Gramkow: „Landeshauptstadt setzt Protestzeichen gegen die Todesstrafe“

Zum weltweiten Aktionstag wird Schweriner Rathaus in grünes Licht getaucht

Am 30. November 2008 findet auf Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio bereits zum sechsten Mal der internationale Aktionstag unter dem Motto: „STÄDTE FÜR DAS LEBEN – STÄDTE GEGEN DIE TODESSTRAFE“ statt. Im Jahr 2005 hatte die Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin mit großer Mehrheit beschlossen, dass sich die Stadt der Initiative anschließt. Mit Hilfe des kommunalen Eigenbetriebes Zentrales Gebäude-Management (ZGM) wird das Altstädtische Rathaus am 30. November wieder symbolisch mit grünem Licht angestrahlt, denn die Farbe Grün steht für das Leben. Überdies können sich die Schwerinerinnen und Schweriner vom 1. Dezember bis zum 8. Dezember 2008 im Foyer des Stadthauses, Am Packhof 2 – 6, mit ihrer Unterschrift gegen die Todesstrafe aussprechen.

Die Unterschriftenaktion der Landeshauptstadt Schwerin wird von Amnesty International durch eine Ausstellung und die Auslage von Informationsmaterial im Foyer begleitet werden. Nach Amnesty International haben inzwischen mehr als zwei Drittel aller Staaten die Todesstrafe per Gesetz oder zumindest in der Praxis abgeschafft und seit Jahren wird ein Trend zur Abschaffung der Todesstrafe festgestellt. Dennoch lebt ein Großteil der Weltbevölkerung in Ländern, in denen als höchste Strafe das Todesurteil verhängt und vollstreckt werden kann. 1.252 Exekutionen in 24 Ländern hat Amnesty International im Jahr 2007 gezählt, die Dunkelziffer liegt mit Sicherheit wesentlich höher. Im vergangenen Jahr hat das Parlament von Burundi die Todesstrafe im Land abgeschafft und ein neues Strafgesetz angenommen. Die Abschaffung ist auch eine Folge der Teilnahme des Justizministers von Burundi an den Treffen mit den afrikanischen Justizministern, die in den vergangenen Jahren von der Gemeinschaft Sant’Egidio, zuletzt am 29. September 2008 in Rom organisiert wurde.

Weltweit beteiligen sich in diesem Jahr 838 Städte, darunter 45 Hauptstädte, an der Aktion am 30. November 2008. In vielen Metropolen wird an diesem Tag ein charakteristisches Gebäude besonders beleuchtet, so etwa in Brüssel das Atomium, in Rom das Colloseum und in Berlin der Turm des Rathauses. Mit diesen Gesten und einer Reihe von öffentlichen Veranstaltungen wollen die Organisatoren ihren Protest gegen die Unmenschlichkeit der Todesstrafe zum Ausdruck bringen.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung mit 50.000 Mitgliedern in 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Sie hat unter Beteiligung zahlreicher Organisationen die Aktion „Städte für das Leben“ gegründet. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte.

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