Solide Geschäftslage der Westmecklenburger Wirtschaft zum Jahresbeginn 2008

Der günstige Konjunkturverlauf in der Westmecklenburger Wirtschaft kann sich nach Auffassung der IHK zu Schwerin auch zum Jahresbeginn 2008 fortsetzen.

Allerdings betonen die Unternehmen deutlicher ihre geschäftlichen Risiken, welche insbesondere aus den Preissteigerungen von Energie, Kraftstoffen und Vorprodukten erwachsen. Ihre Erwartungen für 2008 sind zwar deshalb etwas geringer geworden, haben aber keinen Einfluss auf die guten Beschäftigungsabsichten für das laufende Jahr genommen. Für beginnenden Konjunkturpessimismus besteht deshalb kein ausreichender Grund. Dieses Resultat ist die zusammengefasste Einschätzung der von der Schweriner IHK befragten 848 Westmecklenburger Unternehmen zum Jahresbeginn 2008.

´Die Westmecklenburger Wirtschaft startet mit einer stabilen Geschäftslage in das neue Jahr. Alles in allem bestätigen doppelt so viele Unternehmen eine gute Geschäftslage als eine schlechte. Dies ist ein ähnliches Ergebnis wie zum Jahresbeginn 2007 und spricht für eine Kontinuität der Konjunktur´, so Dipl.-Ing. Jörgen Thiele, Präsident der Schweriner IHK.

Nach wie vor sind es Industrieunternehmen, welche das konjunkturelle Schrittmaß vorgeben. Relativ günstig ist die Geschäftslage auch für Unternehmensdienstleister, im Verkehrs- und (mit einigen Abstrichen) im Bauhauptgewerbe. In diesen Bereichen ist die Nachfrage kräftiger als vor einem Jahr und der Auftragsbestand erhöhte sich. Dies sichert und schafft Beschäftigung auch 2008. Allerdings kühlen die steigenden Kosten und die sinkende Ertragslage die Stimmung ab. Der IHK-Geschäftsklimaindikator verringert sich von 108 auf 104 Punkte (maximal 200 Punkte) und verhält sich damit konform zum bundesweiten Ifo-Geschäftsklimaindex.

Nach den Umsatzverringerungen im Jahr 2007 finden zum Beginn des Jahres 2008, wenn auch mit Mühe, die Mehrzahl der Einzelhandelsunternehmen und die für öffentliche sowie private Auftraggeber tätigen Dienstleister einen konjunkturellen Anschluss. Probleme bereitet ihnen der fast auf der Stelle tretende Konsum. Den Verbrauchern wird durch die permanenten Preissteigerungen von Energie, Kraftstoff sowie Konsumgütern, Lebensmitteln sowie steigenden Sozialkosten Kaufkraft entzogen. Darüber hinaus werden die Verbraucher zunehmend verunsichert und in ihrer Zurückhaltung gestärkt.

Vor allem die permanenten Preissteigerungen von Energie, Kraftstoff und Vorprodukten treiben die Kosten in den Unternehmen in die Höhe und schmälern die Ertragslage, sie gefährden aber auch einen weiteren stabilen Konjunkturverlauf. Der Kostenanstieg erklärt auch, dass sich zwar die Umsätze nochmals erhöhten, aber die Erträge gesunken sind. Wesentlich mehr Unternehmen aus der Industrie, dem Einzelhandel und dem Verkehrsgewerbe als noch im Herbst 2007 beabsichtigen daher, ihre Mehraufwendungen an die Auftraggeber und Kunden weiter zu geben.

IHK-Präsident Jörgen Thiele wörtlich: ´Auch 2008 läuft der Konjunkturmotor weiter und bietet ausreichend Leistung an, trotz merklicher Skepsis in den Unternehmen aller Wirtschaftszweige. Denn in den geschäftlichen Erwartungen der 848 befragten Unternehmen spiegeln sich besonders die bestehenden konjunkturellen Risiken in Form kaum abschätzbarer Kostenentwicklungen und möglicher Auswirkungen auf den Auftragseingang und den Konsum wider. Auch wenn wir deshalb aus heutiger Sicht 2008 ein BIP-Wachstum von 2,5 % wie 2007 wohl nicht erreichen werden, besteht für Pessimismus kein Anlass.´

´Die gute konjunkturelle Dynamik hat 2007 einen spürbaren Beschäftigungszuwachs angestoßen. Ausgehend von den Personalplanungen in den Wirtschaftszweigen scheint auch für 2008 ein weiterer Beschäftigtenzuwachs in einer ähnlichen Relation möglich´, prognostiziert der Präsident der Schweriner IHK.

Der Investitionshöhepunkt ist nach Auffassung der IHK jetzt überschritten, die Planungen für 2008 reduzieren sich. Trotzdem will noch jedes zweite Industrieunternehmen in diesem Jahr Kapazitätserweiterungen in Betrieb nehmen. Die Konjunktur beschert auch dem Verkehrsgewerbe ein steigendes Transportaufkommen und es reagiert mit zunehmenden Kapazitätserweiterungen sowie mit Ersatzinvestitionen. Allerdings verschärft sich der internationale Wettbewerb.

Der Konjunkturbericht der IHK zu Schwerin ist ab 15.02.2008 unter www.ihkzuschwerin.de online abrufbar.

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