IHK zu PISA: Positive Entwicklung, aber kein Grund zum Jubeln

Das bessere Abschneiden deutscher Schüler in der jüngsten PISA – Studie darf nicht als Entwarnung verstanden werden. Die Lichtblicke im Bereich der Naturwissenschaften stimmen optimistisch für die Zukunft. In der Lesekompetenz und in Mathematik sieht es dagegen alles andere als rosig aus.

Optimistisch für die Zukunft stimmen nur die Leistungen in den Naturwissenschaften. Da wir gerade bei Ingenieuren ein echtes Nachwuchsproblem haben, müssen die Naturwissenschaften weiter verstärkt im Unterricht erlebbar gemacht und technische Berufswünsche geweckt werden. Übrigens deckt sich das Ergebnis der Studie auch mit den Erfahrungen der Ausbildungsbetriebe, die bisher noch keinen Aufwärtstrend in den Leistungen der Bewerber feststellen konnten.

´Lange Zeit galt die Regel, dass jede neue Generation einen höheren Bildungsstand als die vorhergehende erreicht. Es ist schon alarmierend, dass die jüngeren Altersgruppen nun nicht mehr besser qualifiziert sind als die älteren. Von einer Verbesserung der Ausbildungsreife können wir leider seit dem PISA – Schock vor sechs Jahren noch nicht sprechen – bestenfalls konnte der Abwärtstrend gestoppt werden´, bewertet der Hauptgeschäftsführer der Schweriner IHK, Klaus-Michael Rothe, die jüngsten PISA-Ergebnisse. Sorge bereitet der IHK vor allem, dass jeder zehnte Schulabgänger in Mecklenburg-Vorpommern die allgemein bildende Schule ohne jeden Abschluss verlässt. Weitere 20 Prozent weisen schlechte Noten in den Abgangszeugnissen auf. Damit erhöht sich die Problemgruppe derer, die nur mit großen Schwierigkeiten in das Erwerbsleben starten. Bei rückläufigen Schulabgängern darf keiner für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses verloren gehen. Der eingeschlagene Weg der Kultusminister muss deshalb zügig fortgesetzt werden: nationale Bildungsstandards, mehr Selbstverantwortung für die Schulen, regelmäßige Leistungsvergleiche. Kern aller Reformen muss die Verbesserung des Unterrichts und die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers sein. Dafür brauchen wir kleinere Klassen und Schulen, die verstärkt mit Unternehmen und Einrichtungen ihrer Umgebung kooperieren. Nur durch Praxisbezug werden Schüler auf das Arbeitsleben vorbereitet. Die Berufsorientierung an den Schulen muss verstärkt werden und frühzeitig erfolgen. Externe Partner können dabei den Schulen helfen.
Die IHK-Organisation wird diesen Prozess aktiv unterstützen. Sie sieht auch in Zukunft Bildung als existenziell für Deutschland und hat das Motto ´Wirtschaft bildet – Unsere Zukunft´ zum Jahresthema 2008 gewählt.

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