Pittiplatsch und seine „Stimme“

Heinz Schröder feierte seinen „80.“ …

„Ach, Du meine Nase !“, würde Pittiplatsch, der Liebe, an dieser Stelle wohl sagen.

Da feiert ein Star Geburtstag und nur wenige haben es „gemerkt“. Heinz Schröder, die „Stimme“ des Kobolds aus dem Märchenland und die „Kult-Figur in der DDR“, feierte am 24.April seinen „80.“ – und ist mit Pitti, Schnatterinchen, Herrn Fuchs und Frau Elster oder Maulwurf Buddelflink noch immer „auf Achse“.

Auch in Schwerin, meistens in der Halle am Fernsehturm, gastierte die „Märchenwald-Truppe“.
Der am 24.April 1928 in Berlin geborene Heinz Schröder war von 1953 an erst beim Puppentheater der Berliner Pionierrepublik in der Wuhlheide tätig, ehe er ab 1957 als Puppenspieler zum Deutschen Fernsehfunk wechselte.

„Meister Nadelöhr“ und seine Märchenwald-Figuren begeisterten seit 1955 die Zuschauer und dank Heinz Schröder konnten sich fort folgend auch z.B. Pitti, Herr Fuchs, der Bär Brummel, Bummi oder Onkel Uhu artikulieren.
Der „Top-Star“ unter den Märchenwald-Figuren blieb aber Pittiplatsch. Und der „erntete“ bei seiner Premiere 1962 viel Zustimmung und tosenden Applaus bei den Kindern und auch bei deren Eltern – nur nicht bei einigen SED-Funktionären.

Pittiplatsch, der LiebeFür die war der kleine Kobold zu vorlaut, zu eigensinnig, zu quirlig. Pitti wurde dann sogar von den „SED-Kulturschaffenden“ für zwei Sendungen in die „Fernsehwüste“ geschickt …

Aber ein richtiger Star hat eben viele Fans und nach zahlreichen Protesten von Kindern und Eltern kehrte Pitti auf den DFF-Bildschirm zurück, auf dem er bis 1991 blieb.

Was SED-Apparatschikis nicht schafften, gelang dann aber arroganten westdeutschen „Abwicklern“ des DFF – Pitti aus dem TV zu verbannen. Die Sendungen mit ihm, die immer noch beim „Abendgruß“ des Sandmännchens im Fernsehen zu verfolgen sind, stammen nur aus der „Konserve“ !
Doch ein Pittiplatsch läßt sich weder von SED-Obrigkeit noch von westgermanischer Überheblichkeit einschüchtern: Und so ging bzw. geht er mit seiner „Stimme“ Heinz Schröder und seinen „Märchenwald“-Freunden „on tour“.

Zwischen Mecklenburg und Sächsischer Schweiz hat er heute noch eine große Fan-Gemeinde  und die Vorstellungen in Theatern, Veranstaltungshallen oder Klubs sind meistens ausverkauft.

Heinz Schröder 80 und Pitti 46 – da ist doch noch „Platz“ für einige Jahre !

Aber erst einmal – noch nachträglich: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH Heinz Schröder !!!

– Angesichts des „allgemeinen Niveaus“ des heutigen TV-Kinderprogrammes (von einigen KI.KA-Sendungen einmal abgesehen) und der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland würde Pittis Kumpane „Nickenick“ wohl sagen: „Nickenick, du lieber Schreck, da bleibt mir fast die Spucke weg !“.

Marko Michels

 

Nach oben scrollen