Kooperation wird fortgeführt

Ausbildungsmodell für Rettungsdienstmitarbeiter hat sich bewährtDie im Sommer des vergangenen Jahres unterzeichnete Kooperation zwischen der Deutschen Roten Kreuz Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH und der Landeshauptstadt Schwerin zur Ausbildung von jungen Rettungsdienstmitarbeitern wird in diesem Jahr fortgeführt. So werden  jetzt auch der Arbeiter Samariter Bund Rettungsdienst Südwestmecklenburg gGmbH aus Boizenburg und der DRK Kreisverband Nordwestmecklenburg e.V. an dem von der Berufsfeuerwehr Schwerin entwickelten Ausbildungsmodell einbezogen. Den Vertrag unterzeichneten heute alle Beteiligten bei der Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt.

„2008 starteten acht Berufsanfänger ihre Ausbildung auf Grundlage dieser Kooperation. In diesem Jahr kommen elf weitere zukünftige Rettungsassistenten hinzu. Sie erfüllen ihre Aufgaben im Team und bringen ihre speziellen Erfahrungen im Management von Notfallstellen, ihr notfallmedizinisches Wissen und Können ein“, sagt der zuständige Dezernent Hermann Junghans.

„Den Auszubildenden werden in der vorgesehenen Ausbildungszeit von drei Jahren alle Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt die aus heutiger Sicht für eine Berufsausübung im Rettungsdienst und als Fachkraft einer „Non-Profit-Organisation“ notwendig sind“, erklärt der Chef der Schweriner Berufsfeuerwehr Jürgen Rogmann weiter. „Neben der Vermittlung der erforderlichen Fachkompetenzen wird die Entwicklung zeitgemäßer Sozial- und Handlungskompetenzen angestrebt. Zusätzlich zur Berufsausübung im Rettungsdienst soll die zukünftige Fachkraft befähigt werden, auch im Rahmen des Katastrophenschutzes, medizinischer Schnelleinsatzgruppen, dem Wasserrettungsdienst, Betriebs- oder Freiwilligen Feuerwehren und humanitären Auslandseinsätzen tätig zu werden.“

Junghans: „Für eine gesunde Personalstruktur in einem Unternehmen oder Unternehmensbereich sind junge und entwicklungsfähige Mitarbeiter sehr wichtig. Das Projekt bietet insbesondere jungen Berufsanfängern eine geregelte Einstiegsmöglichkeit in den Rettungsdienst und vermittelt eine fundierte und umfassende Ausbildung als Fachkraft.
Zeitgemäße Methoden der Berufsausbildung aktuelle Entwicklungen in der Rettungsdienstausbildung finden in diesem Ausbildungsprogramm Beachtung.

Hintergrund:
Um die Versorgung eines medizinischen Notfalls rasch und effizient durchführen zu können, ist der Rettungsassistent für den Einsatzzustand seines Fahrzeugs in medizinischer, hygienischer und mechanischer Hinsicht verantwortlich. Darüber hinaus wird von ihm erwartet, in stressbelasteten Situationen konzentriert und ruhig zu reagieren, höflich zu bleiben und professionell mit dem Patienten, seinen Angehörigen und anderen Anwesenden zu sprechen.

In mehr als 60 Prozent der Notfallsituationen muss der Rettungsassistent ohne die Anwesenheit eines qualifizierten Notarztes überbrückende, lebensrettende Hilfe leisten. Er ist dabei verpflichtet, alle ihm zur Verfügung stehenden Maßnahmen anzuwenden, die er beherrscht und die ihm geeignet erscheinen, um das Leben des ihm anvertrauten Menschen zu retten. Im Rahmen ihrer Kompetenzen oder auf ärztliche Weisung führen Rettungsassistenten diagnostische und therapeutische Maßnahmen während des Transports in Kliniken, Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime durch.
Bei der Arbeit im Krankentransport sorgt der Rettungsassistent für eine sachgerechte Betreuung des Kranken, wobei er gegebenenfalls auch pflegerische Maßnahmen zum Einsatz bringt.

Um den heutigen Anforderungen im Rettungsdienst zu genügen, reicht die Ausbildung zum Rettungsassistenten nur bedingt. Einerseits ist die „Erlaubnis“ zum Führen der Berufsbezeichnung rechtliche Voraussetzung zur Besetzung des Rettungswagens, auf der anderen Seite sind in der Praxis Zusatzqualifikationen wie die Fahrerlaubnis der Klasse C1 oder ein spezieller Sprechfunklehrgang notwendig.
Um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können, sind weitere Kompetenzen erforderlich, die bisher nicht vermittelt wurden.

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