Auf dem Pferde nach Peking ?

Holger Wulschner aus Passin könnte das „Olympia-Wunder“ schaffen …

S t e c k b r i e f – H o l g e r  W u l s c h n e r
Geboren: 8.12.1963 in Wriezen
Wohnort: Passin
Beruf: Facharbeiter für Pferdezucht und -haltung
Familienstand: verheiratet, zwei Söhne
gegenwärtiger Job: arbeitet auf der reitsportlichen Anlage in Groß Viegeln
bestes Pferd: Wallach Clausen
Erfolge: seit 1978/79, internationaler Durchbruch 1994, u.a. Siege beim Großen Preis in Linz, Hamburg, Rotterdam, Erfolg beim Deutschen Springderby 2000

Pferdesport 2008 und Mecklenburg-Vorpommern ?! Das ist 2008 natürlich insbesondere Holger Wulschner mit seinem Wallach Clausen. Und olympische Ambitionen darf der passionierte Springreiter durchaus noch hegen, denn der vierte Olympia-Platz im deutschen Springreiter-Team ist noch „frei“.

Seit 30 Jahren verbindet sich mit dem Namen Holger Wulschner, der mit seiner Frau und den beiden Söhnen in Passin bei Güstrow lebt, eine pferdesportliche Erfolgsgeschichte. Bereits 1978/79 wurde er auf der Stute Fuchsie DDR-Jugendmeister, ein Jahr später dann auch Juniorenmeister. Der gelernte Facharbeiter für Pferdezucht und -haltung aus Wriezen bei Frankfurt/Oder arbeitet seit 2003 mit seinem Team auf der Anlage in Groß Viegeln – ein echter Vollzeit-Job.

Erstklassig ist die Bilanz von Holger Wulschner bei Turnieren – Weltcups, Großen Preisen, Nationencups – seit 1992. So konnte er u.a. 12 Siege, 8 zweite Ränge und 9 dritte Plätze erreiten.
Aber vergessen werden sollte dabei auch nicht sein erster internationaler Erfolg noch vor der Wende: In Gera 1986 setzte er sich gegen starke Konkurrenz durch.

Die ersten großen Erfolge nach der Wende ließen ebenfalls nicht lange auf sich warten. Bei den Nationenpreisen 1994/95 in Washington und in Modena gab es silberne Ränge. Seinen größten nationalen Meisterschaftserfolg feierte Holger Wulschner mit Platz zwei 1999.

Riesige Triumphe zu Pferde gab es bei den Großen Preisen in Hamburg, in Linz und in Rotterdam. Ein einzigartiger Sieg war allerdings insbesondere jener beim Deutschen Springderby 2000.
Nach einigen, wenigen Jahren Abstinenz von der „ersten reitersportlichen Garde“ in Deutschland meldete sich Holger Wulschner 2006 zurück. So gewann er unter anderem die Großen Preise in Neustadt-Dosse oder in Mannheim. Auch zu internationalen Einsätzen kam der Wahl-Mecklenburger wieder.

Eine „hohe Meinung“ hat er dabei von seinem Holsteiner Wallach Clausen. Dieses sei für ihn ein Ausnahmepferd mit toller Sprungkraft.

C.F.v.LangenSollte Holger Wulschner tatsächlich das „Olympia-Wunder“ gelingen und tatsächlich in Peking teilnehmen, so knüpft er damit an eine gute reitsportliche Tradition der Mecklenburger und Vorpommern an. Carl-Friedrich von Langen, der vielseitige Reiter aus Parow bei Stralsund, wurde im Dressur-Reiten zweifacher Olympiasieger (Einzel/Team) 1928 in Amsterdam. Außerdem war der aus Röbel stammende Dressur-Reiter Horst Köhler für die DDR im Dressur-Viereck zweimal im Olympia-Einsatz: 1968 und 1972 mit jeweils Top 6-Platzierungen.
Vielleicht kann Holger Wulschner 2008 „die chinesische Mauer“ zu Pferde erklimmen und bei Olympia dabei sein …
Zu gönnen wäre es ihm und dem Reitsport in ganz Mecklenburg-Vorpommern.

Marko Michels

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