeitfahren), WM-Gold 2003 (1000 m-Zeitfahren) und Olympia-Silber 2000 (1000 m-Zeitfahren), zurückholen.

Stefan will in Manchester im Sprint, Team-Sprint und im Keirin starten.

Mit dem deutschen WM-Kader im Sprintbereich Christin Muche, Miriam Welt, Dana Glöss, Carsten Bergemann (Chemnitz), Maximilian Levy, Robert Förstemann, René Enders, Michael Seidenbecher war der Schweriner bis 18.März in Frankfurt/Oder.
 
In Richtung Manchester ging es mit dem „Flieger“ dann am 20.März.

Seit fast 120 Jahren werden Weltmeisterschaften im Bahnradsport ausgetragen.

In der „europäisch geprägten“ Sportart ging es jedoch 1893 im amerikanischen Chicago um erstes offizielles WM-Gold.

In der „Königsdisziplin“, dem Sprint (Amateure), siegte bei der WM-Premiere mit Arthur A. Zimmermann sogar ein US-Boy.
 
Die ersten Titelkämpfe für die Berufsfahrer gab es 1895 in Köln. Den „königlichen Sprint“ gewann damals der Belgier Robert Prontin.

Die Frauen durften sich erst wesentlich später im Sprint-Bereich „austoben“.

Erst 1958 durften die „radsportverrückten Frauen“ im Sprint auf der Bahn ihre Weltmeisterinnen ermitteln und es siegte „zum Auftakt“ Galina Jermolewa aus Russland.

Bis 2003 dominierten im Frauen-Sprint Russland (24 Titel), die USA (9 Titel), Frankreich (6 Titel), Weißrussland (2 Titel) und Holland, Kanada bzw. Deutschland (mit je einem WM-Titel). Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Christa Rothenburger gewann 1986 den WM-Sprint für Deutschland(-Ost).

Im Amateur-Sprint der Herren (bis 1991) verteilten sich die 80 WM-Titel auf nur 12 Länder: Frankreich (17) führt vor Deutschland (14), Italien (13), England (11), Holland (9), Dänemark (4), Russland (3), den USA (3), Tschechien (2), Belgien (2), Australien (1) und Irland (1).

Bei den Profi-Sprintern gingen die bisherigen 99 Goldmedaillen bei WM an Frankreich (17), Holland (14), Italien (12), Belgien (12), Japan (11), Dänemark (8), Australien (8), Deutschland (6), den USA (5), England (4) und der Schweiz (2).

Erster Amateur-Weltmeister im Sprint für Deutschland war übrigens Willy Arend 1897. Drei Jahre früher, 1894, holte August Lehr den ersten deutschen Sprint-WM-Titel bei den Amateuren für „Team Germany“.

Stefan NimkeDie besten Sprintfahrer bei Sprint-WM waren bislang bei den Profis Koichi Nakano (Japan)  mit 10 WM-Titeln von 1977 bis 1986, Jef Scheren (Belgien) mit 7 Triumphen 1932-37/1947 und Antonio Maspes aus Italien mit ebenfalls 7 goldenen WM-Medaillen von 1955-1964.

Bei den Amateuren dominierten vor allem der Franzose Daniel Morelon (7 x 1. in den 1960ern bzw. 1970ern), Lutz Heßlich (4 x 1. in den 1980ern) und William Bailey (England / zwischen 1909 und 1913).

Im seit 1980 bei WM ausgetragenen Keirin waren bislang die Australier und Deutschen mit je fünf Titeln und die Franzosen mit vier Titeln am besten. Deutschlands Michael Hübner war übrigens dreimal Keirin-Weltmeister 1990-92 (auch WM-Gold im Profisprint 2 x und im Amateursprint 1 x).

Der Schweriner Stefan Nimke gewann vor Jahresfrist WM-Bronze im Teamsprint (bereits auch 2005) und 2006 WM-Bronze im Sprint-Einzel.

Stefan NimkeAlso, viel Erfolg für den Schweriner in Manchester 2008 !

Marko Michels

Foto: M.M. (3)
+++ Bahnradsport-WM 2008 aktuell ++

Der Bund Deutscher Radfahrer nominierte 21 Radsportlerinnen und Radsportler für die Titelkämpfe in Manchester.
 
In den 15 Entscheidungen (9 bei den Männer/6 bei den Frauen) ist es das Ziel des deutschen Verbandes, besser abzuschneiden als bei den WM im Vorjahr in Palma de Mallorca, als  nur eine Silbermedaille durch Robert Bartko in der Einerverfolgung sowie ein dritter Platz im Teamsprint (mit Stefan Nimke)  erkämpft wurden.
 
Neu im Bahnradsport-WM-Programm sind die Mannschaftsverfolgung bei den Frauen und Omnium – ein Fünfkampf aus 200-Meter-Sprint, Scratch, Einerverfolgung, Punktefahren und 1000-Meter-Zeitfahren – bei den Männern.

Das deutsche Aufgebot:

Männer, Ausdauer: Robert Bartko (32/RSV «Werner Otto» Berlin): Mannschaftsverfolgung, Einerverfolgung, Madison (Ersatz), Omnium (Ersatz); Daniel Becke (30/Thüringer Energie Team): Mannschaftsverfolgung; Robert Bengsch (24/Berliner TSC): Mannschaftsverfolgung (Ersatz); Henning Bommel (25/Berliner TSC): Mannschaftsverfolgung; Patrick Gretsch (20/Thüringer Energie Team): Mannschaftsverfolgung, Einerverfolgung (Ersatz); Marcel Kalz (20/NRVg Luisenstadt Berlin): Scratch (Ersatz), Madison (Ersatz); Roger Kluge (22/LKT Team Brandenburg): Scratch, Madison, Omnium; Olaf Pollack (34/Team Volksbank): Madison, Omnium (Ersatz)

Männer, Kurzzeit: Carsten Bergemann (29/Chemnitzer PSV): Sprint, Keirin, Teamsprint; Rene Enders (21/RSC Turbine Erfurt): Teamsprint, Keirin (Ersatz); Robert Förstemann (22/SSV Gera): 1000 m Zeitfahren, Teamsprint; Maximilian Levy (20/RSC Cottbus): Sprint, Teamsprint, Keirin (Ersatz); Stefan Nimke (30/PSV Schwerin): Sprint, Keirin, Teamsprint; Michael Seidenbecher (23/RSC Turbine Erfurt): 1000 m Zeitfahren, Sprint (Ersatz)

Frauen, Ausdauer: Charlotte Becker (24/Equipe Nürnberger): Punktefahren, Scratch, Mannschaftsverfolgung; Elke Gebhardt (24/RV Concordia Reute): Mannschaftsverfolgung, Scratch, Punktefahren; Alexandra Sontheimer (20/RV Concordia Reute): Mannschaftsverfolgung; Verena Jooß (29/RC Friesenheim): Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung

Frauen, Kurzzeit: Dana Glöß (25/RSV «Werner Otto» Berlin): Sprint, Keirin, Teamsprint; Christin Muche (24/Chemnitzer PSV): Sprint, Keirin, Teamsprint (Ersatz); Miriam Welte (21/RSC Kaiserslautern): Sprint, 500 m Zeitfahren, Keirin, Teamsprint

mm

Nach oben scrollen