Viel Arbeit zum 13. !

Badminton-Trainerin Kerstin Mai über ihren Verein …

Interview mit Kerstin Mai, Geschäftsführerin, Jugendwartin und Trainerin beim Badminton-Sport-Club 95 Schwerin

Frage: Der Badminton-Sport-Club 95 Schwerin feiert in diesem Jahr seinen 13.Geburtstag. Zahlreiche Erfolge konnten seit 1995, gerade auch im Jugendbereich, erzielt werden.
Wie ist Ihre Meinung zum Ehrenamt im Sport, speziell in Ihrem Verein ?

Kerstin Mai: Sämtliche Arbeit wird ehrenamtlich getätigt, mit hohem zeitlichen Einsatz und viel Herzblut. Ohne Ehrenamt gäbe es keinen Verein. Man muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass große sportliche Spitzenleistungen mit Ehrenamt allein nicht zu erreichen sind. Seit dem Wegbruch der Hauptamtlichkeit hatten wir keinen Spieler mehr, der auf deutscher Ebene unter die Besten gekommen ist.

Frage: Ein Schwerpunkt des Badminton-Sportclubs ist die Förderung des Kinder-und Jugendsportes. Wie verlief dort die Entwicklung ?

Gitte Köhler aus SchwerinKerstin Mai: Man kann sagen kontinuierlich. Wir hatten und haben immer mehr als 50 Prozent Kinder/Jugendliche im Verein. Natürlich gibt es auch eine Fluktuation, zum Glück aber auch Neuzugänge. Das hält sich ungefähr die Waage. Der Grund dafür ist, dass es immer Leute gab, die sich konstant um den Nachwuchs gekümmert haben, sowohl um die breitensportliche Basis als auch um die Leistungsspieler. Sonst wären wohl alle weggelaufen!

Frage: Badminton ist olympische Sportart seit 1992, nachdem es 1972 bzw. 1988 zweimal olympische Demonstrationssportart war, und hatte in der früheren DDR gerade in Greifswald eine Hochburg. Wie kamen Sie auf die Idee, auch die Schweriner vom Badminton zu überzeugen ?

Kerstin Mai: Das ist einfach … Bis 1989 studierten mein Mann und ich an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig. Als frisch gebackene Diplomsportlehrer lenkte man uns damals nach Schwerin. Es hätte auch Magdeburg, Berlin oder sonstwo sein können. Also begann ich hier mit dem Aufbau von Trainingsgruppen und einem leistungsorientierten Training. Seit meinem 10. Lebensjahr widme ich mich dieser Sportart. Die Nutznießer sind die Schweriner also eher zufällig geworden.

Frage: Sie sind Geschäftsführerin, Trainerin und Jugendwartin des BSC 95 in Personalunion. Wie sieht ihre Tätigkeit im Verein konkret aus ?

Kerstin Mai: 13 Stunden pro Woche stehe ich in der Sporthalle und trainiere mehrere Nachwuchstrainingsgruppen. An den Wochenenden geht es auf Wettkämpfe, Sitzungen (Ich bin auch Jugendwartin im Badminton-Verband M-V !) und was sonst noch so in puncto Sport anfällt. Außerdem steuere ich von Schreibtisch und Computer aus die Geschicke des Vereins. Irgendwie ist man da für alle der Ansprechpartner, und muss versuchen zu koordinieren und einige Dinge auf die Schultern anderer zu verteilen. Das gelingt in unserem Verein gut. Wir ziehen an einem Strang und sind uns grundsätzlich einig. Wir, das sind die anderen ehrenamtlichen Übungsleiter, die Vereinsleitung und nicht zuletzt die Spieler. Natürlich gibt es da auch Reibereien, aber man hat schon das Gefühl, das wir ein großes Team sind.

Frage: Wie ist Ihre Prognose für die weitere Entwicklung des Vereines ?

Kerstin Mai: Immer vorwärts und neue Aufgaben stecken! Wir haben eine gesunde Basis mit unzähligen Kindergarten- und Grundschulkindern, mit Jugendlichen und Erwachsenen. Geht eine Generation, z.B. nach dem Abitur, weg, wird die nächste herangezogen. In dieser Saison waren wir mit vier Mannschaften auf Landesebene im Einsatz, hatten eine Schüler- und eine Jugendmannschaft, sind im Nachwuchsbereich die Besten im Land. Wir haben eine andere Halle zur Verfügung gestellt bekommen, die sehr schön ist und noch besser erreichbar als die andere. Solange wir Leute finden, die bereit sind, sich über das normale Maß hinaus zu engagieren, sehe ich keine Probleme, den Verein noch Jahre am Leben zu erhalten. Und der Nachwuchs muss bereit sein, mit uns mit zu ziehen. „Große Dinge“ geschehen nur, wenn man ein wenig mehr macht, als man unbedingt muss!

Die Fragen stellte: Marko Michels.

Foto: Verein

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