Das Volkskundemuseum in Schwerin-Mueß „im Jahresendspurt“

Rückblick auf 2008 und Ausblick auf das kommende BUGA-Jahr

Auch in diesem Jahr bot das idyllisch gelegene Volkskundemuseum in Schwerin-Mueß den interessierten Gästen ein abwechslungsreiches Programm. Doch die BUGA 2009 „ruft“ bereits. – Und das Museum in Schwerin-Mueß widmet sich gerade im kommenden Jahr ebenfalls „grünen Themen“ …

 
„Sich auf eine kleine Reise in die Landesgeschichte einlassen !“

 
Schwerin-News befragte die Leiterin des Mecklenburgischen Volkskundemuseums in Schwein-Mueß, Frau Gesine Kröhnert, zum zurückliegenden Jahr aus „Sicht des Volkskundemuseums“, zu Veranstaltungen im Dezember und zu den Höhepunkten 2009

 
Frage: Das Jahr ist im Endspurt. Frau Kröhnert, haben Sie das Mecklenburgische Volkskundemuseum schon winterfest gemacht – oder darf das interessierte Publikum auf noch interessantere Museumsveranstaltungen im „Kuschelmonat Dezember“ hoffen ?

MuseumFrau KröhnertGesine Kröhnert: Am 2. November endete eine ereignisreiche Saison im Freilichtmuseum Schwerin–Mueß, aber es gibt auch zum Jahresende hin noch Veranstaltungen, zu denen alle interessierten Besucher herzlich willkommen sind.
 
So findet am 12.Dezember um 20.00 Uhr ein „Folkweihnachtskonzert“ in der Schweriner Paulskirche statt und die Besucher werden zu einer Reise in die Weihnacht des alten Europa eingeladen.
 
Am 20./21.Dezember finden jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr die „wintersonnenWERKE“, ein Kunsthandwerkermarkt, statt. Bei speziellem Glühwein, Grießschnitten und weihnachtlichem Ambiente können alle Gäste die letzte Möglichkeit nutzen, Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
 
Zum Jahresausklang am 31. Dezember laden wir ausserdem von 10 bis 14 Uhr alle orakelfreudigen Gäste zum Bleigießen mit „Fantastischen Aussichten in die Zukunft“ direkt in die Mueßer Dorfschmiede ein.

MuseumFrage: 2009 wartet, 2008 sagt „Au revoir !“. Was waren die besonderen Höhepunkte in den letzten 12 Monaten im Volkskundemuseum ?

Gesine Kröhnert: In der vergangenen Saison gab allerhand für alle Altersgruppen; Kinder, Familien und Senioren zu erleben, zu staunen und mitzumachen. Pflanzen- und Kunsthandwerkermärkte, Feste traditioneller Musik und plattdeutscher Sprache, Kinderveranstaltungen, Sonderausstellungen und vieles mehr lockten zahlreiche Besucher.

Mit der Ausstellung »Mecklenburgische Bilder« von Kurt Maltner (1886-1965) wurde die Museumssaison feierlich eröffnet. Die zweite Sonderausstellung „Von Armreif bis Zylinder“ widmete sich Schmuck und anderen Accessoires, wie Spangen, Knöpfe, Hüte und Brillen.
 
Internationale Musikanten aus England und Skandinavien begrüßte das Freilichtmuseum zu den Mueßer Folkmusiktagen. Bei ausverkauftem Bauernhaus sorgten das Trio „Burgess, Ådin & Wingård“ sowie das Trio „Kwart“ mit expressiver Folkmusik für Stimmung.
 
Traditionell und immer wieder gut besucht waren die Pflanzenmärkte. Lokale und überregionale Aussteller zeigten eine Auswahl rund um die Themen Garten und Pflanzen. Wegen der großen Nachfrage wurde auch wieder Brot im museumseigenen Ofen gebacken.

MuseumDie Kinder sind dieses Jahr im Mueßer Freilichtmuseum ebenfalls nicht zu kurz kommen.
So wurden zu Ostern Eier gefärbt, angemalt und getrudelt. Am Kindertag verwandelte sich das Museum mit Hilfe der Schüler/innen der BFS Hauswirtschaft Ludwigslust in einen Märchenwald und jeder konnte in die zauberhafte Welt von Rotkäppchen, Dornröschen. Schneewittchen und Co. abtauchen. Auch in den Sommerferien gab es vielfältige Angebote, wie Zirkus, die kleine bäuerliche Hauswirtschaft, Sommer-Olympiade und Detektivspiele.

