Noch 24 Stunden bis Berlin …

Die Leichtathletik-WM werden morgen eröffnet

Als sich die Leichtathletik-Sektion beim SC Traktor Schwerin herausbildete …

LAFDMorgen beginnen die Weltmeisterschaften in der Leichtathletik in Berlin. Zwischen Olympiastadion und Brandenburger Tor steppt dann WM-Maskottchen „Berlino“.

In Schwerin nahm die Leichtathletik vor allem nach 1945 einen rasanten Aufschwung. Mit der Gründung des SC Traktor Schwerin 1955 sollten viele Leichtathletik-Talente Schwerins und der Umgebung ein entsprechendes Leistungszentrum erhalten.

Nachdem im Januar 1956 mit der Bildung einer Sektion Leichtathletik begonnen wurde, stellten sich bereits im Frühjahr und Sommer 1956 erste Erfolge der SCT-Leichtathleten ein.

Hierzu der damalige Läufer Eckart Lunow:

„Anfang 1956 wurde im Sportklub Traktor mit der Bildung der Sektion Leichtathletik begonnen. Ich gehörte mit zu den ersten Sportlern, die von der Betriebssportgemeinschaft Traktor Schwerin in den Sportklub Traktor delegiert wurden. In einer Feierstunde verabschiedete uns der BSG-Leiter, und als Erinnerung bekamen alle Sportfreunde ein Buch als Geschenk. Das unplanmäßige Training hatte nun ein Ende.

Unter Obhut zweier Trainer merkten wir, wie ein systematisches Training aussieht. Im Winter wurde trotz der großen Kälte in der Woche dreimal je zwei Stunden trainiert. Zweimal in der Halle und am Sonntag trafen sich alle Sportfreunde zum gemeinsamen Waldlauf in Zippendorf. Leider fiel das Hallentraining manchmal aus, da uns die Turnhalle nicht zur Verfügung stand.“

Erste leichtathletische Erfolge für die SCT-Starter gab es bei den Bezirkshallenmeisterschaften in Güstrow, als Peter Kaulin die 70 Meter in 7,9 Sekunden zurücklegte, was zum damaligen Zeitpunkt (1956) Rekord für die Kongreßhalle Güstrow bedeutete. Bei den DDR-Waldlauf-Meisterschaften 1956 belegte Sabine Koop einen respektablen 7.Rang bei 60 Teilnehmerinnen. Bei den DDR-Nachwuchsmeisterschaften der Jugend A 1956 in Eisenach schaffte Eckart Lunow im Hochsprung 1,78 Meter und wurde ostdeutscher Meister.

Zudem gelang es der SCT-Sprintstaffel bei einem gesamtdeutschen Sportfest`56 den amtierenden DDR-Meister (SC Lok Leipzig) und den amtierenden DDR-Vizemeister (SC Wissenschaft Halle) zu bezwingen – in der damals ausgezeichneten Zeit von 45,2 Sekunden.

Meilensteine für die Schweriner Leichtathletik waren danach vor allem die olympische Silbermedaille von Walter Krüger im Speerwerfen 1960, die Bronzemedaille der gebürtigen Schwerinerin Gabriele Hinzmann-Trepschek im Diskuswerfen 1976, dann die Goldmedaille von Gerd Wessig 1980 in Moskau, der WM-Titel von Zehnkämpfer Torsten Voss 1987, der bei Olympia in Seoul 1988 Silber errang, oder das Diskus-Gold von Jürgen Schult 1988, nach dem WM-Titel 1987. Andrea Philipp, die bis 1994 für den Schweriner Sportklub startete, gewann bei den WM 1999 über 200 Meter Bronze, und Annika Leipold, bis 2008 beim SSC (jetzt Hamburg), gewann bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2006 die Silbermedaille.

Doch weitere Schweriner Leichtathletik-Talente „stehen“ schon bereit …

Doch zunächst heißt es „Auf die Plätze ! Fertig ! Los !“ bei den Leichtathletik-WM in Berlin. Karten gibt es noch ausreichend. Zudem finden die Geher-Wettbewerbe und die Marathonläufe in der Berliner City statt.

Der Zeitplan für die MV-StarterInnen bzw. die StarterInnen mit MV-Wurzeln …

– am 15.August 2009 um 20.15 Uhr – Finale im Kugelstoßen der Herren mit dem Neubrandenburger Ralf Bartels

– am 15./16.August 2009 – Entscheidung im Siebenkampf der Frauen mit der Neubrandenburgerin Julia Mächtig (abschließender 800 Meter-Lauf am 16.8. um 20.50 Uhr)

-am 16.August 2009 um 20.20 Uhr – Finale im Kugelstoßen der Frauen mit der gebürtigen Rostockerin Denise Hinrichs

– am 18.August 2009 um 19.25 Uhr – Entscheidung im Speerwerfen der Frauen mit der gebürtigen Rüganerin Steffi Nerius

– am 20.August 2009 um 20.15 Uhr – Finale über 400 Meter Hürden der Frauen mit der früheren Wahl-Rostockerin Jonna Tilgner

– am 23.August 2009 um 16.20 Uhr – Finale im Speerwerfen der Herren mit dem Rostocker Mark Frank

– am 21.August 2009 um 20.20 Uhr – Finale im Diskuswerfen der Frauen mit der Neubrandenburgerin Franka Dietzsch

– am 23.August 2009 um 11.00 Uhr – Entscheidung im Marathonlauf der Frauen mit der Rostockerin Ulrike Maisch

– am 23.August 2009 um 17.50 Uhr – Finale über 4 x 400 Meter der Frauen mit der früheren Wahl-Rostockerin Jonna Tilgner

M.Michels

F.: Mit 41 Lenzen ist Franka Dietzsch die älteste WM-Teilnehmerin. mm

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