Stadion-Jubiläum in Mecklenburg

Zum „55.“ – Kurt-Bürger-Stadion feierte stillen Geburtstag …

… Schweriner „Stadion am Lambrechtsgrund“ wurde 2006 „erst“ 50 !

Ein sportliches Jubiläum in Wismar  „ging“ im letzten Monat ziemlich „unter“.
Kurt-Bürger-Stadion WismarVor 55 Jahren wurde das Kurt-Bürger-Stadion in Wismar eröffnet, seinerzeit zu den modernsten und architektonisch interessantesten Stadien in Ostdeutschland gehörend.
 
Stadion am Lambrechtsgrund SchwerinWährend die Schweriner „ihr“ Stadion am Lambrechtsgrund „erst“ 1956 erhielten, wurde das Wismarer eben vier Jahre früher eingeweiht …

Die Planung des Stadions, die Baupläne wurden damals aber, 1949, vom VEB Projektierung Schwerin konzipiert, nachdem das Direktorat der Mathias-Thesen-Werft eine neue  sportliche Anlage in Wismar gefordert hatte.

Dabei ging es insbesondere um sportive Ausgleichs- und Freizeitmöglichkeiten für die Werftarbeiterinnen und Werftarbeiter.

Und der erste „Auftraggeber“ zum Bau des Stadions war etwa nicht eine Wismarer Einrichtung sondern die Jugendheim GmbH mit Sitz in Schwerin.

Noch Anfang 1950 übernahm dann die Landesverwaltung Mecklenburg die „Führung“ bei der Auftragsbetreuung.

Vorwiegend durch die zahlreichen freiwilligen Helfer aus den Betrieben und Sportvereinen der Hansestadt konnte noch im April 1950 der erste Abschnitt des Stadions genutzt werden.  

– Eine echte Meisterleistung, denn wegen des ungünstigen Untergrundes, der Bodenbeschaffenheit, waren Baugeräte notwendig, die damals nur schwer zu beschaffen waren.

So musste in harter manueller Arbeit der Bau vorangetrieben werden …  

Der erste sportliche Wettkampf war ein Fußballspiel im April 1950 zwischen ZSG Anker Wismar und dem ETV Eimsbüttel/Hamburg im „Stadion-Provisorium“.

Im September 1952, am 20.09.1952, konnte dann endlich das Kurt-Bürger-Stadion (benannt nach dem Ministerpräsidenten K.Bürger) der Öffentlichkeit übergeben werden.

Zum Einweihungs-Programm gehörten ein Konzert im Lindengarten, das Kultur-Ensemble der Werft trat auf, es wurde Fußball zwischen Motor Wismar gegen Chemie Leipzig gespielt, die Wismarer Boxsportler hatten erste Kämpfe im Stadion, es gab Turn-Vorführungen der BSG Motor Wismar und letztendlich das obligatorische Feuerwerk.

15000 Sitzplätze umfasste das Stadion und die waren am Eröffnungstag auch alle vergeben !

Marita Koch trainierte auch im Kurt-Bürger-StadionSeit 1965 fanden hier die kleinen „Olympioniken“ während der Kreis-Kinder- und Jugendspartakiaden ihre Wettkampfstätte, die Olympiasiegerin von 1980 Marita Koch, zunächst TSG Wismar, dann Hochschulsportgemeinschaft Wismar, trainierte hier unter Anleitung von ihren Trainern Wolfgang Meier oder Peter Schoenen, die Boxsportler unter Trainer Fiete von Thien ließen hier bei einigen Wettkämpfen die „Fäuste fliegen“ und auch die Wismarer Turner bewiesen in dem Stadion ihr Können.

Motorsportler oder Radsportler sorgten ebenfalls für sportliche Abwechslung.

Heute wird das Stadion ebenfalls noch intensiv genutzt, für die Wettkämpfe zur Erlangung des Sportabzeichens, für die Bummi-Olympiade, die Jugendsportspiele oder internationale sportliche Städtevergleiche.

Der Stadtsportbund Wismar hat seinen Sitz am Stadion; ebenso ist dort die Geschäftsstelle der Anker-Fußballer zu finden.

Kurt-Bürger-Stadion (Tribüne)Die Anker-Fußballspieler nutzen das Stadion für ihre Spiele. Zwar ist unübersehbar, dass der „Zahn der Zeit“ am Stadion „nagte“, aber es gab bereits erste Modernisierungsmaßnahmen, so bei der Sanierung der Tribüne.

Weitere Baumaßnahmen werden und müssen sicherlich folgen, damit das Kurt-Bürger-Stadion als eine der traditionsreichen Sportstätten Wismars erhalten bleibt.  Marko Michels

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