Leichtathletik-WM 1993/95: Bronze für Schwerin

Jürgen war schuld(t) …

Stuttgart, die Metropole im „Ländle“, war Austragungsort der IV.Leichtathletik-WM. Wie schon sieben Jahre zuvor, bei den Europameisterschaften, herrschte eine ausgelassene Stimmung auf den Rängen und der Sport-Fan konnte im Gotttlieb-Daimler-Stadion echte Leichtathletik-Begeisterung erleben.

Die Leichtathletik-WM sollte dem „Internationalen Olympischen Komitee“ zudem beweisen, dass sich große Sportveranstaltungen in Deutschland ideell wie materiell lohnen.

Berlin hatte sich ja um die Spiele 2000 beworben und in den Jahren 1992/1993 fanden eine Reihe hochkarätiger, erfolgreicher Sport-Events in Deutschland statt. Allerdings: Berlin wurde letztendlich doch nicht Austragungsort der Spiele 2000 – die Känguruhs in Sydney durften vor Jubel gleich noch höher springen. Gesprungen wurde in Stuttgart auch – Hoch-, Weit-, Drei-.

Gerade im Dreisprung der Damen wurde es sehr weit, so weit, dass ein neuer Weltrekord heraussprang. Anna Birjukowa aus Russland schaffte 15,09 Meter und die in Sanitz geborene und lange Zeit für den SC Empor Rostock startende Helga Radtke wurde in einer hochklassigen Konkurrenz Fünfte.
Ansonsten gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus M-V, bei den WM 1993 mit fast 1700 Sportlern aus fast 187 Nationen, sehr gute Platzierungen und einem Edelmetall.

JSDas sicherte sich Schwerins Jürgen Schult im Diskuswerfen – Sieger hier, wieder Lars Riedel. Knapp an den Medaillen vorbei kämpfte sich der Rostocker Christian Schenk im Zehnkampf. Nur um 48 Punkte musste er sich Paul Meier um Bronze geschlagen geben. Andrea Philipp vom Schweriner SC sprintete mit der deutschen Damen-Staffel über 4 x 100 Meter auf Platz fünf, Franka Dietzsch vom SC Neubrandenburg belegte im Diskuswerfen Rang acht und Astrid Kumbernuss kam auf Platz sechs im Kugelstoßen.

AKGold für Deutschland gab es nicht nur durch Lars Riedel im Diskuswerfen, sondern auch im Weitsprung durch Heike Drechsler. Der favorisierte Sergej Bubka siegte wieder einmal im Stabhochsprung und nicht nur im Dreisprung der Frauen wurde ein neuer Weltrekord aufgestellt: Die Amis siegten über 4 x 400 Meter in 2:54,29 Minuten, Colin Jackson, der Brite, triumphierte über die 110 Meter-Hürden in 12,91 Sekunden und Landsfrau Sally Gunnell überquerte die lange Hürden-Strecke in 52,74 Sekunden.

Am Ende war das amerikanische Leichtathletik-Team wieder top: 13 x Gold und insgesamt 25 Medaillen. Deutschland stürzte etwas ab, nur noch acht Medaillen, davon 2 Siege.

Diese negative Entwicklung für den DLV hielt auch zwei Jahre später bei den V.WM 1995 in Göteborg an. Nur noch sechs Medaillen – und wieder zweimal Gold. Diskus-Recke Lars Riedel hatte Gold längst abonniert und eine gebürtige Grevesmühlenerin, die für den SC Neubrandenburg startete, bescherte der Leichtathletik „Made in M-V“ eine Goldmedaillen im Kugelstoßen.

Vorn mit dabei, dieses Mal aber nicht auf dem Treppchen, war wieder Jürgen Schult im Diskuswerfen auf dem fünften Rang; Disziplin-Kollegin Franka Dietzsch landete auf dem siebenten Rang. Über 1800 Athletinnen und Athleten aus mehr als 190 Ländern nahmen in Göteborg teil und „hinter schwedischen Gardinen“ wurden drei Weltrekorde geknackt:

Inessa Krawetz konnte im Dreisprung mit 15,50 Meter die alte Marke verbessern; der Brite Jonathan Edwards erreichte gar 18,29 Meter in der gleichen Disziplin bei den Herren. Ein US-Girl zeigte der Konkurrenz die schönen „Hacken“ und glänzte über die 400 Meter-Hürden in 52,61 Sekunden.

Überhaupt waren die Amerikanerinnen und Amerikaner wieder das Leichtathletik-Maß aller Dinge – im Jahr 1995, jedoch „nur“ 12 x Gold und insgesamt 19 Medaillen.

M.Michels

> Zu den Leichtathletik-WM 2009 gibt es natürlich noch Tickets !

siehe dazu die Seite des Organisationskomitees der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin: www.berlin2009.org

F.: 1.Autogrammkarte Jürgen Schult. / 2.Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss, im Jahr 2007 Gast zu den zentralen Feierlichkeiten zum Einheitstag am 3.Oktober`07 in Schwerin, beim Autogramme schreiben. M.M.

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