Automobilindustrie als neue Kundschaft für regionale Unternehmen

In Westmecklenburg entdecken immer mehr Unternehmen die Automobilindustrie als neue Kundschaft. Die Zahl der Zulieferunternehmen nimmt weiter zu.

„Für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg ist entscheidend, Netzwerke zwischen den Zulieferern zu schaffen. Dies muss die Politik aktiv unterstützen“, forderte Klaus Uwe Scheiffler von der Schweriner Industrie- und Handelskammer beim Branchentreff „Automotive- Automobilindustrie M-V“. Ein zentrales Netzwerkmanagement wie es z.B. in Bayern mit der BayernInnovativ GmbH seit Jahren besteht, ist ein vorstellbares Instrument zur Stärkung der hiesigen Unternehmen. Scheifler weiter: „Um sich als Zulieferer bei den Herstellern oder den großen Zulieferunternehmen ins Gespräch zu bringen, sind enge Kooperationen hiesiger Unternehmen erforderlich. Nur dann bestehen Chancen sich und seine Produkte und Dienstleistungen erfolgreich zu platzieren“.

Während das Bundesland Sachsen Autos endfertigt, kommen aus MV derzeit nur Teile und Komponenten für die Automobilindustrie, doch diese Zahl der Zulieferer habe Jahr für Jahr beträchtlich zugenommen, betonte Schwerins IHK- Vizepräsident Valentin Resetarits. Der Zulieferanteil an einem fertigen PKW wird in den kommenden Jahren von derzeit rd. 50% zunehmen auf bis zu 70%. Hierin sieht IHK-Vizepräsident Resetarits eine Chance der hiesigen Unternehmen.

In Mecklenburg-Vorpommern existiert seit Mitte 2006 der Verein “automotive-mv e.V.“ – inzwischen gehören 19 Unternehmen dazu ( unter ihnen Flamm aus Schwerin und Webasto aus Neubrandenburg ). Unterstützung erhalten die Unternehmen auch durch das Wirtschaftsministerium MV´s – 2 Projekte fördern bis September 2008 Qualifizierungsinitiativen für rund 1700 Teilnehmer aus der Zulieferindustrie Mecklenburg-Vorpommerns.

Bis Mitte 2009 soll ein landesweites Netzwerk aufgebaut werden, dass die Entwicklung und Vermarktung von innovativen Produkten und Technologien aus MV für die Automobilindustrie unterstützt. Insgesamt gibt es in Ostdeutschland 5 automotive- Länderinitiativen mit insgesamt 350 Mitgliedern.

Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie sind deutschlandweit Umsatz und Beschäftigungszahlen in der Branche in den vergangenen drei Jahren konstant gestiegen.

Prof. Dr. Nassauer, Geschäftsführer von BayernInnovativ begrüßt den Netzwerkgedanken Mecklenburger Unternehmen. Er sagte zu, die in Süddeutschland bestehenden engen Kontakte zu den Automobilherstellern zu nutzen und auch hiesige Unternehmen mit zu begleiten. Die IHK zu Schwerin wird die Kontakte auch gemeinsam mit der Landeshauptstadt Schwerin und anderen Kommunen halten und die Beteiligungen an Promotionveranstaltungen eng begleiten.

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