Politik will Neuanfang bei Planungen zur 850-Jahrfeier

UB, SPD und Grüne für deutliche KostenbegrenzungDas 2010 stattfindende 850jährige Jubiläum der Stadt Schwerin wird wahrscheinlich nicht in dem von der Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow geplanten Umfang stattfinden. Die Fraktionen Unabhängige Bürger, SPD und Grüne reichten am Montag einen Antrag für die kommende Stadtvertretung ein, der eine umfassende Neuorientierung zu diesem Thema beinhaltet. „Die bisherigen Aktivitäten haben nicht dazu geführt, dass wir beim Stadtjubiläum wirklich vorangekommen sind. Wir brauchen endlich konkrete Maßnahmen. Der Festumzug sollte mit dem ohnehin in Schwerin stattfindenden MV-Tag verbunden werden, um die Kräfte des Landes und der Stadt zu bündeln. Das Jubiläumsjahr soll nach unserer Auffassung mit einem Festakt im Staatstheater beginnen, für dessen Umsetzung das Theater auch verantwortlich sein sollte. Lassen wir uns von deren Kreativität überraschen“, so UB-Fraktionsvorsitzender und Theater-Aufsichtsratsmitglied Silvio Horn.

Zur Organisation und den Kosten haben die drei Fraktionen ebenfalls einen konkreten Vorschlag entwickelt. So soll der finanzielle Anteil der Stadt auf maximal 50.000 Euro begrenzt werden, federführend für das Stadtjubiläum soll nun die Stadtmarketing GmbH agieren. Die Oberbürgermeisterin kündigte dagegen vor knapp zwei Wochen an, statt der ursprünglich geplanten 800.000 Euro immerhin noch 400.000 Euro ausgeben zu wollen und dies in städtischer Verantwortung.

„Lasst uns einen Stadtgeburtstag feiern, der von den Schwerinern selbst organisiert wird. Schwerin hat viele ehrenamtliche Kräfte im Bereich Kultur, Kunst und Sport. Mit diesem Potenzial können wir unter Federführung der Stadtmarketinggesellschaft die Kosten deutlich senken. Ich gehe davon aus, das die Vereine, die wir seit Jahren aus städtischen Mitteln fördern, sehr gern bereit sind, etwas davon zurückzugeben und ein tolles Fest zu organisieren. Die vielen Ehrenamtler müssen endlich angesprochen und eingebunden werden. Es ist viel verlorene Zeit aufzuholen. Jetzt muss gehandelt werden“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Meslien. Grünen-Fraktionschef Strauß verwies in diese Zusammenhang darauf, dass es mit dem Fünf-Seen-Lauf oder den Drachenbootwettbewerben seit Jahren von Ehrenamtlern erfolgreich organisierte Events für tausende Besucher gibt. Der vor Jahren jährlich in Anlehnung an die Loveparade stattfindende und ebenfalls ehrenamtlich organisierte Jobparade-Umzug kostete der Stadt damals nur 10.000 Euro, lockte aber mehrere Zehntausende Jugendliche in die Stadt.

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