Kinderarmut ist schwer messbar

Kinder gehen ohne Frühstück aus dem Haus und bekommen kein warmes Mittagessen. Wenn andere Kinder einen Ausflug unternehmen, müssen sie daheim bleiben, weil ihre Eltern den Fahrschein nicht bezahlen können oder wollen. Gesunde Ernährung ist zu Hause ein Fremdwort. Sie bekommen kein Taschengeld oder können nicht damit umgehen. Fernsehen und Computerspiele nehmen mehr Platz ein als Bücher und Spaziergänge in der Natur. All das gibt es nicht nur im Mueßer Holz, aber gerade auch dort, wo der Anteil der Familien, die von Hartz IV leben müssen, am größten ist. „Aber Armut betrifft nicht nur Arbeitslose, sondern auch Familien, in denen die Eltern trotz einer 40-Stunden-Woche so wenig verdienen, dass am Ende kaum etwas übrig bleibt“, weiß Anke Fischer, Schulsozialarbeiterin an der Gutenberg-Schule und Leiterin der AG Das Netz aus ihrer Erfahrung. Ein Thema, mit dem sich die AG, der Vertreter der Kindergärten, Schulen, Jugendclubs und der Kirche angehören, in ihrer nächsten Sitzung am 28. November näher beschäftigen wird. Denn, darin sind sich alle einig: Es reicht nicht, Fähnchen gegen Kinderarmut in den Sand zu stecken. Da muss schon mehr passieren. Kostenloses Mittagsessen an der Kindertafel, selbst gepresster Apfelsaft vom Bauspielplatz, Äpfel beim Gesundheitstag auf dem Berliner Platz oder Bildungsangebote für die Jüngsten im Projekt „Haus der kleinen Forscher“ sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

hl

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