2008: IHK-Organisation verstärkt ihr Ausbildungsengagement

Die IHK-Organisation wird deutschlandweit unter dem Motto ´Wirtschaft bildet – Unsere Zukunft´ die berufliche Bildung als Rückgrat der deutschen Wirtschaft stärken.

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen und Aktionen im Jahr 2008 steht die nachhaltige bundesweite Sicherung des Fachkräftebedarfs.

Mit dem zentralen Thema für 2008 ´Wirtschaft bildet – Unsere Zukunft´ will die IHK-Organisation die berufliche Bildung als Rückrat der deutschen Wirtschaft stärken, um die Herausforderungen der Zukunft, insbesondere den sich abzeichnenden Fachkräftemangel, bewältigen zu können.

Klaus-Michael Rothe, Hauptgeschäftsführer der Schweriner Industrie- und Handelskammer wörtlich: ´Auch die Unternehmen in Westmecklenburg haben bereits jetzt zunehmende Schwierigkeiten, ihren Bedarf an hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern zu decken. Während einerseits die Zahl potenzieller Erwerbspersonen in den kommenden Jahren deutlich sinken wird, ist der Anteil von Schulabbrechern nach wie vor hoch und die Ausbildungsreife vieler Jugendlicher mangelhaft. Außerdem ist das Interesse an Naturwissenschaften, Mathematik und technischen Berufen immer noch sehr gering´.

Diese Feststellungen wurden durch eine im November 2007 durchgeführte landesweite IHK-Umfrage bei den Ausbildungsunternehmen unterstrichen. Die Ausbildungsbetriebe gaben dabei ein klares Bekenntnis zur Ausbildung; 82% wollen ihr Ausbildungsengagement 2008 fortsetzen. Um so bemerkenswerter ist nach Aussage der IHK der Trend, dass angebotene Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten. Leistungsschwache oder schlecht motivierte Bewerber, keine Bewerbungen auf die angebotenen Plätze sowie die Absage vor Beginn der Ausbildung oder eine Kündigung in der Probezeit waren die Gründe dafür.

Das Jahr 2008 bietet den Unternehmen nach Auffassung der Schweriner IHK mit dem doppelten Abiturientenjahrgang und letztmalig hohen Schulentlassjahrgang von ca. 24.500 Schülern die konkrete Chance, ihre spezifischen Bedürfnisse an Fachkräften durch eigene Ausbildung zu sichern. Zum Vergleich: Bereits 2009 werden nur 15.000 Schüler, also 9.000 weniger, die allgemein bildenden Schulen verlassen. In den Folgejahren gehen die Schülerzahlen noch weiter zurück. Die Masse der 13.000 Abiturienten in diesem Jahr (2009 werden es nur noch 5.200 sein) wird nicht in die duale Berufsausbildung einmünden. Der Anteil der Auszubildenden mit Hochschulreife betrug in den vergangenen Jahren nur knapp 10 Prozent. Auch wenn es vorübergehend zu einer gewissen Konkurrenzsituation zwischen den Bewerbern mit ´mittlerer Reife´ bzw. ´Berufsreife´ (früher Hauptschulabschluss) einerseits und den Abiturienten des doppelten Abiturjahrgangs 2008 andererseits kommen wird, wird sich nach Auffassung der IHK an der für die Unternehmen immer schwieriger werdenden Nachwuchssituation nichts ändern.

IHK Hauptgeschäftsführer Klaus-Michael Rothe betonte: ´Um dem drohenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren entgegenzuwirken, benötigen wir jeden Schulabgänger im Land. Deshalb werden die Aktivitäten der IHK zur Umsetzung des Jahresthemas Bildung konsequent darauf gerichtet sein, die Ausbildungsreife der Jugendlichen zu verbessern und durch entsprechende Ausbildungsangebote die Jugendlichen in Mecklenburg Vorpommern zu halten´. Aktionsschwerpunkte sind u.a. die Tage der Aus- und Weiterbildung im IHK-Bildungszentrum, die Berufsstartertage in den Regionen, die feierliche Aufnahme der Stipendiaten in das Programm ´Begabtenförderung Berufliche Bildung´, die IHK-Beratungsmesse ´nordjob´ sowie zahlreiche IHK-Informationsveranstaltungen rund um das Thema Ausbildung. Vor allem wird auch im Jahr 2008 die bereits seit Jahren bewährte und enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Agenturen für Arbeit nochmals intensiviert.

Im Ergebnis schätzt Rothe ein: ´Mecklenburg-Vorpommern droht in den kommenden Jahren ein deutlicher Fachkräftemangel. Es ist fünf vor zwölf, die Zahlen der Schulabgänger gehen drastisch zurück (2009 ca. 62 % bezogen auf 2008). Deshalb muss alles getan werden, um die noch vorhandenen Jugendlichen gut auf die Ausbildung vorzubereiten und im Land zu halten. Um den Fachkräftenachwuchs zu sichern, benötigen wir jeden Schulabgänger hier vor Ort´. Dieser Appell geht gleichermaßen an die allgemein bildenden Schulen und an die Unternehmen. Nur mit wirklich bundesweit attraktiven Ausbildungs- und Studienangeboten in Mecklenburg-Vorpommern können wir der Abwanderung von Jugendlichen konkret entgegenwirken.

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