Wieder kein Hansa-Sieg in der DKB-Arena. Orestes bringt die Rostocker zwar in Führung, doch unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff fällt der Ausgleich. Zweite Halbzeit enttäuschendes Spiel.
Rostock (pb): Endspielcharakter bei der heutigen Partie der 2. Bundesliga in der DKB-Arena Rostock. Gastgeber FC Hansa empfing den FC Ingolstadt. Der Ritt an die Ostseeküste ist die weiteste Auswärtsreise des FC Ingolstadt 04 in der laufenden Spielsaison 2008/09. Für beide Teams hat das Spiel Endspielcharakter, es ist das Duell des Vorletzten (FC Hansa) gegen das Schlusslicht der Rückrundentabelle (Ingolstadt). Beide Mannschaften holten in der Rückrunde erst magere zwei Punkte.
Hansa feuerte vor Wochenfrist nach der 2:3 Pleite bei St. Pauli Trainer Dieter Eilts, zurückgetreten ist Aufsichtsratsvorsitzender Adalbert Skambraks. Medien-Macher Hans-Ulrich Gienke (Geschäftsführer Antenne M-V) sein Nachfolger und der ehemalige Hansa-Profi René Rydlewicz löste Herbert Maronn als Manager ab.
Die Hansa Kogge nun im richtigen Fahrwasser auf Kurs zumal neuer Rollrasen in der vergangenen Woche in der DKB-Arena (Ostseestadium) verlegt wurde? Eigentlich ideale Voraussetzungen für ein schönes Fußballspiel, wäre da nicht der Zwang, siegen zu müssen.
Andreas Zachhuber, er ist nun zum 2. Mal der Trainer, der die Hansa-Kogge vor dem Untergang bewahren soll. 1998/99 und 1999/2000 gelang ihm dies als Lienen Nachfolger, damals bewahrte er den FC Hansa vom Abstieg aus der 1. Bundesliga. Nun wird von ihm der Klassenerhalt 2. BL erwartet, der Druck lastet schwer auf Zachhuber und sein Team. Vier-Punkte Rückstand auf den Relegationsrang 16 sind aufzuholen. Noch gab es in der Rückrunde keinen Heimsieg, klappt es heute?
“Primäres Ziel ist es, einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz zu halten“, erklärte vor dem Anpfiff FC-Trainer Thorsten Fink. Das Hinspiel konnten die Ingolstädter mit 4:2 für sich entscheiden. Die ca. 100 FC-Fans absolvierten 700 Kilometer Anreise, Trainer Fink und sein Team flogen von München nach Hamburg und dann mit dem Bus via Wismar (Abschlusstraining am Samstag) nach Rostock.
Anstoß hat der FC Ingolstadt 04 und in der 18. Spielminute fällt per 
Kopfball von Junior Alves Orestes das wichtige 1:0 für Hansa. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit gelingt es den Rostockern nicht, das 2:0 zu markieren. In der 44. Spielminute wird im Mittelfeld Mario Fillinger gefoult, Schiedsrichter Thorsten Schriever pfeift nicht. Ingolstadt nun im Ballbesitz spielt zügig nach vorn, Steffen Wohlfarth kommt in Schussposition und markiert den Ausgleich zum 1:1.
In der zweiten Halbzeit ist die Partie weitgehend ausgeglichen, so richtig kommt Hansa nicht zu zwingenden Chancen.
Drei Minuten Nachspielzeit, Hansa agiert mehr als aufgeregter „Hühnerhaufen“ statt die letzte Chance zu suchen. Im Gegenteil, am Ende muss die Hansa-Kogge froh sein, nicht noch den „Abschuss“ durch den eingewechselten Andreas Neuendorf erleben zu müssen.
13.000 Zuschauer verlassen wieder enttäuscht die DKB-Arena, Hansa hat den dringend benötigten Dreier verpasst. Foto (5): P. Bohne
Trainerstimmen; Thosten Fink, FC Ingolstadt: In den ersten zwanzig/dreißig Spielminuten haben wir Glück gehabt, dass Hansa nicht das 2:0 nachlegen konnte. Das Ergebnis 1:1ist gerecht, wir wollten und haben auswärts einen Punkt geholt und Hansa auf vier Punkte Distanz gehalten.
Andreas Zachhuber (FC Hansa Rostock): Wir sind gut aus der Kabine gekommen, das 1:0 entsprang einer Standardsituation. Als dann Mario Fillinger gefoult wurde und der Pfiff ausblieb, fiel der Ausgleich.
Abgerechnet wird am Saisonende und ich bin zu 100% überzeugt, wir halten die Klasse. Positiv waren die ersten dreißig Minuten, Kevin Schindler verpasste das 2:0. Ingolstadt kam in der 2. Halbzeit besser ins Spiel, in den letzten zehn Minuten hätten wir auch noch das Siegtor schießen können.
F.C. Hansa Rostock: Hahnel; Schöneberg, Bülow, Orestes, Oczipka, Fillinger, Schindler, Lisztes (65. Tüting), Pearce (57. Kroos), Bartels, Kern.
