War`s das, TSG ?!

Herbe Heim-Niederlage für TSG-Handball-Damen …

Eine „Hinrichtung erster Klasse“ mußte das TSG-Team ausgerechnet gegen den ärgsten Mit-Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg aus der 2.Bundesliga, die TuS Lintfort, mit 26:38 „erleben“ – und das ausgerechnet noch in der eigenen Halle.

TSG vor dem SpielBereits nach sieben Minuten und einem Rückstand von 2:5 deutete sich an, was kaum ein TSG-Fan vor dem Spiel befürchtet hatte, eine „Klatsche“ gegen die Mannschaft von TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein.

Nach 20 Minuten kämpften sich die Hanseatinnen zwar auf 10:12 wieder heran, gingen aber deutlich distanziert mit 13:18 in die Halbzeit-Pause.

Wismar - LintfortDer Start in die zweite Halbzeit wurde dann auch prompt „verschlafen“.

Auf 20:13 baute Lintfort den Vorsprung aus. Die TSG-Damen mühten sich zwar, aber als dann die Lintforterinnen nach vierzig Minuten immer noch klar mit 23:18 führten, war den meisten Beobachtern wohl bewußt, dass der 8.März 2008 zwar ein internationaler, aber ein „raben-schwarzer“ (Frauen-)Tag für die TSG-Mädel werden sollte.

Glücklose Würfe an Latte und Pfosten, einige seltsame Schiedsrichter-Pfiffe und am Ende auch mangelnde Erfahrung insbesondere in den Zweikämpfen ließen das TSG-Spiel förmlich in sich „zusammenbrechen“.

Abwehr Lintfort, dah.: S.Laas (TSG)Als es dann nach 46 Minuten 20:28 gegen Wismar stand, nahm das Debakel „seinen Lauf“.

Und am Ende hieß es, sensationell negativ für die TSG, 26:38.

In den verbleibenden Spielen ist TSG-Trainerin Diana Sperling wahrlich nicht zu beneiden.

Einerseits sind zur Zeit nur drei Spielerinnen wirklich gesundheitlich fit, andererseits ist die TSG-Mannschaft eine „erweiterte A-Jugend-Truppe“, die ganz einfach (noch) nicht das Vermögen eines Bundesliga-Teams besitzt.

Jessica OldenburgEinige Spielerinnen, u.a. die 16jährige, leistungsstarke Jessica Oldenburg, die sich im Spiel gegen Lintfort auch noch verletzte (!), haben zudem die doppelte spielerische Belastung im „A-Jugend-Team“ und in der Bundesliga-Mannschaft.

Da hilft keine „Schönrederei“, die Abgänge und Ausfälle am Anfang und Mitte der Spielzeit konnte die TSG nie wirklich verkraften.

TSG WismarAußerdem: Die verbliebenen Spielerinnen sind entweder zu jung und unerfahren sowie gesundheitlich angeschlagen oder beruflich bzw. ausbildungsmäßig zu stark beansprucht.

Nun kann der TSG in den restlichen Partien bis 26.April nur noch „Fortuna“ helfen, aber die ist bekanntlich sehr launisch …

Torschützinnen für Wismar (vs. Lintfort) – 1.Franca Kühne: 8 T. 2.Jessica Oldenburg: 6 T. 3.Stefanie Laas: 5 T. 4.Eva-Maria Kollecker: 4 T. 5.Anika Kaminski: 2 T 6.Jule Borkowsky: 1 T.

„Mini-Chance vorhanden …“

Gespräch mit Katja Schwenke (TSG Wismar), 24 Jahre, zur Zeit Knieverletzung und nicht einsatzbereit, unmittelbar nach Spielende …

Frage: Katja, 26:38 gegen Wismar. War es das mit der 2.Bundesliga ?!

Katja SchwenkeKatja: Nach so einem Spiel muß man erst mal schlucken. Das berührt schon ungemein. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Es wird aber verdammt schwer.

Frage: Waren die TSG-Mädel nicht resolut genug in die Zweikämpfe gegangen ? Die Lintforterinnen gingen deutlich aggressiver und letztendlich erfolgreicher „zur Sache“ …

Katja: Dem Team kann man wirklich keinen Vorwurf machen. Alle haben gekämpft, der Wille war schon da ! Leider klappte zu wenig. Und eines sollte nicht vergessen werden: Es sind nur zwei bis drei Spielerinnen richtig fit. Die anderen sind ziemlich angeschlagen und haben gesundheitliche Probleme. Zur Zeit ist das Team ein „richtiges Lazarett“ … Es sind schon wahnsinnig, was die TSG dennoch versucht, zu leisten.

Frage: Die TSG befindet sich in einem knallharten Abstiegskampf. Haben einige Spielerinnen nicht die „nötigen Nerven aus Stahl“ ?

Katja: Natürlich ist der Druck immens hoch und der Ehrgeiz vorhanden, den Klassenerhalt unbedingt schaffen zu wollen.

Möglicherweise ist dieser Druck zu übermächtig.

Meistens ist es auch so, wenn man etwas unbedingt ganz gut machen möchte, wird es oftmals nichts.

Die TSG - F.Kühne (2.v.o.)Heute, gegen Linfort, handelte es sich um ein „Vier-Punkte-Spiel“, das wollten wir gewinnen – und verloren es deutlich. … Aber wie gesagt, die Mannschaft hatte den Willen und kämpfte.

Frage: Die Schiedsrichter waren ebenfalls alles andere als „Heim-Referees“ …

Katja: An den Schiedsrichtern hat es aber nicht gelegen, dass wir hier heute so deutlich verloren haben.

Im Wismarer Spiel lief gegen Lintfort ganz einfach zu wenig zusammen.

Sicherlich gab es einige merkwürdige Entscheidungen, aber letztendlich haben wir selbst verloren.

Frage: Sie selbst sind schon einige Wochen verletzt. Sie sind ansonsten Stammspielerin, ihr Einsatz wird schmerzlich vermißt. Wann sind Sie wieder dabei ?

Katja: Ich würde in dieser Phase der Spielzeit wirklich gern spielen, aber es geht nicht.

Die Verletzung ist zu gravierend, gerade war ich wieder beim Arzt – Diagnose: noch mindestens drei Wochen Zwangspause. Es ist schon eine bittere Situation für mich.

Frage: Glauben Sie noch an den Verbleib der TSG in der 2.Liga ?

Katja: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es gibt eine Mini-Chance ! Es wird aber auch darauf ankommen, ob die anderen Teams „für uns“ spielen. Wir alle hoffen doch !

Viel Glück !!!!!

Marko Michels

Fotos: M.M.

Nach oben scrollen