Eine Medaille sollte es schon sein …

Mit dem Rostocker Ruderer Stephan Krüger im Interview

Frage: Stephan, Sie konnten beim Weltcup in München im Doppelvierer Rang zwei belegen und sind anscheinend zur Zeit in Top-Form. Peking könnte damit Realität werden. Selbst überrascht über den bisherigen guten Verlauf der Saison ?

Stephan Krüger: Ja, der bisherige Verlauf hat nicht nur mich überrascht. Selbst mein Trainer hat diese Wendung so nicht erwartet. Nach meinem Langstreckensieg in Leipzig war mir klar, dass ich ein gutes physisches Niveau besaß. (Langstrecken, das müsste ich jedoch erwähnen, liegen mir !) Die dritte Platzierung auf der deutschen Meisterschaft habe ich mir eigentlich nicht ausgerechnet. Ich wäre auch mit einem Platz im kleinen Finale zufrieden gewesen. Die Silbermedaille jetzt in München war ein Achtungszeichen. Ich denke, der Abstand auf den amtierenden Weltmeister Polen ist vertretbar, wenn man berücksichtigt, dass die Mannschaft erst seit kurzem in dieser Besetzung fährt.
Frage: In den Jahren 2005-2007 erreichten Sie bei den Nachwuchs-WM (Junioren/U-23) einen kompletten Medaillensatz. Insbesondere das WM-Gold bei den U-23-Titelkämpfen 2007 scheint Ihnen Rückenwind in Richtung Peking gegeben zu haben. Der Übergang von den Junioren zu den Senioren verlief bei Ihnen nahtlos.
Sind Sie schon euphorisch oder weiterhin skeptisch – im Hinblick auf Ihren „endgültigen“ Durchbruch in die absolute Weltspitze ?

Stephan Krüger: Der Weltmeistertitel letzen Jahres hat mir auf jeden Fall mehr Selbstvertrauen gegeben. Jedoch bin ich noch nicht davon ausgegangen, dass ich es nach Peking möglicherweise schaffen werde. Eigentlich war meine Zielstellung in diesem Jahr, im U-23 Bereich den Einer zu dominieren und diesen dann auch auf der U-23 WM zu fahren.
Von einem „endgültigen Durchbruch“, wie Sie sagten, gehe ich noch nicht aus.
Ich bleibe da realistisch, und versuche diese Saison so gut wie möglich zu gestalten.
Spätestens nächstes Jahr wird sich zeigen, ob ich meine Leistung bestätigen kann oder nicht.

Frage: Sie haben in Rostock starke und attraktive Leistungsträgerinnen, wie Marlene Sinnig, Marie-Louise Dräger oder Nicole Zimmermann, an Ihrer Seite.
Motiviert „so etwas“ – rudersportlich betrachtet – zusätzlich ?

Stephan Krüger: Da Nicole und Marlene größtenteils in Dortmund aktiv sind, ist dieser „Sog-Effekt“ relativ gering. Marie und besonders auch Rene Burmeister motivieren mich und bieten mir auch immer die Möglichkeit, Vergleiche anzustellen.

Frage: Die „Ruder-Flotte“ aus M-V könnte in Peking sehr stark und sehr zahlreich sein. Wie ist Ihr Tipp für das Abschneiden der M-V-Ruderer bei Olympia bzw. Paralympia 2008 ?

Stephan Krüger: Bei Marie bin ich mir ziemlich sicher, dass sie weit vorne mit dabei sein wird.
Den Frauenachter kann ich da überhaupt nicht einschätzen.
Von Matthias Flach bin ich überzeugt, dass er seinen Weg im Vierer ohne finden wird und auch positiv abschneiden wird.

Frage: Ihr Traum für das Wettkampf-Jahr 2008 ?

Stephan Krüger: Mein Traum für 2008 ist es, eine Medaille zu erringen – egal welches „Metall“.

RudernM.Michels

 

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