Kein „Wunder“ für TSG-Handballerinnen

Wismars Handball-Damen unterliegen Harrislee mit 27:29 …

Viele hofften, viele glaubten noch an ein handballsportliches Wunder an der Ostseeküste. Allerdings wurden sie eines Besseren belehrt …

Zwar kämpfte die TSG Wismar verbissen, als vermeintlicher „Underdog“, gegen die „Play-off“-Kandidatinnen für die erste Liga, gegen Harrislee, aber am Ende reichte es wieder nicht zum erhofften Sieg.

Furios starteten die Hanseatinnen, ließen den Gästen zunächst nicht den Hauch einer Chance. So stand es nach acht Minuten klar und eindeutig 6:2 für Wismar.

Die TSGUnd das Team um die Goalgetterinnen Franca Kühne und Jessica Oldenburg dachten auch nicht daran, diesen deutlichen Vorsprung herzugeben.

Als Franca Kühne in der 17.Minute das 12:8 erzielte und Harrislee stetig nervöser wurde, „steppte“ gar die Halle an der Bürgermeister-Haupt-Strasse.

Doch Unkonzentriertheiten und viele kleine technische Fehler auf Wismarer Seite brachten die TSV Nord Harrislee wieder heran – und als es in der 24.Minute gar die erste Gäste-Führung gab, bangten alle um die TSG, die in schwierigen Spielphasen oftmals „zerbrach“.

St.Laas (Wismar)Dieses Mal jedoch war es anders. Die Hanseatinnen hielten dagegen, auch wenn es zur Halbzeit 18:20 gegen sie stand.

Erneut in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zeigte sich eine kämpferische und gewillte TSG-Mannschaft, die dank Eva-Maria Kollecker und Jessica Oldenburg sogar zum 20:20 ausgleichen konnte.

Bis zur 50.Minute (24:25 aus Wismarer Sicht) schenkten sich beide Teams nichts, auch wenn die grazilen Wismarerinnen gegen Harrislee körperlich hoffnungslos unterlegen waren.

A.Kaminski (TSG/v.) in Zudem hatte die TSG wieder einmal mit konditionellen Problemen zu kämpfen. Gerade hier wurde deutlich, mit welchen großen personellen Problemen Wismar derzeit zu kämpfen hat, ist die TSG zur Zeit doch ein erweitertes A-Jugend-Auswahl-Team, in denen sieben Spielerinnen stehen, die Jahrgang 1989 und noch viel jünger sind …

Mangelnde Erfahrung und mangelnde Nervenstärke taten so ein Übriges, um die TSG auf die „Verlierer-Strasse“ zu bringen.

Ab der 54. Minute „enteilte“ Harrislee auf 27:24 und baute diese Führung in der 57.Minute auf 28:24 aus. Die Vorentscheidung gegen Wismar war gefallen.

Zwar kämpfte sich die TSG auf 27:29 heran, vergab noch in der Schlußminute einen weiteren Sieben-Meter, aber dabei blieb es.

Damit blieb das Wunder „Klassenerhalt in der 2.Liga“ aus. Richtige Wunder gibt es eben nur im Märchen und leider nicht im Handballsport …

TSG-HarrisleeWenn eine offizielle „Spielerin des Tages“ gekürt worden wäre, so hätte dieser Titel auf jeden Fall Franca Kühne gebührt, die trotz Verletzungen und Studien-Stress eine super Partie spielte und hinter Jessica Oldenburg (8 Treffer) zweitbeste Werferin der TSG mit 7 Toren war.

Zu Recht lobte Trainerin Diana Sperling die Rostocker Medizin-Studentin auf TSG-Seite. „Auch wenn Franca nur zu 90 Prozent fit ist, spielt sie immer noch hervorragend !“.

Gäste-Trainer Thomas Blasczyk hatte zumindest tröstende Worte in Wismarer Richtung übrig: „Ich kann schon nachfühlen, wie es Wismar nun geht. Wir hatten aber nichts zu verschenken, wollten den vierten Platz, der zur Play-off-Teilnahme berechtigt.

Wir hatten schon arge Probleme gegen Wismar, erst nach der Systemumstellung hatten wir Wismar im Griff. Wenn man sich die gesamte Spieldauer sieht, ist unser Sieg verdient !“.

Diana Sperling zollte ihrer Mannschaft trotz der Niederlage Respekt: „Es ist sehr schwer nach so einem Spiel das Richtige zu sagen. Meine Mannschaft hat wirklich gekämpft, wollte den Erfolg.

Und erneut hat es nicht geklappt. Es ist daher positiv anzumerken, dass das Team sich trotz der endlosen Rückschläge immer wieder motivieren kann, nicht aufsteckt, auch wenn es sich nicht mit der erhoffte Erfolg einstellt.

Die personelle Misere auf unserer Seite läßt aber kaum Alternativen – gerade im Rückraum – zu. Es fiel meinen Spielerinnen mit zunehmender Spieldauer sichtlich schwer, gegen eine so defensive Abwehr, wie sie Harrislee hatte, zu spielen.“

TSG-Manager Klaus-Dieter Soldat, zwar enttäuscht, wie die 900 Zuschauer, hatte ebenfalls „wärmende Worte“ für die Wismarer Spielerinnen:

„Die TSG-Mädel haben gewollt, gekämpft und gezogen. Trotz des negativen Spielausganges ein Kompliment an die Mannschaft.“

Für die TSG Wismar beginnen nun aber endgültig die Planungen für die Regional-Liga.

Es gilt nun, die Leistungsträgerinnen, wie z.B. Franca Kühne, Jessica Oldenburg oder Stefanie Laas, zu halten, und natürlich entsprechende personelle Verstärkungen zu erreichen.

Zudem dürfte es eine Menge Trainingsarbeit gerade in den Bereichen „Kondition“ sowie „Kraft/Zweikampfhärte“ geben, damit die TSG den sofortigen Aufstieg in die 2.Liga schaffen kann.

Aber erst einmal stehen „Trauerarbeit“ und „mentales Aufbau-Training“ auf dem Programm, damit die Saison in den letzten Spielen gegen Berlin, Magdeburg und Recklinghausen würdevoll beendet werden kann.

Glück auf, TSG !

Marko Michels

Fotos: M.M. (5)

Die Torjägerinnen des Spiels gegen Harrislee am 29.März auf Wismarer Seite: Jessica Oldenburg – 8 T., Franca Kühne – 7 T., Anne Herrmann – 3 T., Eva-Maria Kollecker – 3 T., Mareen Tegler – 3 T., Stefanie Laas – 3 T.

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