Der Schweriner TriSport e.V. – „von Peking nach Schwerin“

Erfolgreicher Triathlon in der Landeshauptstadt

Triathlon ist eine trendige Sportart. Und auch in der Landeshautstadt Schwerin haben die Triathletinnen und Triathleten eine gute „Heimat“. Natürlich wurden die Erfolge der deutschen Triathleten bei Olympia hier intensiv verfolgt: Gold für Jan Frodeno und Platz 6 für Daniel Unger. Ebenso litt man mit den Frauen mit, auch wenn es für Ricarda Lisk, Christiane Pilz und Anja Dittmer nicht für eine vordere Platzierung in Peking reichte.
Viel Zuspruch fand zuletzt auch der Schloß-Triathlon in Schwerin – ein Kennzeichen für die hohe Akzeptanz des Triathlons hierzulande.

Mit Volkmar Müller, Vereinsvorsitzender vom TriSport Schwerin e.V., über den Triathlon-Sport allgemein, die Vereinsarbeit in Schwerin und die olympischen Triathlon-Entscheidungen 2008 im Gespräch

Frage: Schwerin als eine Mecklenburger Triathlon-Hochburg zwischen 16.Schloss-Triathlon bzw. 20.Nordpokal und Olympia in Peking: Herr Müller, Schwerin entwickelte sich insbesondere nach 1990 zu einem erfolgreichen Triathlon-Standort in M-V. Namen wie Andrea Wendt und Michael Kruse stehen für eine erfolgreiche Entwicklung dieser Sportart in der Landeshauptstadt und in der Region. Im Juli 2008 fanden zuletzt Schloß-Triathlon/Nordpokal regen Zuspruch.

Wie schätzen Sie die Entwicklung des Triathlons in Schwerin im letzten Jahrzehnt persönlich ein ? Wie ist die Mitglieder-Entwicklung, und welche Talente haben eine gute Perspektive ?

Triathlon/SchwimmenAntwort: Ja, der Triathlon ist mittlerweile aus Schwerin so wenig wegzudenken wie z.B. so traditionsreiche Sportarten wie Volleyball, Segeln, Boxen oder Drachenbootrennen. Der TriSport Schwerin e.V. widmet sich ja vorwiegend dem Breitensport, dennoch haben wir auch Teams in der zweiten Bundesliga oder Regionalliga mit guten Erfolgen. Im Jahre 2005 war der Verein sogar in der ersten Bundesliga vertreten. Athletinnen und Athleten, z.B. Andrea Wendt oder Michael Kruse, starteten schon erfolgreich bei WM oder EM. Eine Hauptaufgabe sehen wir aber darin, gerade Kinder und Jugendliche zu fördern und für den Triathlon zu begeistern. Wir haben ja eine Entwicklung – und das ist auch sehr erfreulich – dass Sportlerinnen und Sportler, die sich ursprünglich anderen Sportarten widmeten, den Weg doch noch zu uns fanden. Es fehlen aber quantitativ junge Talente, die sich von der „Pike“ auf dem Triathlon verschrieben haben. Mittlerweile bieten wir Schwimm-Lehrgänge für die „Kids“ an und hoffen, dass diese möglichst auch zum Triathlon kommen und im Verein bleiben. Unsere größten Talente, die schon einige Erfolge im nationalen Maßstab feierten, sind Dennis Kruse, u.a. bereits Landesmeister und deutscher Vize-Meister, und Veronika Dubinina, u.a. Landesmeisterin im A-Jugend-Bereich. Viele Talente erhalten bei uns, ihre Grundlagenausbildung. Ist allerdings das Potential da, werden diese dann zu den Triathlon-Leistungszentren nach Rostock oder Neubrandenburg delegiert. Der Triathlon hat jedenfalls in Schwerin eine treue Anhängerschaft, was das rege Interesse am Schloss-Triathlon oder beim Nordpokal beweist.

Frage: Bei der olympischen Entscheidung im Triathlon konnten die Starterinnen aus M-V, Christiane Pilz und Anja Dittmer vom SC Neubrandenburg, nicht wie erhofft einen Platz unter den Top Ten belegen. Im Herren-Bereich überzeugten jedoch Jan Frodeno als Olympiasieger und Weltmeister Daniel Unger als Sechster. Aus Ihrer persönlichen, triathlonsportlichen Sicht: Wie ist Ihre Meinung zum Damen-Wettkampf in Peking und zu den Triathlon-Resultaten allgemein in Peking ?

Triathlon/RadsportAntwort: Also die Goldmedaille bei den Herren ist echt der „Hammer“. Es ist überragend, was Jan Frodeno und Daniel Unger in Peking geleistet haben. Insbesondere Jan ist taktisch klug ins Rennen gegangen, er hat sich zunächst zurückgehalten und griff dann voll an. Sein Spurt auf den letzten Metern war beeindruckend, zumal er den erstklassigen Kanadier Simon Whitfield, der sich seit Jahren regelmäßig zu den Großereignissen in Top-Form bringt, so souverän im Zieleinlauf distanzierte. Überhaupt war es eine sehr enge Entscheidung, die Spitzengruppe, insbesondere der „Top 8“, lag relativ dicht beieinander. Auch bei den Damen gibt es in der Weltspitze eine ähnliche Entwicklung. Faktisch „in einer anderen Liga“ sind zur Zeit die Australierinnen und die Portugiesin Vanessa Fernandes. Diese von den Spitzenpositionen zu verdrängen, ist ungemein schwer. Pech für Anja und Christiane, dass ausgerechnet beide bei Olympia „einen schwarzen Tag“ erwischten. Beide wollten mehr und vor allem – sie können auch mehr. Das haben sie in der Vergangenheit klar gezeigt. Ich selbst war ja bei den WM im letzten Jahr in Hamburg und konnte miterleben – wie vor einer tollen Kulisse und begeisterten Zuschauern – Daniel Unger Weltmeister und Anja tolle Sechste wurden. Für einen aktiven Triathleten wie mich waren das schon ganz besondere Augenblicke – wie jetzt auch der Olympiasieg für Jan Frodeno in Peking.
Der deutsche Triathlon dürfte mit den Erfolgen bei der WM 2007 und jetzt bei Olympia einen Schub erhalten.

Frage: Welche Herausforderungen und Ziele möchte der TriSport Schwerin e.V. in der kommenden Saison meistern ? Werden Schloß-Triathlon und Nordpokal maßgeblich in die Veranstaltungen rund um die BUGA 2009 in Schwerin integriert sein ?

Anja Dittmer beim LaufAntwort: Natürlich möchten wir vom TriSport Schwern e.V. unseren Wettkampf im nächsten Jahr in das BUGA-Programm integrieren. Das wäre eine Bereicherung für die BUGA und das bestimmt zahlreiche Publikum. Zur Zeit erarbeiten wir ein Konzept in dieser Hinsicht, aber ohne Sponsoren geht nun einmal auch im Triathlon fast nichts. Ich hoffe auf eine gute Lösung für 2009 !

Nächster Höhepunkt auch für die Schweriner Triathleten: Am 30.August findet der 13.Tollenseman in Neubrandenburg statt.

Marko Michels

F.: M.M. (3)

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