Offen für alle Altersgruppen

Schwerins ältester Freizeitklub stellte sich vor

bus-stopDas Jubiläum der DRK-Freizeiteinrichtung „bus-stop“ an der Bernhard-Schwentner-Straße liegt zwar schon einige Zeit zurück, doch die fünf liebevoll und mit Akribie von Ute Klahre, Rosi Klein und Manuel Lagodni zusammengestellten Chronik-Tafeln erregen überall große Aufmerksamkeit. Bis Ende Juli waren sie im Stadtteilbüro Neu Zippendorf am Berliner Platz zu sehen.
Auf 25 Jahre kann dieser älteste Jugendklub Schwerins zurückblicken. Gegründet wurde er zum FDJ-Pfingsttreffen im Juni 1981, benannt nach dem estnisch-sowjetischen Revolutionär Jaan Kreuks. Die damaligen Großbetriebe Plastmaschinen-, Lederwaren- und Hydraulikwerk übernahmen die Patenschaft, aber auch das Wachregiment Parchim des MfS.
Breit gefächert und offen für alle Altersgruppen war seit Beginn das Veranstaltungsangebot – von Discos und Talentewettbewerben bis zu wehrpolitischen Manifestationen. Die Puhdys kamen und mancher Schlagerstar, doch auch der systemkritische Stefan Krafczyk. Mit der „Wende“ änderte sich vieles. Der Discobetrieb, aus dem jetzigen „Jugend- und Freizeitzentrum Wuppertaler Straße“ herausgenommen, wurde zwei Jahre als „Offline“, später als „Step in“ privat betrieben. Der kommunal gewordene Klub wandte sich der Sozialarbeit zu. Projekte entstanden: Baumpflanzungen, Frühjahrsputz, Drachenfliegen, Sport. Themen wie Antirassismus, Toleranz und Integration traten ins Blickfeld.
1994 ergab ein Wettbewerb den neuen Namen: „bus-stop“ (in Anlehnung an das öffentliche Nahverkehrsmittel). Mit dem Stadtteil Großer Dreesch, mit Vereinen und Einrichtungen bahnten sich Kontakte an. Die Jahrtausendwende brachte die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes und des Geländes mit sich. Im August 2001 übernahm das DRK die Trägerschaft. Auch heute steht die Freizeiteinrichtung allen Interessierten offen: Jungen Leuten ebenso wie der Volkssolidarität, dem Schweriner Gospelchor, der Niederdeutschen Bühne, dem Verein „Hilfe für Jedermann“. An Umgestaltungen und Verschönerungen beteiligen sich fast alle Nutzer. Ehrensache ist das Mitwirken an Stadtteilfesten oder am Event „Rock in da Block“.
Projektbetreuerin Ute Klahre erläuterte dem Turmblick den Hintergrund der Ausstellung: „Anfang 2006 nahmen wir an der Ausschreibung ZEITENSPRÜNGE teil. Wir wollten die Geschichte unseres Jugendhauses schreiben. Die Rahmenbedingen waren optimal. Aus den vergangenen 25 Jahren gab es noch manche Zeitungsartikel und Fotos, auch eine Chronik und einen langjährigen Mitarbeiter, der sehr viel zu berichten wusste. Außerdem haben wir noch Kontakt zu ehemaligen Mitstreitern, so dass wir gut recherchieren konnten. Unsere Projektgruppe bestand aus vier Jugendlichen – zwei deutschen und zwei armenischen. Die Motivation, durchaus unterschiedlich, erhielt immer wieder neuen Aufschwung. Mit der Kontaktaufnahme zur Arbeitsgruppe Dreesch-Museum innerhalb des Vereins ‘Die Platte lebt’ stieg das Interesse weiter. Auf dem Jugendgeschichtstag im Schweriner Schloss konnten wir fünf
Präsentationswände, Chroniken, einen Film und eine Dia-Schau präsentieren. Wir sind eigentlich zunächst ins kalte Wasser gesprungen, dann aber haben wir gestaunt, was wir beim Forschen alles herausfanden. Es war viel mehr, als wir uns je vorgestellt hatten.“
ric

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