SPD: Gramkow bricht Schwimmhallen-Versprechen

Neubau widerspricht Bürgerbegehren/Sanierung beider Hallen gefordert

Mit großer Enttäuschung reagierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Meslien auf den am Dienstag im Hauptausschuss vorgetragenen Sachstand zur Schwimmhallenthematik. Dies berührt vor allem die Informationen zur regelmäßigen Öffnung der Dreescher Halle und einen zu prüfenden Neubau in Neuzippendorf. „Frau Gramkow hat vor der Wahl versprochen, den Schwimmhallenbeschluss umzusetzen. Was jetzt passiert ist klarer Wortbruch. Als Oberbürgermeisterin und Gesellschafterin kommunaler Betriebe kann sie sehr wohl kurzfristig anweisen, die Dreescher Halle sonntags für die Bevölkerung zu öffnen. Der Beschluss war eindeutig formuliert. Das sogenannte Entgegenkommen der FIT mit zwei Öffnungen bis Silvester ist ein Witz“, sagte der 30jährige diese Woche im Sportausschuss.

Gleiches gelte für die von Frau Gramkow verkündete Neubauprüfung in Neuzippendorf. Prüfaufträge seien laut Meslien immer sinnvoll, aber eigentlich hat die Verwaltung wichtigeres zu tun, da diese Prüfung sinnlos sei. Meslien ergänzte: „Ein Neubau ist rechtlich gar nicht möglich. Über 13.000 Schweriner haben für die Sanierung beider Hallen unterschrieben. Der Beschluss vom Juli ist laut Kommunalverfassung für zwei Jahre bindend. Ein Neubau verursacht darüber hinaus höhere Gesamtkosten, sodass eine Genehmigung durch das Innenministerium noch unwahrscheinlicher wäre. Fördermittel in Neuzippendorf reduzieren zwar den städtischen Eigenanteil, aber ändern nichts an den höheren Gesamtkosten. Auch das sind Steuergelder. Ich hoffe nicht, dass eine Ablehnung durch die Aufsicht die stille Hoffnung von Frau Gramkow ist. Mit großem Engagement solle sie lieber bewirken, dass aufgrund des Bedarfs erneut Städtebaufördermittel für den Stadtteil Dreesch genehmigt werden.“ Noch im Frühjahr diesen Jahres sprach sich die Linkspartei für einen Neubau in Krebsförden und einen Abriss der Dreescher Schwimmhalle aus. Ein Neubau in Neuzippendorf sei zwar auch an das Straßenbahnnetz angebunden, aber fußläufig nur noch von rund 6.000 Anwohnern erreichbar, während im Bereich des Dreesch und der Gartenstadt über 10.000 Schweriner leben. In einer Demokratie müssten von der Bevölkerung herbeigeführte Beschlüsse respektiert und umgesetzt werden. „Das gilt erst recht für unsere demokratisch gewählte Oberbürgermeisterin“, sagte Meslien abschließend.

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