Feldstadtgedanken – Von netten Menschen und Weihnachten

„Mann, sind die aber nett hier!“ entfuhr es letzte Woche einem Mitfahrer.

Wir hatten uns in Berlin verfranst und fragten nach dem Weg. Der erste Autofahrer, der an einer Ampel neben uns stand, beschrieb uns geduldig den Weg zum S-Bahnhof. Dort warteten weitere Mitfahrer auf uns.
Kurze Zeit später erreichten wir den S-Bahnhof. Der hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler – es war der falsche (zu früh abgebogen). Nun fragte ich eine Autofahrerin nach dem richtigen S-Bahnhof. Sie fing an zu erklären, stutzte und sagte dann: „Fahren Sie mir einfach nach.“ Dank der guten Führung fanden wir nun endlich das richtige Ziel.
Sicherlich hätte sich diese Episode auch in der freundlichen Feldstadt zutragen können. (Von fehlenden S-Bahnhöfen mal abgesehen …)

Ich muss schmunzeln, wenn ich an eine ähnliche Situation in meiner Jugend denke. Ich stand mit dem Fahrrad vor einer Ampel. Rechts neben mir hielt ein riesiger Lastwagen und der Fahrer fragte mich nach dem Weg zur Post. Ich wollte gerade den Weg erklären, da sprang die Ampel auf Grün. Fast geistesgegenwärtig rief ich dem Trucker zu: „Fahren Sie mir einfach nach!“ (Es wäre ein lustiges Bild geworden: Ein großer Laster folgt einem kleinen Jungen auf dem Fahrrad …)

Auf der Suche nach dem Ziel sind Erklärungen, wie man dahin kommt, hübsch. Besser ist es, wenn jemand den Weg kennt und ihn nicht nur beschreibt, sondern selbst vorausfährt, oder -geht, aber so dass man ihm auch folgen kann. Genau dafür ist Gott Weihnachten Mensch geworden. In Jesus Christus ist er uns den Weg zum Vater im Himmel vorausgegangen, damit sich niemand unterwegs verfranst (oder nur Bahnhof versteht).

Nach oben scrollen