Friedersdorff: Stadtportal schwerin.de setzt Zeichen für ungehinderten Informationszugang

Die heutigen Ansprüche an Internetseiten der öffentlichen Verwaltungen sind hoch.

Neben klarer Serviceorientierung im Dienste des Bürgers sollte der ungehinderte Zugang zu Informationen für alle Nutzer – unabhängig von körperlichen Fähigkeiten oder technischer Ausstattung – ganz selbstverständlich zum positiven Image einer Stadt dazugehören“, sagte Schwerins amtierender Oberbürgermeister Dr. Wolfram Friedersdorff heute (24. Juli 2008) anlässlich der Freischaltung des barrierefreien Stadtportals www.schwerin.de. Bereits mit dem Bürgerinformationssystem oder den Online-Bürgerumfragen nehme die Landeshauptstadt landesweit eine Vorreiterrolle bei Online-Angeboten ein. „Mit dem barrierefreien Stadtportal setzt Schwerin erneut ein Zeichen für eine zeitgemäße und fortschrittliche Mediennutzung“, so Dr. Friedersdorff weiter.

Mit mehr als 3 Millionen Besuchen im Jahr – das sind monatlich im Durchschnitt 250.000 Besuche – ist das Stadtportal www.schwerin.de eine wichtige und beliebte Informationsquelle. Ob als Bürger, Unternehmer oder Auswärtiger – bei Fragen zu Schwerin bieten die mehr als 2.700 Internetseiten der Landeshauptstadt nach den Worten des amtierenden Oberbürgermeisters „umfangreiche und aktuelle Informationen rund um die Themen Verwaltung, Wirtschaft, Bauen, Kultur, Bildung, Freizeit, Umwelt und Tourismus“. Friedersdorff erinnerte daran, dass allein in der Landeshauptstadt zirka 18.000 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen leben. „Wir wissen, dass sehr viele davon das Internet vielfach nutzen. Vom barrierefreien Internet profitierten aber nicht nur Sehbehinderte etc., sondern zum Beispiel ebenso ältere Bürger, die im Umgang mit den Neuen Medien noch unsicher seien. Die Veränderungen wie etwa Schriftgröße, Bildtexte oder Verbesserungen in der Menüführung kämen zudem allen Benutzern des Stadtportals zugute.

Rund 12.500 Euro kostete das im Vorjahr „von der zuständigen Pressestelle der Stadt und der SIS GmbH als kommunaler IT-Dienstleister angeschobene und mit Partnerfirmen wie Flying Dog (Quassel), Medienwerkbank (Schwerin) und Planet IC (Schwerin) umgesetzte Projekt ,Barrierefreies Stadtportal'“, informierte Pressesprecher Christian Meyer. Vor dem Start seien Vereine und Initiativen, wie beispielsweise der Behinderten- und Seniorenbeirat oder das Haus der Begegnung, über das Vorhaben informiert worden und hätten dies ausdrücklich befürwortetet. „Insbesondere deshalb, weil wir uns bei den Kriterien streng an die Vorgaben des Bundes und des Landes gehalten haben“, ergänzte Matthias Effenberger, Geschäftsführer der SIS GmbH.
Konkret bedeute Barrierefreies Internet, dass die gesuchten Informationen für alle Nutzerinnen und Nutzer leicht zugänglich sind. Bei deren Gestaltung werden laut Matthias Effenberger einfache technische Lösungen bevorzugt: „Bei Abbildungen wie Fotos, Grafiken und anderen visuellen Darstellungen wird der so genannte Alternativtext unterlegt, damit auch Blinde und Sehbehinderte die in der Grafik enthaltene Information abrufen können.“ Ebenfalls werde auf geeignete Farbkontraste geachtet.
Die angestrebte Barrierefreiheit soll die Zugänglichkeit fördern, das heißt, das Stadtportal soll für alle Benutzer verbessert werden, gleich welchen Benutzeragenten sie nutzen (z.B. Desktop-Browser, Sprach-Browser, Computer im Auto usw.) oder unter welchen Einschränkungen sie arbeiten mögen (z.B. laute Umgebungen, schlecht oder zu hell beleuchtete Räume, Umgebungen, in denen die Hände nicht benutzt werden können usw.). Somit sind sie nicht nur sehschwachen, blinden und anderweitig beeinträchtigten Besuchern zugänglich, sondern auch Benutzern, die ohne Maus, aber mit Mobiltelefon, Palm oder Handheld ausgestattet sind. Die Barrierefreiheit wird auch dazu beitragen, Informationen im Web schneller aufzufinden und soll Anbieter nicht davon abhalten, Bilder, Videos usw. einzusetzen; sie sollen vielmehr erläutern, wie Multimedia-Inhalte besser zugänglich für ein breites Publikum gemacht werden können.

In den kommenden Monaten wird das Projekt fortgeführt, so sollen künftig auch PDF- Dokumente und Inhalte barrierefrei gestaltet sein. Darüber hinaus steht die Rubrik „Wirtschaft & Technologie“ Ende 2008 in englischer Sprache zur Verfügung. Zudem ist laut Pressesprecher Christian Meyer geplant, eine mobile Version des Stadtportals anzubieten – beispielsweise für Handys.

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