Broschüre: „Schweriner Gespräche“

In der Reihe „Schweriner Gespräche“ der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern ist soeben eine Broschüre mit zwei Beiträgen zum Thema „Euthanasie im Nationalsozialismus“ erschienen.

Was einst als „Schöner Tod“ bezeichnet worden war und das Sterben durch die Verabreichung von Medikamenten erleichtern sollte, verkehrten die Nationalsozialisten in einen systematischen Massenmord an geistig oder körperlich benachteiligten Menschen, dem Zehntausende zum Opfer fielen. Ihnen wurde das Recht auf Leben abgesprochen, da sie aus der Sicht der nationalsozialistischen Rassenideologie die „Volksgesundheit“ gefährdeten und dem Staat Unkosten bescherten.

Der ärztliche Direktor der Carl-Friedrich-Flemming-Klinik in Schwerin Prof. Dr. Andreas Broocks berichtet über „Die Geschehnisse auf dem Sachsenberg im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms“. Dabei geht er schwerpunktmäßig auf die Ereignisse in Schwerin zwischen 1939 und 1945 ein, behandelt aber auch die Ahndung der Täter nach 1945 und die ethischen Herausforderungen im Rahmen der aktuellen Debatten um Euthanasie und Sterbehilfe. In dem Beitrag – Transport in den Tod – die Verlegung von Patienten in die „Euthanasie“-Anstalt Bernburg- stellt Dr. Ute Hoffmann von der Gedenkstätte für Opfer der NS-Euthanasie Bernburg die organisierte Ermordung von Schwerstkranken in Bernburg in den Jahren 1940/41 dar.

Erhältlich ist die Broschüre kostenfrei bei der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (poststelle@lpb.mv-regierung.de, Tel. 0385-302090, Fax 0385-3020922).

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