Sächsischer Spielwitz an der Küste

Hoyerswerda gewann X.Wismar-Junior-Cup

Den diesjährigen Wismar-Junior-Cup 2008 gewann das Team des Landesmeisters aus Sachsen, der SC Hoyerswerda.

In der Endrunde setzte sich  das Team  gegen Titelverteidiger HSC 2000  Magdeburg knapp durch. Die Mannschaften aus den fünf Landesverbänden der neuen Bundesländer und Berlin, die in zwei Gruppen in Wismar  und Dorf Mecklenburg  aufeinander trafen, ermittelten am Wochenende die beste Mannschaft der weiblichen Jugend D der vorher genannten Verbände.

EröffnungAus den Reihen des Siegers überzeugten dabei besonders die beiden Zwillinge Lena und Nina Dybowski, die schon das dritte Jahr hintereinander hier in Wismar mit ihrer Dynamik und Unbekümmertheit das Publikum verzaubert haben. Für das Wismarer Team endete das Turnier auf dem 7. Platz, was durchaus als Erfolg  zu werten ist.

Der Landesmeister von Mecklenburg-Vorpommern der SV Grün/Weiß Schwerin belegte am Ende einen guten 4. Platz. Im Team von Trainer Rüdiger Borchardt wussten vor allem Luisa Haacker und Meike Schult zu gefallen.

„Nur mit einem starken Team möglich !“

SCHWERIN-NEWS sprach mit Turnier-Mitorganisator Torsten Schmidt über den Wismar-Junior-Cup 2008, die spielerischen Qualitäten während des Turnieres und den  Wismarer Frauen-Handballsport 2007/08

Frage: In diesem Jahr wurde der Wismar-Junior-Cup zum zehnten Mal ausgespielt. Wenn Sie auf die vergangenen zehn Jahre zurückblicken: Welche Höhepunkte – sportlich wie organisatorisch – blieben  Ihnen in nachhaltiger Erinnerung ?

Eröffnung am 14.Juni 2008Torsten Schmidt: Der Wismar-Junior Cup wurde von 1998 bis zum Jahre 2004 als Weise-Junior-Cup ausgetragen. Hierbei waren zeitweise bis zu 18 Mannschaften  in drei Sporthallen in Wismar aktiv und stritten um Tore und Punkte.

Ich persönlich kann mich noch an den Gewinn der TSG Wismar im Jahre 2002, übrigens meinem erstes Turnier in das ich damals noch als Hallensprecher involviert war, erinnern. Danach gab es viele schöne Erlebnisse mit den Teilnehmern dieses Turniers und viele talentierte, kleine Handballerinnen gaben ihre Visitenkarte  in Wismar ab.

Organisatorisch war es besonders schwierig  im Jahre 2004, als das Turnier durch einige Probleme der Verantwortlichen auszufallen drohte, und dann innerhalb von knapp zwei Wochen doch noch auf die Beine gestellt und  erfolgreich durchgeführt wurde.
 
Die Wismarer MädchenDieses war damals nur mit einem starken Team noch möglich. Seit dieser Zeit zeichne ich mich mit Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer im Auftrage der TSG Wismar in Zusammenarbeit  mit dem Handballverband Mecklenburg-Vorpommern für die Organisation mitverantwortlich.

Frage: Beim Wismar-Junior-Cup erfolgt zugleich die Besten-Ermittlung der neuen Bundesländer und Berlins im Mädchen-Handball der Jugend D. Gerade so ein Wettbewerb erfordert eine langfristige Vorbereitung. Wann begann die Planungsphase für den X.Wismar-Junior-Cup ? Was gab es Neues in diesem Jahr ? Wer hat besonderen Anteil am Erfolg des Wismar-Junior-Cups 2008 ?

Torsten Schmidt: Zunächst erst mal eine kleine Korrektur. Der Wismar -Junior-Cup ist die Bestenermittlung der neuen Bundesländer und Berlin im Handball der weiblichen Jugend D.

Die Vorbereitung eines solchen Turniers beginnt  praktisch unmittelbar nach Ende des Vorangegangenen.
Die heiße Phase beginnt dann so im März des jeweiligen Jahres, und ganz „kribbelig“ wird es dann  ca. zwei Wochen vor Beginn eines Turniers.

Leipziger JubelNeu in diesem Jahr ist, dass wir mit dem Mecklenburger SV einen kompetenten Partner als Mitveranstalter gewonnen haben.

In Dorf Mecklenburg wurde in den letzten  Jahren einiges für den weiblichen Handballnachwuchs in der Region getan. Ausschlaggebender Faktor war allerdings eine zweite spielfähige und vor allem Zuschauer fassende Halle, die wir leider hier in Wismar in dieser Qualität nicht haben, zu integrieren.

Aus den Erfahrungen der letzten Jahre mussten wir diesen Schritt gehen, da doch einige Mannschaften viele Eltern und Freunde mitbringen und hierfür die Kapazität in den Wismarer Hallen der Bertolt- Brecht- Schule bzw. der Sporthalle der Technischen Hochschule nicht ausreicht.

Was den Erfolg des Turniers angeht, habe ich schon eingehend erwähnt, dass es nur im Team zu organisieren ist und nicht von Einzelpersonen durchführbar ist. Deshalb gibt es auch aus meiner Sicht keinen Grund, Jemanden hervorzuheben.

