Holiday on Ice auch 2007 zu Gast in M-V

Das Gastspiel Ende November in Rostock dürfte ebenfalls für Schweriner Eis-Fans von Interesse sein …

Seit 1943 ist „Holiday on Ice“ die Nr.1 unter den Eis-Shows und heute treten die Stars dieses „Events“ jährlich zu 1700 Veranstaltungen in mehr als 80 Städten in 20 Ländern der Welt auf. Rund 305 Millionen Zuschauern verfolgten die einzelnen Aufführungen seit der Gründung und damit hat „Holiday on Ice“ bereits einen Platz im Guinness Buch der Rekorde sicher.

Zur Thematik „Feuer, Wasser, Luft und Erde“ tritt das Ensemble zwischen dem 22.November und 25.November auch in der Stadthalle Rostock auf. Gast-Star ist dabei Tanja Szewczenko, die bei den WM 1994 in Chiba, den Junioren-WM 1993 in Seoul und bei den EM 1998 in Mailand jeweils Platz drei belegte. Außerdem ist sie zur Zeit einem großen TV-Publikum bekannt, denn Tanja spielt zur Zeit in der RTL-Serie „Alles was zählt“ eine Hauptrolle.

Bei den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer belegte die dreifache deutsche Meisterin Rang 6 – noch vor der damals ein erfolgreiches Comeback feiernden Katarina Witt. Katarina Witt, zweifache Olympiasiegerin 1984/1988, vierfache Weltmeisterin und sechsfache Europameisterin, hatte ab 1988 – damals noch als DDR-Sportlerin – Auftritte bei „Holiday on Ice“ und war damit „de facto“ das erste offizielle „Glamour-Girl“ des DDR-Sportes.

Glamourös waren auch die Auftritte der Schweizerin Denise Biellmann seit 1981 bei der Eis-Show. Die noch heute aktive und anmutige Eisläuferin lief bei ihrer ersten EM mit 14 Jahren bereits auf Platz zwei, zeigte bei den Olympischen Spielen 1980 in Lake Placid die beste Kür und wurde 1981 Weltmeisterin sowie Europameisterin. Bei den Profis erkämpfte sie den Titel gar elfmal.

Doch auch die aktuelle Show von „Holiday on Ice“ ist wieder eine Veranstaltung der Extra-Klasse: am 22.November um 19.00 Uhr (Premiere), am 23.November um 20.00 Uhr, am 24.November um 13.30 Uhr, um 17.30 Uhr und um 21.00 Uhr bzw. am 25.November um 14.00 Uhr und um 18.00 Uhr sind die Eisläuferinen und Eisläufer zu Gast in der Stadthalle Rostock.

Übrigens: Im Jahre 1997 trat „Holiday on Ice“ mit Star-Gast Marina Kielmann, z.B. 1992 Vize-Europameisterin im Eiskunstlauf und im Jahre 1990 Vize-Weltmeisterin im Rollkunstlauf, auch in der Sport- und Kongreßhalle Schwerin auf.

 

Exkurs

Wintersportliche Begeisterung in M-V

Wintersportliche Begeisterung gab und gibt es seit Jahrzehnten auch in Mecklenburg-Vorpommern und namhafte Athletinnen und Athleten aus unserem Bundesland waren bereits äußerst erfolgreich …

Die Schweriner haben übrigens auch seit 2003 einen eigenen Ski-Club !

Doch nicht nur die früheren Erfolge der Eisschnelllauf-Weltmeisterin von 1975 Karin Kessow-Drbal, die aktuellen Triumphe der Rostocker Kurzbahn-Eisschnellläufer um Trainerin Karin Schmidt oder auch die gegenwärtigen Aktivitäten der Skisportler vom M-V-Fachverband lassen die wintersportliche Tradition in M-V “lebendig” werden:

Im Dezember 2000 wurde der Rostocker Eiskunstlauf-Verein gegründet, der das Ziel hat, an die einstige eissportliche Vergangenheit der Hansestadt anzuknüpfen. Immerhin gab es hier von 1954 bis 1972 eine gute Kunstlauf-Entwicklung. Rolf Oesterreich, der genannte Olympia-Zweite 1976 im Paarlauf stammt von der Ostseeküste, genauso wie der zweimalige DDR-Meister im Eiskunstlauf (1963/64) Ralph Borghardt oder der Eistänzer der Meisterklasse Jochen Bode.

