Vortragsveranstaltung – „Telefonkontrolle, Abhörmaßnahmen, Videoüberwachung“

Die Abteilung 26 des MfS – Vortrag von Angela Schmole, BStU

Im Mittelpunkt des Vortrages von Angela Schmole steht die Abteilung 26 des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR.

In der Regel wird die Abteilung 26 des MfS als Telefonüberwachung bezeichnet. Gleichwohl war ihr Aufgabenspektrum sehr viel umfangreicher. Neben der Kontrolle des Telefonverkehrs und der Telexnetze gehörten auch die „akustische Überwachung in geschlossenen und begrenzten freien Räumen“, die „optische und elektronische Überwachung“ von Räumen sowie der „Einsatz von speziellen sicherungstechnischen Einrichtungen und chemischen sowie radioaktiven Markierungsmitteln“ dazu. Vor allem ging es dabei um die Sammlung authentischer Informationen, die im Rahmen „operativer Vorgänge“, „operativer Personenkontrollen“ und anderer geheimpolizeilicher Ausforschungsmaßnahmen für das MfS von Belang waren.

Für das Abhören, Beobachten, Raumüberwachen und Markieren kamen speziell geschulte MfS-Mitarbeiter zum Einsatz. Jedoch die Überwachung der Telefone wäre ohne die Hilfe des Postpersonals und ohne die Nutzung der technischen Anlagen der Deutschen Post nicht möglich gewesen. Wie viele Inoffizielle Mitarbeiter im Fernmeldewesen bei der Deutschen Post eingesetzt waren, ist nicht bekannt. Mit Sicherheit waren es mehrere Hundert. Kurz vor ihrer Auflösung im Dezember 1989 beschäftigte die Abteilung 26 mehr als 400 hauptamtliche Mitarbeiter in der Berliner Zentrale und rund 600 weitere in den Abhörabteilungen der 15 Bezirksverwaltungen. Aus den unterschiedlichsten, oft geringfügigen Gründen wurden die Abhör- und Kontrollexperten der Abteilung 26 gegen Personen eingesetzt, die das Misstrauen des Staatssicherheitsdienstes auf sich gezogen hatten. Obwohl Artikel 3 der Verfassung der DDR die Unverletzlichkeit des Post- und Fernmeldegeheimnisses garantierte, hörte der Staatssicherheitsdienst jahrzehntelang in großem Umfang Telefongespräche ab. Diese weitgreifende und rechtswidrige Überwachung von Personen ist bis heute für viele Betroffene nicht nachweisbar. Zählte sie doch zu jenen „leisen Formen des Terrors“ (Jürgen Fuchs) des MfS, die häufig undurchschaubare Konsequenzen für das Berufs- und Privatleben des Einzelnen nach sich ziehen konnten.

Die Arbeit der Abteilung 26 des MfS ist Thema der Forschungstätigkeit der Referentin Angela Schmole. Sie ist Mitarbeiterin der Abteilung Bildung und Forschung bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Die Außenstelle Schwerin der BStU und die Landeszentrale für politische Bildung laden alle Interessenten zu dem Vortrag „Telefonkontrolle, Abhörmaßnahmen, Videoüberwachung –  Die Abteilung 26 des MfS“ am Dienstag, den 18. November 2008, um 19.00 Uhr in das Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer deutscher Diktaturen, Obotritenring 106, 19053 Schwerin, ein.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Referentin:

Angela Schmole, Mitarbeiterin der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR

Zeit:

18. November 2008, 19.00 Uhr

Ort:

Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer deutscher Diktaturen
Obotritenring 106, 19053 Schwerin

Veranstalter:

Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR,          Außenstelle Schwerin, 19065 Görslow

Landeszentrale für politische Bildung, Jägerweg 2, 19053 Schwerin

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