SPD: Gramkow verspielt Glaubwürdigkeit

Stadtfraktion fordert freies Schulessen statt neuer OB-Vertrauter

Mit großem Unverständnis reagierte die SPD-Stadtfraktion auf die Ankündigung der neuen Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Linke), eine neue Büroleiterin und einen neuen Pressesprecher einstellen zu wollen. „Überall soll gespart werden, nur Frau Gramkow will erst mal eigene Genossen versorgen? In ihrem 100-Tage-Sofortprogramm war davon nicht die Rede. Einen Neuanfang für Schwerin haben wir gewollt, aber kein neues Personal im OB-Büro aus dem Umfeld von Frau Gramkow. Sie macht als Oberbürgermeisterin scheinbar dort weiter, wo Norbert Claussen aufgehört hat, nur das sie nicht persönliche Interessen, sondern Parteiinteressen verfolgt“, kritisierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Meslien. „Ihr linker Übergangsvorgänger Dr. Friedersdorff ist mit dem vorhandenen Personal auch ausgekommen. Wenn sie mit den jetzigen Stelleninhabern nicht einverstanden ist, dann gibt es unter den fast 1.000 Stadthaus-Mitarbeitern mit Sicherheit fähige Personen. Mit dem Geld für zwei neue Angestellte, die aus dem Umfeld der Linkspartei kommen sollen, könnte jedes Jahr eine weitere Grundschule mit kostenlosem und gesundem Mittagessen versorgt werden. Wir werden externen Neueinstellungen deshalb nicht zustimmen! Frau Gramkow verspielt gerade ihre Glaubwürdigkeit.“

Die Sozialdemokraten fordern Frau Gramkow auf, sich auf die Schweriner Probleme zu konzentrieren und für alle Schweriner da zu sein und nicht nur die Parteimitglieder. Dazu gehöre auch, so Meslien, den als Oberbürgermeisterin geplanten Kaffeeklatsch ins neutrale Stadt- oder Rathaus zu verlegen. In der Parteizentrale hätte die Veranstaltung einer Oberbürgermeisterin nichts zu suchen. Angesichts der langen politischen Erfahrung von Frau Gramkow verstünde man nicht, das sie solche Fehler begehe. „Sie kann gerne weiterhin öffentlich selbst gebackenen Kuchen anbieten, muss aber damit leben, wenn jeder Tritt ins Fettnäpfchen dann auch öffentlich wird“, so Meslien.

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