Weihbischof Werbs: Organspende ist Werk der Nächstenliebe

Organspende kann nach Ansicht von Weihbischof Norbert Werbs ein Werk der Nächstenliebe sein.

Durch Gewebe- und Organtransplantationen könne kranken Menschen geholfen werden, soweit dies ethisch vertretbar ist, sagte Werbs anlässlich des Tages der Organspende am Samstag (7. Juni 2008) in Schwerin. „Nach christlichem Verständnis ist das Leben und damit der Leib ein Geschenk des Schöpfers, über das der Mensch nicht nach Belieben verfügen kann, das er aber nach sorgfältiger Gewissensprüfung aus Liebe zum Nächsten einsetzen darf“ so der Weihbischof. Bedenken ergeben sich nur aus der Möglichkeit des Missbrauchs, wie z.B. durch Organhandel.

Die katholische Kirche ermuntert nach Aussage von Werbs ihre Gläubigen zur Organspende. Dabei müsse allerdings die Freiheit zur Organspende gewährleistet bleiben. Das gelte auch für Menschen, die für sich selbst eine Organspende ablehnen. Seitens des Empfängers gebe es keinen Anspruch auf Körperteile, sagte der Weihbischof. „Freiwillig gespendeten Gewebe und Organe dürfen aber als Geschenk von anderen angenommen werden.“ Ein Spender darf mit der Organspende nicht seinen Tod herbeiführen. Ganze lebensnotwendige Organe dürften nur Toten entnommen werden. Nötigung zur Spende lehne die Kirche grundsätzlich ab, so Werbs.

Eine Organspende widerspreche auch nicht dem Glauben an die Auferstehung. „Nicht an der Unversehrtheit des Leichnams hängt die Erwartung der Auferstehung der Toten und des ewigen Lebens, sondern der Glaube vertraut darauf, dass der gnädige Gott aus dem Tod zum Leben auferweckt“, sagte Weihbischof Werbs.

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