Polizei zu Gast im Sprachheilkindergarten

Papa wird nicht verhaftet

Wie sieht eigentlich ein Polizeiausweis aus? Polizeioberkommissar Reinhard Heidl  und Polizeihauptmeister Frank Schwabbauer sind für vier Präventionsveranstaltungen im Sprachheilkindergarten des Diakoniewerks Neues Ufer zu Gast„Lassen Sie mich in Ruhe“, ruft der sechsjährige Gunnar – Polizeihauptmeister Frank Schwabbauer und Polizeioberkommissar Reinhard Heidl nicken anerkennend. Die beiden Beamten sind im Rahmen ihrer Präventionsarbeit im Evangelischen Sprachheilkindergarten des Diakoniewerks Neues Ufer zu Gast und heute geht es ihnen darum, die Kindern über die Gefahren im Alltag aufzuklären.

Wie sieht eigentlich ein Polizeiausweis aus? Warum sollten die Kinder fremde Menschen mit „Sie“ ansprechen und wie kann ein Kind seine Eltern dazu motivieren, immer den Gurt anzulegen? Das sind die Themen der ersten Zusammenkunft des Präventionsteams der Schweriner Polizei und den Kindern des Sprachheilkindergartens im Diakoniewerk Neues Ufer. Das „Sie“ zum Beispiel ist wichtig, damit im Falle eines Falles Menschen auf der Straße registrieren, dass hier ein Fremder das Kind mitnehmen will und nicht ein Bekannter oder die Eltern. Deshalb gibt es auch das anerkennende Nicken, wenn der sechsjährige Gunnar „Lassen Sie mich in Ruhe“ ruft.

Beim Thema Gurtpflicht sind die Kinder bereits gut im Bilde – dass sie sich anschnallen müssen, wissen alle, und auch dass die Eltern den Gurt benutzen müssen. Nur beim „Warum“ hapert es noch: „Weil mein Papa sonst verhaftet wird“, ruft es aus der Kinderschar und Frank Schwabbauer kann ein Lachen nur schwer unterdrücken. Dann erklärt er es richtig.

„Wir haben gemeinsam mit den Beamten zunächst die Eltern über unser Vorhaben informiert, jetzt folgen vier gemeinsame Treffen im Kindergarten und eine Abschlussveranstaltung“, erklärt Yvonne Wünsche, Leiterin des Sprachheilkindergartens.

„Wenn Euch einer diesen Ausweis zeigt – ist er dann von der Polizei?“, fragt Frank Schwabbauer und hält einen normalen Personalausweis hoch. „Nein“, rufen die Kinder im Chor und drehen sich demonstrativ weg. Der echte Polizeiausweis hat, das haben sie gelernt, einen Polizei-Stern mit dem Wappen Mecklenburg-Vorpommerns drauf und ist dunkelgrün. Stern und Wappen haben die Kinder als Ausmalbilder bekommen. „Wir sehen, dass die Präventionsarbeit Früchte trägt und können auf die volle Unterstützung der Polizeiinspektion Schwerin bauen“, erklärt Schwabbauer. Bewährt hat es ich für ihn, die Veranstaltungen stets mit dem Kontaktbeamten vor Ort zu planen: „Dann lernen Kinder und Erzieherinnen auch gleich ihren Ansprechpartner besser kennen“, so der Polizeihauptmeister.

Unter dem Motto „Gewalt fängt im Kleinen an“ geht es in den kommenden Wochen im Sprachheilkindergarten weiter. Aber auch die Verkehrserziehung, die richtige Gebrauch des Notrufs und die verschiedenen Aufgaben der Polizei werden eine Rolle spielen. Neben Vorschulkindern richtet sich die Präventionsarbeit der Schweriner Polizei auch an Grundschulkinder und ältere Kinder ab der 5. Klasse.

Thomas Naedler

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