Tag der Heimat in Schwerin

„Tag der Heimat“ des BdV M-V mit Festakt …

Zum ersten Mal in seiner fünfzehnjährigen Geschichte hat der „Bund der Vetriebenen Mecklenburg-Vorpommern“ den „Tag der Heimat“ mit einer Zentralveranstaltung begangen.

Ort war die Sport- und Kongreßhalle Schwerin.

Im Beisein  des stellvertretenden Ministerpräsidenten M-V`s, Jürgen Seidel, und des Bischofs der Pommerschen Evangelischen Kirche, Hans-Jürgen Abromeit, besuchten rund 750 Menschen diese BDV-Veranstaltung, um an die Leiden der Flucht und deren Folgen vor mehr als 60 Jahren zu gedenken.

Der Festakt wurde durch ein entsprechendes Kulturprogramm umrahmt.

Die Vertreibung war jahrelang in der DDR ein Tabu-Thema, um die angeblich „feste Freundschaft“ zur Volksrepublik Polen und der Sowjetunion nicht zu gefährden.

Seit 1945 gingen Sicherungsbehörden der Ostzone, späteren DDR, wie der russischen Besatzungsmacht brutal gegen jede Kritik an der Vertreibung vor.

Dr.Arno Hübner (SPD) – ein Beispiel aus der Entstehungsphase der Ostzone/DDR – wurde Ende September 1945 als Bevollmächtigter des Landes M-V für die ehemaligen pommerschen Kreise von der sowjetischen Militäradministration abgesetzt und kurzzeitig verhaftet, da er eine vorgeblich „deutschnationalistische Politik in Pommern betrieb“.

Hübner half jedoch den Flüchtlingen aus den Ostgebieten und kritisierte offen die Vertreibung – ein Dorn im Auge der damaligen Machthaber. Mehr als zwei Millionen Flüchtlinge nahm M-V nach Ende des 2.Weltkrieges auf.

Das Land zeige Flagge zum Tag der Heimat, denn so wenig wie die Opfer der Nazi-Diktatur vergessen werden, so wenig werde in Mecklenburg-Vorpommern das Leid der Vertriebenen vergessen, wies Jürgen Seidel auf das schwere Schicksal der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 in M-V hin.

Der BdV-Landesverband in M-V hat zur Zeit 10000 Mitglieder. Der Landesvorsitzende ist Andreas Petters. Die Kontaktadresse lautet: BdV/Landesverband M-V, Berliner Platz 2, 19063 Schwerin / Tel.: 0385/512945.

Die Vorgängerorganisation des BdV verabschiedete am 5.August 1950 die Charta der deutschen Heimatvertriebenen.

Beim Bund der Vertriebenen handelt es sich um eine zweigliedrige Organisation aus 21 Landsmannschaften, welche die ehemalige Heimat der Vertriebenen repräsentieren, und aus 16 Landesverbänden für die einzelnen Bundesländer. In den einzelnen Verbänden sind nach BdV-Angaben rund zwei Millionen Mitglieder vertreten. Eine Mitgliedschaft können auch nicht unmittelbar Vertriebene beantragen.

Bisherige Präsidenten des BdV (zentral):

– Georg Baron Manteuffel-Szoege (CSU)/Linus Kather (BHE) 1957/59
– Hans Krüger (CDU) 1959-1963
– Wenzel Jaksch (SPD) 1964-1966
– Reinhold Rehs (SPD/CDU) 1967-1970
– Herbert Czaja (CDU) 1970-1994
– Fritz Wittmann (CSU) 1994-1998
– Erika Steinbach (CDU) 1998 ff.

 

Marko Michels

 

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