Startschuss zum Saubermachen

Tausende machen mit beim 13. Frühjahrsputz vom 14. bis 19. April

Dass mit der Zahl 13 gemeinhin Pech und Unglück verbunden wird, ist eine Binsenweisheit. Ein anderes Thema ist es jedoch, wenn etwas bereits zum 13. Mal gemacht wird. Dann ist das eine äußerst glückliche Geschichte. Bestes Beispiel: der Frühjahrsputz in der Landeshauptstadt. Eine Woche lang, vom 14. bis zum 19. April, werden wieder tausende Schwerinerinnen und Schweriner mitmachen, damit sich die Stadt im Anschluss von ihrer besten Seite zeigt. Die Schirmherrschaft hat wieder Oberbürgermeister Norbert Claussen übernommen.

„Ich möchte schon im Vorfeld allen Schwerinerinnen und Schwerinern, die sich am Frühjahrsputz beteiligen, meinen Dank aussprechen“, so Claussen. „Sich so für seine Stadt einzusetzen ist nicht selbstverständlich und verdient Respekt.“ Die Vorbereitungen, so der Oberbürgermeister,  laufen bereits auf Hochtouren. Und viele Partner, die in den vergangenen Jahren dabei waren, hätten auch jetzt wieder ihre Unterstützung zugesagt.
Auf der einen Seite zählen dazu Firmen aus Schwerin, die über Sachleistungen – wie Container – oder aber finanzielle Unterstützung, wie zum Beispiel vom langjährigen Partner Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, dabei sind. Auf der anderen Seite sind es aber vor allem die zahlreichen Kindertagesstätten, Schulklassen, Jugend- und Freizeiteinrichtungen sowie Sportvereine, die sich aktiv am Einsammeln von Unrat beteiligen.
Natürlich mit von der Partie sind die Mädchen und Jungen der 20 Einrichtungen der Kita gGmbH. Für Chefin Anke Preuß eine Selbstverständlichkeit – und gleichzeitig eine lehrreiche Geschichte: „Dass man Müll nicht achtlos in die Gegend wirft, bringen wir unseren Kindern schon ganz früh bei“, so Preuß. „Beim Frühjahrsputz sehen sie dann aber auch, dass es viel schöner ist, wenn nach getaner Arbeit die Gehwege, Plätze und Wiesen wieder sauber sind. So lernen sie, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen.“
Dieses Engagement, gerade vom Nachwuchs – viele Sportvereine beteiligen sich ebenfalls – freut SDS-Werkleiter Hugo Klöbzig. Gleichzeitig weiß er aber auch, dass man quasi gegen Windmühlen kämpft. Denn die, die beim Frühjahrsputz mitmachen und Unrat einsammeln, sind in der Regel nicht die, die ihn verursacht haben. „Man kann es nicht hoch genug bewerten, wenn Menschen uneigennützig etwas gegen die Achtlosigkeit anderer Menschen tun“, meint Klöbzig. „Die allermeisten Schwerinerinnen und Schweriner sind verantwortungsbewusst und entsorgen ihren Müll so, wie es sich gehört. Aber leider gibt es einen geringen Anteil, die uns das Leben immer wieder schwer machen.“
Beispiele gibt es genug. „Man braucht sich nur mal größere öffentliche Parkplätze in anschauen“, so Klöbzig. „Vor allem an Wochenenden dienen sie als Treffpunkt. Dort wird dann der Müll aus dem Auto entsorgt.  Und obendrauf wird noch der Aschenbecher aus dem Auto ausgeleert. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.“ Klöbzig kündigt an, dass – gemeinsam mit dem KOSD – die Kontrollen in bestimmten Stadtteilen verschärft werden. Wer erwischt wird, dem droht ein saftiges Bußgeld. „Aber wir können nicht überall sein. Deshalb appelliere ich erneut an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger. Schwerin ist auch ihre Stadt. Und eine saubere Stadt ist attraktiv, zieht Touristen an, kurbelt die Wirtschaft an und ist schlicht lebenswerter.“

Graffitis den Garaus machen

Auch das immer akuter werdenden Thema „Graffitis“ steht auf der Agenda des Frühjahrsputzes.  Denn gerade mit Blick auf die BUGA 2009 soll sich das Bild der Landeshauptstadt für Touristen und Besucher bessern. „Ich habe zwar Verständnis dafür, dass meist jugendliche Künstler Flächen für ihre Werke brauchen“, meint Holger Hoppmann, bei der SDS zuständig für den Frühjahrsputz. „Aber ohne zu fragen an öffentlichen oder privaten Gebäuden Schmierereien zu hinterlassen, ist alles andere als in Ordnung.“
In der Regel ist die Beseitigung mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Um so mehr freut es die Verantwortlichen der SDS, dass mit dem „Reinigungsdienst Schwerin“, der Firma EXUWEG, dem Malermeister Bartlau und der Bahn Unternehmen gefunden wurden, die sich im Rahmen des Frühjahrsputzes an der Graffitibeseitigung beteiligen. Begonnen wird mit Einrichtungen und Gebäuden wie der Volkshochschule in der Puschkinstraße,  dem Goethe Gymnasium und der Haltestelle Schwerin Mitte. Weitere Unterstützer sind herzlich willkommen.
Die Bedeutung des Frühjahrsputzes zeigt sich auch darin, dass Oberbürgermeister Norbert Claussen wieder die Schirmherrschaft übernommen hat. Und am Abschlusstag, am 19. April, erwarten alle Beteiligten auf dem Marienplatz wieder Musik, deftiger Erbseneintopf – und die Müllstraßenbahn. Die bringt die pinkfarbenen Frühjahrsputz-Säcke zum Marienplatz. Dort werden sie dann in LKW der SAS geladen und abtransportiert. „Was man da am Samstag sieht, ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was in der gesamten Woche eingesammelt wird. Im letzten Jahr waren das insgesamt 15 Tonnen“, sagt Hoppmann.
Wer sich beteiligen will, kann sich bei der SDS unter Telefon 633-1674 melden.

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