Beim Töpfern, Filzen und Kinderschminken konnten die großen Kleinen kreativ sein, sich entspannen und ihre Ferien genießen.
Zum „Zeitgeist der 70er“ war zwischen Fahrzeugen und Campingausrüstungen der 70er Jahre auch der Abschnittsbevollmächtigte (ABV) unterwegs. Abends brachten die „FIVE MEN ON THE ROCKS“ mit Gitarrenrock Hippies und Gäste zum tanzen.

Mittlerweile ein fester Bestandteil des Mueßer Veranstaltungskalenders ist der „Plattsnackerdag“, der mit plattdeutschen Theateraufführungen die Besucher zahlreich lockte.
Der Kunsthandwerkermarkt „sommersonnenWERKE“ war auch im Jahr 2008 mit über 30 Künstlern und Handwerkern aus Hamburg, Berlin und Münster ein besonderes Highlight.

MuseumFrage: 2009 ist in Schwerin auch BUGA-Jahr. Welche Highlights werden den Besuchern in Ihrem Museum im kommenden Jahr geboten ?

Gesine Kröhnert: Ganz im Sinne der BUGA widmet das Museum im kommenden Jahr viele Veranstaltungen den „grünen“ Themen Pflanzen, Garten etc.. Wir eröffnen die Saison am 11. April mit der Sonderausstellung „Wer gärtnert da?“.

 Die Journalistin Beate Schöttke-Penke und der Fotograf  Christian Lehsten stellen 25 verschiedene Gartenwelten in Bild und Text bis zum 14. Juni im Kunstkaten vor.
Unsere 2. Ausstellung thematisiert vom 21.Juni bis 23.August die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Seidenbaus in Mecklenburg „Vom Maulbeerblatt zum Seidenkleid“. „Regen aus der Kanne“, das Thema der 3. Sonderausstellung vom 30. August bis zum 1. November, handelt von der Gießkanne und ihren vielfältigen Formen und Einsatzgebieten.
Auch 2009 nimmt das Museum mit seinem „Dorf-Schul-Lehrer-Garten“ anno 1888  wieder an der landesweiten Aktion „Offene Gärten“ teil. Natürlich wird es auch wieder unsere traditionellen Pflanzenmärkte geben.

Frage: Museen sind ja eigentlich etwas für reifere Damen- und Herrschaften. Gibt es auch jüngere Museumsfans bei Ihnen ?

MuseumGesine Kröhnert: Natürlich! Gerade während der Sommermonate bieten wir zahlreiche Kinderveranstaltungen an, um den Kleinen ihre Sommerferien zu versüßen.
Es kommen aber auch jedes Jahr viele Schul- und Kindergartengruppen ins Museum, um sich bei einer Führung allerhand Wissenswertes über „Oma und Opa“ erzählen zu lassen und alte, traditionelle Spiele, wie Holzschuh- und Stelzenlaufen auszuprobieren. Sogar Teenager haben die tollen Picknickplätze im Museumsgelände für sich entdeckt.

Frage: Was erwarten Sie für das Volkskundemuseum in Schwerin-Mueß, für Schwerin allgemein und für sich selbst vom neuen Jahr ?

MuseumGesine Kröhnert: Jede Museumssaison ist eine besondere Herausforderung. Es werden neue historische, volkskundliche und kulturgeschichtliche Themen für Ausstellungen und Veröffentlichungen bearbeitet, interessante Kontakte werden geknüpft im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Wünsche und Fragen der Besucher werden bearbeitet und viele neue Ideen werden in den Veranstaltungen umgesetzt.

Ich wünsche mir, wie in jedem Jahr, dass die Museumsbesucher die Vielfalt der Freilichtanlage genießen und sich auf besondere Weise auf eine kleine Reise in die Landesgeschichte einlassen.

Die Fragen stellte: M.Michels.

 

Fotos: Impressionen aus dem Volkskundemuseum in Schwerin-Mueß (Archiv/Museum). 1.Foto (links/oben): Gesine Kröhnert.

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