Natürlich trainierte Karin Kessow im Freiluft-Stadion an der Rostocker Schillingallee – wie auch Karin Enke. Die gebürtige Dresdnerin und Athletin des SC Einheit Dresden, die spätere dreifache Olympiasiegerin und elffache Weltmeisterin im Eisschnelllauf, erlernte das Schlittschuhlaufen in Rostock. Karin Enke war vor ihrer Karriere als Schnellläuferin, zweifache DDR-Dritte im Kunstlauf (1976/77) und dort EM-Neunte (1977), bevor sie 1978 aufgrund ihrer Körpergröße zum Schnelllauf wechselte.

– Nicht zu vergessen ist auch der Schnellläufer Jörg Lange aus Rostock, der in den 80er Jahren mit respektablen Ergebnissen an nationalen und internationalen Meisterschaften teilnahm.

Neue Eiskunstlauf-Begeisterung in Rostock

Anfang 1999 konnte dann die Eiskunstlauf-Tradition in Rostock wieder belebt werden. Gerhild Höppner und Bärbel Lobe begannen in Rostock, am Eiskunstlauf interessierte Jungen und Mädchen zu betreuen. Inzwischen werden 35 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 4 und 11 Jahren beim Rostocker Eiskunstlauf-Verein trainiert. Kontakte werden mittlerweile auch wieder zu den Leistungszentren in Berlin aufgenommen. Vielleicht gibt es ja schon bald – neben dem aktuellen gebürtigen Greifswalder Paarläufer Robin Szolkowy – eine Weltklasse-Kunstläuferin oder einen Weltklasse-Kunstläufer aus M-V ?!

Sportliche “Eissterne” und “Schneekristalle” aus M-V:

  • Die spätere Schnellauf-Olympiasiegerin (1960) Helga Obschernitzki-Haase trainiert zwischen 1946 und 1952 bei der BSG Empor Schwerin (Handball) und wohnt in Schwerin-Neumühle.
  • 1963 und 1964 wird der Rostocker Ralf Borghardt DDR-Meister im Kunstlauf.
  • Der Rostocker Eishockeyspieler Dietmar Peters nimmt 1968 an den Olympischen Winterspielen teil, wird Achter mit der DDR.
  • Im Jahre 1975 wird Karin Kessow aus Rostock Eisschnelllauf-Weltmeisterin.
  • Der Bobfahrer Meinhard Nehmer aus Rügen wird 1976 Doppel-Olympiasieger (1980 noch einmal Olympiasieger !); der Paarläufer Rolf Oesterreich kann mit Partnerin Romy Kermer Olympia-Silber`76 erkämpfen.
  • 1988 macht ein Güstrower im Biathlon Furore: Frank-Peter Roetsch wird in Calgary zweifacher Olympiasieger.
  • Sensation in Albertville 1992: Die gebürtige Wismaranerin Jacqueline Börner erringt auf der 1500 m-Distanz im Schnelllauf Gold.
  • Torsten Voss, ehemals SC Traktor Schwerin und Weltmeister 1987 sowie Olympia-Zweiter 1988 im Zehnkampf, gewinnt als Anschieber des Czudaj-Bobs 1995 bzw. des Hoppe-Bobs 1996 jeweils WM-Bronze und auf dem Vierer-Bob von Dirk Wiese die Vize-Weltmeisterschaft 1997.
  • Zwischen 1998 und 2006 überzeugen die Rostocker Short Tracker um Arian Nachbar, Aika Klein und Andre Hartwig, betreut von Trainerin Karin Schmidt, auf WM-, EM- und Olympia-Strecken
  • Das Eiskunstlauf-Paar Robin Szolkowy/Aljona Sawtschenko sorgte Anfang 2007 für großartige Vorstellungen. Der gebürtige Greifswalder Szolkowy gewann mit seiner Partnerin EM-Gold und WM-Bronze.

Ein Leichtathlet aus M-V sorgte vor 13 Jahren für viel wintersportlichen Wirbel: Ulf Hielscher, am 30.11.1967 geboren und für den SC Neubrandenburg über die 110 Meter-Hürden mit passablen regionalen Erfolgen startend, wechselte zu den Bobfahrern. Als Anschieber gewann er im Hoppe-Bob bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer die Bronzemedaille; 1995 wird er gar Weltmeister.

 

Text: Marko Michels

Nach oben scrollen