 Wismar-RudowJeder einzelne Helfer hat seinen Part gut gemeistert und so zum Erfolg beigetragen. Ohne die Unterstützung der Stadt, des Stadtsportbundes , der TSG Wismar als ausrichtender Verein, dem Landesverband, als Veranstalter, sowie  einiger Sponsoren wäre diese zweitägige Veranstaltung nicht möglich.

Frage: Den diesjährigen Wismar-Junior-Cup gewann das Team des SC Hoyerswerda. Wie beurteilen Sie das Leistungsniveau beim diesjährigen Wettkampf ? Wie ist Ihre Meinung zur Wismarer Mannschaft ?

Torsten Schmidt: Das Niveau war in diesem Jahr etwas ausgeglichener als in den letzten beiden Jahren. Viele enge Spiele und knappe Resultate sorgten für Spannung und Nervenkitzel an den beiden Turniertagen.
Es ist aber deutlich ein Leistungsgefälle zwischen dem Norden und dem Süden erkennbar.

Deutlich im Vergleich der letzten Jahre war ein zunehmendes körperbetonteres, dynamischeres Handballspiel zu verzeichnen. Außerdem zeigte sich, dass in einigen Landesverbänden die Rahmenkonzeption des Deutschen Handball-Bundes besser und zielstrebiger umgesetzt wird, als in anderen.

Wismar gegen RudowZum Abschneiden der Wismarer Mannschaft ist nur soviel zu sagen, dass das Team etwas unter seinen Möglichkeiten geblieben ist, wie übrigens schon bei der Landesmeisterschaft in Mecklenburg- Vorpommern, wo die Mannschaft die Endrunde knapp verpasste.

Frage: Der Wismarer Frauen-Handballsport erlebte in diesem Jahr ein Wechselbad der Gefühle. So wurde, beispielsweise, die E-Jugend  Landesmeister; die A-Jugend konnte den nordostdeutschen   Meistertitel erkämpfen bzw. steht im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft.

Das erste Frauen-Team mußte – trotz einiger guter Partien, so zu Hause gegen Dortmund oder auswärts gegen Halle – den Abstieg in die Regionalliga hinnehmen. Wie beurteilen Sie die Spielzeit 2007/08, auch vor dem Hintergrund des X.Wismar-Junior-Cups, aus Ihrer persönlichen  handballsportlichen Sicht ?

Torsten Schmidt: Die Entwicklung im Wismarer Frauen-Handball ist aus meiner Sicht natürlich sehr bedenklich.

Vor allem der Abstieg der 1. Mannschaft aus der 2.Bundesliga ist sehr schmerzlich, da ich ja als Betreuer der Mannschaft unmittelbar betroffen bin.

Diese Situation ist aber sicherlich keine Entwicklung von einigen Monaten, sondern ist vielschichtig und langfristiger zu sehen. Leider ist es in den letzten Jahren immer weniger gelungen, leistungsfähige Spielerinnen nach Wismar zu holen, oder den Nachwuchs in die  Mannschaft zu integrieren.

Dazu kommt, dass die Region einfach nicht die wirtschaftliche Kraft ausstrahlt, die es ermöglicht, Frauen und Mädchen für den Handballsport bei der TSG zu gewinnen bzw. diese zu halten. Es hängt viel an den beruflichen Perspektiven wie Ausbildung, Studium etc. ab. 

Dazu kam diese Saison eine ungewohnte Vielzahl an Verletzungen, welche auf Dauer von den Spielerinnen der  A-Jugend nicht kompensiert werden konnten. Besonders für das zahlreiche Wismarer Handballpublikum tut es mir sehr leid.

Erfreulich ist die Entwicklung im unteren Bereich, wie schon erwähnt die E-Jugend ,aber auch einige andere machten auf sich aufmerksam. Die A-Jugend gehört natürlich ebenfalls zu den positiven Überraschungen dieser Saison.
Auch einige recht viel versprechende Signale aus dem männlichen Bereich sollten nicht unerwähnt bleiben, obwohl natürlich der weibliche Bereich  bei der TSG Wismar sicherlich eine höhere Priorität hat.

Frage: Nach dem X.Wismar-Junior-Cup 2008 ist vor dem XI.Wismar-Junior-Cup 2009. Wann beginnen die Vorbereitungen für das kommende Jahr ? Bleibt es beim bestehenden Austragungsmodus ?

Wismars TorhüterinJunge Wismarer SpielerinTorsten Schmidt: Zur weiteren Planung und Durchführung des Wismar-Junior-Cups in den nächsten Jahren kann ich Ihnen leider zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen.

Die Fragen stellte: Marko Michels.

 
LogoSV Grün/Weiß Schwerin überzeugte …

Unter ihren Trainern Rüdiger Borchardt und Andreas Hinsche starteten die Mädchen von GW Schwerin in dieser Saison einen überraschenden handballsportlichen Höhenflug.

Zunächst gab es einen Erfolg ohne Verlustpunkte in der Spiel-Union der D-Juniorinnen, dann gelang der Einzug in die Vorrunde der Landesmeisterschaft und als Krönung gab es den mecklenburgisch-vorpommerschen Meister-Titel für das Mädchen-Team der Landeshauptstadt. Bei der Finalrunde um die M-V-Meisterschaft wurde Schwerins Annemarie Rahn als beste Turnier-Spielerin geehrt.

Mit dem guten vierten Platz beim X.Wismar-Junior-Cup wurde diese Leistung eindrucksvoll bestätigt.
In Sachen Talenteförderung im weiblichen Handballsport sind Schwerin und Wismar eben „Spitze“. mm

F.: Impressionen X.Wismar-Junior-Cup (8)/M.M. 
 
 

 

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